Unternehmen können einen enormen Nutzen aus ihren Daten ziehen. Sie sind Grundlage für eine bessere Übersicht im Business, für bessere Entscheidungen, für die Einschätzung von Trends, Chancen und Kundenwünsche sowie für die Konkurrenzbeobachtung. Um dies zu gewährleisten sind zwei Aspekte essenziell: Die Daten sollten mit einem zuverlässigen Konzept zur Sicherung und -wiederherstellung geschützt sein, um Ausfallzeiten und Datenverluste zu vermeiden. Gleichzeitig gilt es, die Daten effizient zu nutzen, zu verwalten und zu analysieren, um die gewünschten Erkenntnisse zu gewinnen.
Ein einheitliches Datenmanagement hilft bei beiden Aspekten. Es schließt Schwachstellen, die beispielsweise durch Datensilos und ineffizientes Datenmanagement entstehen. Und genau an dieser Stelle besteht Nachholbedarf bei vielen Unternehmen. Denn während der letzten 20 Jahre wurden vielfach Best-of-Breed-Lösungen eingesetzt – von der Netzwerksicherheit über Virenschutz bis hin zu Backup und Recovery.
Unternehmen, welche diese Strategie verfolgt haben, müssen die einzelnen Systeme separat verwalten, was automatisch zu Datensilos und großen operativen Lücken führt. Die Folge daraus können Schwachstellen sein, die Tür und Tor für unangenehme Dinge öffnen, darunter Cyber-Angriffe oder Schäden, die von einem unvorsichtigen Mitarbeiter verursacht werden. Insgesamt kann man sagen, dass Datensilos die Datensicherheit gefährden und ein Risiko darstellen.
Mit einer einheitlichen Datenverwaltung erhalten Unternehmen und deren IT-Verantwortliche eine bessere Übersicht und Kontrolle über ihre Daten. Sie können darauf aufbauend eine solide Sicherheits-, Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie entwickeln. Außerdem lässt sich mit einer einheitlichen Datenverwaltung ein weiterer Nachteil von Datensilos abmildern: Verteilte und uneinheitliche Daten schmälern den Nutzen und bieten oft nicht die gewünschten Einblicke, die für das Business und Managemententscheidungen wichtig wären.
Die einheitliche Datenverwaltung
Unter einer einheitlichen Datenverwaltung versteht man die Möglichkeit, unterschiedliche Datenquellen zusammenzuführen, um eine konsolidierte Darstellung der Daten zu erreichen. Wenn Daten in Silos verbleiben, verfügen Entscheidungsträger nicht über ein klares Gesamtbild, um ihr Unternehmen optimal zu führen. Sind also in einem Silo wertvolle Informationen gespeichert, können die Führungskräfte sie in den einzelnen Silos jedoch nicht sehen und daher auch nicht nutzen.
Ein einheitliches Datenmanagement ist ein wichtiges und auch sogar geschäftskritisches Ziel, das jedoch nicht immer einfach zu erreichen ist. Je nach Grad der Verteilung auf unterschiedliche Silos und der Komplexität der Infrastruktur ist es eine anspruchsvolle Aufgabe, die Datensysteme zusammenzuführen. Insbesondere sind die Technologien, die Unternehmen zur Datenspeicherung verwenden, oft fragmentiert. Es existieren Tausende von Software- und Hardwareanbietern, die mit ihren eigenen Programmiersprachen, Vokabularen, Syntaxen und Praktiken arbeiten.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Daten in vielen verschiedenen Formaten vorliegen. Es gibt große, kleine, strukturierte, unstrukturierte und multistrukturierte Daten. Einige Systeme können ausschließlich bestimmte Datenarten verarbeiten und die Datensätze können sehr unterschiedlich sein. Zudem sind die meisten Datenökosysteme enorm komplex, was ein erhebliches Problem darstellt.
Denn Daten sind der Treibstoff für die Unternehmen von heute. Sie ermöglichen es, fundiertere strategische Entscheidungen zu treffen, die auf tatsächlicher Relevanz und umsetzbaren Erkenntnissen beruhen. Aus diesem Grund sollte die einheitliche Datenverwaltung eine Schlüsselinitiative für jedes Unternehmen sein.
Wie immer existieren viele Wege zum Ziel. Drei der aussichtsreichsten Ansätze für ein einheitliches Datenmanagement sind folgende:
- Konsolidierung von Anbietern: Aus Sicht der Datenspeicherung, -sicherung und -wiederherstellung hilft die Konsolidierung auf einen einzigen Datenmanagement-Anbieter, Lücken zu minimieren und die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Die Konsolidierung auf einen Anbieter trägt auch dazu bei, die Komplexität und die Kosten zu reduzieren. Sie ist auch deshalb so wichtig, weil viele Unternehmen eine Vielfalt an Systemen betreiben und nicht genau wissen, wie sie diese verwalten sollen. Ein Teil der Herausforderung besteht darin, dass es an IT-Fachkräften mangelt, welche die vielen unterschiedlichen Systeme verwalten können. Unternehmen haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden, die über das Wissen, die Erfahrung und die Fähigkeiten zur Verwaltung der vielen verschiedenen Einzellösungen verfügen. Durch die Konsolidierung auf einen Anbieter können die Personalressourcen, die bisher für die Unterstützung unterschiedlicher Lösungen erforderlich sind, reduziert und für strategische Initiativen eingesetzt werden.
- Automatisierung: In der Future Enterprise Resilience Survey von IDC gaben Unternehmen an, dass sie die Datensicherung am stärksten automatisieren wollen. Automatisierung ist ein großes Plus, da sie unterschiedliche Datenquellen zu einer einzigen Datenquelle zusammenführt. Und weil sie die Daten automatisch bereinigt, spart sie zudem die Zeit von Datenexperten und Analytikern sowie weiteren talentierten Mitarbeitern. Die einheitliche Datenverwaltung wendet zudem Regeln auf die Daten an und verhindert damit beispielsweise die Nichteinhaltung von Vorschriften. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da das Verletzen von Vorschriften heutzutage mit hohen Geldstrafen geahndet wird. Im Gegensatz dazu stärkt die Einhaltung von Vorschriften das Vertrauen bei Kunden und Lieferanten. Darüber hinaus zentralisiert die automatische Verknüpfung von Richtlinien und Geschäftsregeln die Verwaltung und verbessert die Datenqualität bei gleichzeitiger Optimierung des Datenschutzes.
- Fokus auf Sichtbarkeit: Eine der größten Herausforderungen für eine einheitliche Datenverwaltung ist das explosionsartige Wachstum der Datenmenge. Es besteht immer die Gefahr, den Überblick darüber zu verlieren, wie viele Kopien von Daten existieren und wo sie sich befinden. Eine weitere Herausforderung ist die Speicherung. Welche Daten müssen wirklich gespeichert und geschützt werden und welche nicht? Glücklicherweise gibt es Lösungen, die einen Überblick über alle Speicherorte und Daten bieten – egal ob diese on-premises, in der Cloud oder an anderen Sicherungsorten gespeichert sind. Durch eine einheitliche Datenverwaltung werden Datenlücken und -silos beseitigt, da alle Daten über eine einzige Konsole oder ein einziges Bedienfeld eingesehen und verwaltet werden.
Das Datenvolumen von Unternehmen verdoppelt sich im Durchschnitt jährlich. Mit dem enorm ansteigenden Datenvolumen wachsen auch die Herausforderungen bei der Verwaltung und optimalen Nutzung dieser Daten. Ein einheitliches Datenmanagement hilft Unternehmen, diese Herausforderungen zu meistern. IDC prognostiziert, dass bis zum Jahr 2023 die Hälfte aller Unternehmen einen Plan zur Vereinheitlichung von Datenspeicherung, -zugriff und -verwaltung umsetzen werden. Unternehmen, die diese Strategie verfolgen, werden einen konsistenten Zugang zu ihren Daten erreichen, den Wert ihrer Daten steigern und die Chance haben, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Florian Malecki ist Executive Vice President für den Bereich Marketing bei Arcserve.