Beim jährlichen Dale Carnegie HR Expert Forum in München diskutierten ausgewählte HR-Führungskräfte den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen und deren Auswirkung auf das Personalwesen. Grundlage der Gespräche war die aktuelle Dale-Carnegie-Studie.

Auf dem Dale Carnegie HR Expert Forum in München bestätigte die Runde aus HR-Entscheidern global agierender Unternehmen und internationalen Dale-Carnegie-Experten die Ergebnisse der Studie. Demnach gibt sich Deutschland beim Einsatz von künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag noch verhalten – während in den USA, Asien aber auch in weiten Teilen Europas die Digitalisierung bereits weiter fortgeschritten ist.

Juliette Dennett, Managing Director von Dale Carnegie United Kingdom, bestätigt, dass in Großbritannien die Bedenken gegenüber den Zukunftstechnologien wesentlich geringer ausfallen als hierzulande. Nur etwa die Hälfte der beim Forum anwesenden deutschen Unternehmen planen bereits aktiv den Einsatz künstlicher Intelligenz.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Als Gefahr sehen die Dale-Carnegie-Experten, dass der Mitarbeiter als entscheidender Faktor zu wenig berücksichtigt wird. So erklärten die Teilnehmer, dass in vielen Unternehmen die Personalabteilung als rein humanes Business verstanden wird, während die Digitalisierung weiterhin fest in Händen der Technik-Abteilungen liegt. „Es hängt maßgeblich von den empathischen Fähigkeiten der Führungskräfte ab, ob den Mitarbeitern Skepsis und Ängste in Bezug auf künstliche Intelligenz genommen werden können“, so Uwe Göthert, Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland.

Aufgrund der Komplexität künstlicher Intelligenz ändern sich künftig die Anforderungen an Führungskräfte. Coaching-Fähigkeiten und strategisch, kreatives Denken werden wichtiger denn je. „Künstliche Intelligenz transformiert Unternehmen und Geschäftsmodelle. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen Entscheider im Unternehmen für die Risiken von KI sensibilisiert werden und Vertrauen für KI etablieren“, schätzt Kentaro Ellert, Senior Associate bei PricewaterhouseCoopers, die kommende Rolle der Führungskräfte ein.

Know-how und Empathie für den unternehmerischen Erfolg

Eine Lösung hat Gabi Lück, Geschäftsführerin der Kreativagentur thinknewgroup: „Im Zuge der AI-Transformation wird es wichtig werden, einen Gegen-Trend für mehr Menschlichkeit in Unternehmen zu schaffen. Eine neue Rolle könnte der Soul Manager werden, dessen Aufgabe darin besteht, die menschliche Interaktion zu fördern“.

Unternehmen sollten Mitarbeiter gezielt fördern und auf die Digitalisierung vorbereiten. Eine Kombination aus technischer Ausbildung und einem Soft-Skills- Training ist für die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierung in Unternehmen unerlässlich, darüber waren sich die Experten einig. (rhh)

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