IoT-Sensoren, Websites, mobile Geräte, Partnernetzwerke und Cloud-Infrastrukturen erzeugen im Unternehmen enorme Datenmengen. Dabei speichern mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Unternehmen in Deutschland in der Public Cloud aber auch in eigenen Rechenzentren (Hybrid Cloud). Nutzen Firmen die Public Cloud, arbeiten 74 Prozent mit zwei oder mehr Hyperscalern (Multi Cloud). Diese Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Cloudera-Studie.

Die generelle Komplexität im Datenkontext erschwert es Unternehmen, Erkenntnisse aus den verteilten Datenmengen zu gewinnen und sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu verwalten – von der Erstellung über die Speicherung bis hin zur Analyse und darüber hinaus. Um das gesamte Spektrum der Daten zu erschließen, verlassen sich viele Unternehmen auf getrennte Einzellösungen für unterschiedliche Bereiche. Diese helfen bei bestimmten Anwendungsfällen und spezifischen Datenprozessen und vermitteln die Illusion einer schnelleren Wertschöpfung.

Allerdings stellt man in der Praxis meistens fest, dass Einzellösungen zusätzliche Kosten verursachen. Diese „versteckten Bestandteile“ werden vor allem durch den erhöhten Integrationsaufwand verursacht – Experten sprechen davon auch von einer „Datenintegrationssteuer“. Denn mit den Kosten für die Einführung und Integration sowie Schulungen für Mitarbeiter zahlen Unternehmen viel Geld. Hinzu kommt, dass diese Lösungen oftmals nur nebeneinander, aber nicht miteinander existieren.

Kostenfalle Integration von Einzellösungen

So gehen fast drei Viertel (74 Prozent) der deutschen IT-Entscheider von höheren Kosten für Datenanalyse und -management durch die Integration von Einzellösungen aus. Nahezu alle Befragten (99 Prozent) der Cloudera-Studie sehen in der Integration der verschiedenen Einzellösungen, die für das Datenmanagement über den gesamten Lebenszyklus erforderlich sind, eine Herausforderung.

Gut ein Drittel (36 Prozent) der Befragten schätzen sie sogar als eine „große Herausforderung“. Dies schlägt sich auch in den Kosten nieder: Durchschnittlich 29 Prozent ihres jährlichen IT-Budgets geben Unternehmen in Deutschland für die Verwaltung der Daten über ihrem gesamten Lebenszyklus, das Data Lifecycle Management, aus.

Es sind aber nicht nur die Kosten individueller Lösungen, die Anlass zur Sorge geben. Mehr als drei Viertel der IT-Führungskräfte (77 Prozent) sind der Ansicht, dass die Einhaltung von Vorschriften durch die Integration individueller Lösungen für Datenanalyse und -management erschwert wird. Unternehmen benötigen Transparenz und Kontrolle über ihre gesamten Daten, auch die in der Cloud. Sonst drohen Verstöße gegen Compliance-Richtlinien. Das gelingt nur mit einer einheitlichen Datenarchitektur und gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten im Unternehmen.

Abhilfe schafft eine einheitliche Datenplattform. Mit dieser Vereinheitlichung der Daten und der daraus gewonnenen Übersicht reduzieren Unternehmen die versteckten und weniger versteckten Kosten, die mit dem Management von Einzellösungen verbunden sind.

Neben dem technologischen Wandel ist auch ein kultureller Wandel erforderlich. Unternehmen benötigen eine zentralisierte Datenstrategie, die die Bedürfnisse aller Teams abdeckt. Wird jedem Team einzeln die Entscheidung überlassen, was mit ihren Daten geschehen soll, entwickelt sich eine Tunnelsicht – und jedes Team sucht Lösungen, die nur für ihren jeweiligen Anwendungsfall sinnvoll sind. Damit wird die IT- und Datenlandschaft unübersichtlich und es ist deutlich schwieriger, den bestmöglichen Wert aus allen Daten zu gewinnen.

Abhilfe schafft die Einführung einer starken Governance mit Standards für Datenformate und -strukturen im gesamten Unternehmen. Dies trägt dazu bei, den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Datenaufbereitung zu verringern sowie gleichzeitig die Konsistenz und Qualität der integrierten Daten zu verbessern. Dieser Ansatz hilft Unternehmen, Datenchaos zu vermeiden und klare Regeln für die Data Governance durchzusetzen. Das macht es einfacher, alle Daten zu analysieren, zu verstehen und zugänglich zu machen.

Benjamin Bohne ist Group Vice President Sales für die Region CEMEA bei Cloudera.

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