Im Grunde ist es nichts Neues — hat IBM doch bereits im Mai 2022 Subscription für IBM i in der Prozessorklasse P05 eingeführt. Seitdem kann man für die Releases V7R2 bis V7R5 Subscriptions mit einer Laufzeit von 1 bis 5 Jahren erwerben. Ein knappes Jahr später, im Februar 2023, wurde das Subscription Model auch für alle anderen Prozessorklassen P10 bis P30 verfügbar. Damit folgt IBM dem generellen Trend in der Lizenzierung von Software.

Parallel dazu hat IBM auch die Lizenzierung der IBM i Software geändert. Unter dem Code Namen „IBM i Simplification“ wurden Produkte, die kostenpflichtig waren und separat erworben werden mussten, in die IBM i Lizenz integriert. Dazu gehören zum Beispiel das IBM i Client Access (XW1), Performance Tools (PT1), Printer Support (PSF) und viele weitere Lizenzprogramme.

Außer für Websphere Development Studio (WDS), BRMS (BR1), IBM Cloud Connection (ICC) wird seitdem nur noch der IBM i Key benötigt. Mehr Details finden sich auf dem Blog „IBM ändert die Software-Lizenzierung – TD SYNNEX Blog DE“.

Nun geht IBM konsequent einen Schritt weiter und kündigt den Neuerwerb von Perpetual Lizenzen für P05 und P10 ab. Mit der Ankündigung vom Februar 2024 wird zum 7.Mai der Vertrieb von unbegrenzt nutzbaren IBM i-Lizenzen eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt kann IBM i nur noch als Subscription erworben werden.

Eine Subscription wird als ein „Auto Renewal“ verkauft und soll sich nach Ablauf der Anfangslaufzeit automatisch verlängern. Über eine „Grace Period“ sowie die Rechnungslegung ist derzeit noch nichts bekannt. Durch dieses Auto Renewal wird verhindert, dass das Betriebsystem nicht unerwartet stehen bleibt. Nur mit einer aktiven Kündigung wird das Auto Renewal gestoppt.

Auswirkungen für Endkunden

Bestehende Perpetual Lizenzen bleiben weiterhin gültig und verfallen nicht. Allerdings wird nach dem 7. Mai der Transfer erworbener Lizenz von Bestandsmaschinen auf ein neu gekauftes System nicht mehr möglich sein. Hier bleibt nur der Weg über eine Umwandlung der gekauften Lizenz in ein Subscription Modell.

Der Transfer auf ein anderes Bestandsystem ist davon nicht betroffen und ist weiterhin über eine Gebühr möglich. Bezüglich Software Maintenance der Perpetual Lizenzen ändert sich nichts und kann nach wie vor ohne Einschränkungen erworben werden.

Eine Mischung von Perpetual Lizenzen und Subskriptions auf einem System ist nicht möglich. IBM bietet hier eine Umwandlung der Perpetual Lizenzen in ein Subscription Model an. Für HA/DR-Umgebungen mit CBU-Systemen gilt dagegen: Produktiv- und CBU-Systeme dürfen eine unterschiedliche Lizenzierung haben.

Peter Kindiger/Dr. Wolfgang Rother

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