Virtuelle Zusammenarbeit, digitale Meetings und Veranstaltungen im Zuge der Corona-Krise zeigen es deutlich: Räumliche Ferne lässt sich durch virtuelle Nähe zumindest teilweise ersetzt. Diese Lektion erlernen derzeit viele „Büromenschen“.
Das Arbeiten von zu Hause aus ist für einige nichts Neues. Doch nachdem der Lock Down aufgrund der Corona-Krise es für sehr viele zur „neuen Normalität“ gemacht hat, wird es auch nach überstandener Krise zu einem interessanten Modell avancieren – vor allem wenn die Kinderbetreuung wieder den gewohnten Gang nimmt.
Im Kontext dieser möglichen Entwicklung hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in einem Blog einige Thesen für den Arbeitsort in der Post-Corona-Epoche aufgestellt:
- Jede Fahrt ins Büro basiert auf einer immer wieder neu und bewusst getroffenen Entscheidung für diesen speziellen Arbeitsort.
Die Nutzung von Homeoffices wird gegenüber dem Vorkrisenniveau massiv ansteigen – dauerhaft. - Viel mehr Menschen werden spürbar weniger Geschäftsreisen unternehmen – ebenfalls dauerhaft.
- Eingesparte Reisen werden sich als virtuelle Konferenzen auf das Büro und zu Hause aufteilen, in welchem Verhältnis lässt sich noch nicht genau sagen.
- Der Anteil „digitaler Nomaden“ steigt an. Immer mehr Menschen werden für längere Phasen dem Büro fernbleiben.
- Mehr Menschen denken jetzt darüber nach, aus der Stadt zu ziehen – jenseits des Speckgürtels der Metropolen.
- Ferienregionen und attraktive Metropolen erleben einen Zulauf digitaler Nomaden.
- Digitale Arbeitsplätze wandern in andere Regionen und Länder ab.
Wer diese Entwicklungsmöglichkeiten als zutreffend erachtet, der sollte sich auch überlegen, wie sich die Arbeit aus dem Home Office so gestalten lässt, dass es zu einem möglichst effizienten Einsatz der zur Verfügung stehenden Techniken kommt. Hierbei fällt dem Thema Videokonferenz ein hohes Gewicht zu.
Die generelle Akzeptanz von Videokonferenzen nimmt zu, da es eine Vielzahl von günstigen Lösungen gibt, die sich von Zu Hause aus einsetzen lassen. Doch um damit auch produktiv zu sein, ist eine auf die Benutzer abgestimmte Strategie nötig. Dabei spielt die Einheitlichkeit der Nutzungsmöglichkeiten – egal wie groß die virtuellen Räume sind und welche Arten von VC-Umgebungen es zu unterstützen gilt – eine dominierende Rolle. Zu dieser Aussage kommt eine Studie von Nemertes („How to ensure Video Conferencing Success“). Sie verspricht die maximale Produktivität, wenn die Anwender unter anderem keine „Sonderlocken“ nutzen.
Allerdings darf man die VC-Lösung nicht als Einzelbaustein sehen. Wichtig ist eine nahtlose Integration in eine zeitgemäße Collaboration-Lösung. Als passende Beispiele sind Produkte wie Microsoft Teams zu nennen. Denn derartige Lösungen erlauben nicht nur Videokonferenzen innerhalb des eigenen Unternehmens, sondern auch virtuelle Live-Events mit bis zu 10.000 Teilnehmern. (rhh)