Die steigenden Datenmengen im Unternehmen stellen die „Backup-Verantwortlichen“ vor große Herausforderungen. Michael Stein, System Engineer bei der SVA System Vertrieb Alexander GmbH, erläutert im Gespräch mit dem Midrange Magazin (MM), welche Lösungen sich dafür anbieten.
MM: Wie lässt sich im Umfeld der IBM i der Zugriff auf Anwendungen und Daten auch während eines Sicherungslaufs ermöglichen?
Stein: In vielen Umgebungen reicht das tägliche Zeitfenster für die Datensicherung nicht mehr aus. Auch die Funktion „Save-while-Active“ des Betriebssystems IBM i erreicht unter Umständen nicht mehr die erforderlichen Checkpoints, weil eine zu hohe Anzahl aktiver Prozesse zu viele Objekte im Zugriff hat.
MM: Wie lässt sich diese Problematik umgehen?
Stein: Eine gute Option ist die Flashcopy-Funktion eines externen IBM Storage Systems. Damit kann innerhalb weniger Sekunden ein Flashcopy der produktiven Platten, der LUNs, erstellt werden. Mit dieser Kopie der Daten kann eine separate Flashcopy LPAR gestartet werden, in der dann parallel zur Produktiv-LPAR gesichert werden kann, ohne dass Objektsperren auftreten. Diese Flashcopy LPAR läuft in einem eingeschränkten Modus, sodass auch täglich ein vollständiges Backup erstellt werden kann. Nach dem Sicherungslauf kann die Flashcopy LPAR automatisiert beendet werden oder als Kopie für Kontrollen und Tests bis zum nächsten Flashcopy-Prozess weiter zur Verfügung stehen.
MM: Welche Vorteile sprechen für eine Automatisierung eines derartigen Konzepts?
Stein: Die Ressourcen der produktiven LPAR werden nicht belastet, es müssen keine Applikationen beendet werden und bis auf eine kurze Beruhigungsphase wird die produktive LPAR nicht beeinträchtigt.
MM: Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen, wenn sie diese Backup-Lösung einsetzen?
Stein: Der Flashcopy-Backup-Prozess läuft voll automatisiert und wird aus einer Kunden-Applikation oder zu einem definierten Zeitpunkt vom Job-Scheduler gestartet. Die Tape-Sicherung auf der Flashcopy-LPAR kann mit oder ohne dem Lizenzprogramm 5770-BR1 (BRMS) durchgeführt werden. Am Ende des Prozesses kann durch E-Mail-Versand von der produktiven LPAR der Status der Tape-Sicherung versendet werden, wodurch das Prozess-Monitoring sehr vereinfacht wird. Bei Einsatz von BRMS befindet sich der entsprechende Wiederherstellungsbericht im Anhang und ist damit von der produktiven LPAR exportiert. Der ganze Flashcopy-Backup-Prozess, wie das Starten des Flashcopy auf dem externen Storage oder das Starten der Flashcopy-LPAR über die HMC, wird nur über die produktive LPAR gesteuert, d. h. es ist keine weitere Plattform (Windows oder ähnliches) in den Prozess mit einbezogen.(rhh)