Die Leistungsfähigkeit der POWER-Prozessortechnologie wird in den kommenden Architekturgenerationen weiter zunehmen. Doch die GreenScreen-Anwendungen aus den frühen Tagen der AS/400 müssen dringend aktualisiert werden – zumal diese Plattform seit zirka einem „Dritteljahrhundert“ existiert. Zu diesem Ergebnis konnten die Besucher der diesjährigen POW3R-Konferenz in Dortmund kommen.

Mehr als 150 Teilnehmer aus dem IBM-i-Umfeld (Aussteller und Besucher) haben der Einladung des ITP-Verlags und der COMMON-Anwendergruppe Folge geleistet und sich „3G-konform“ zur POW3R-Konferenz in Dortmund getroffen. Dabei wurden die Eröffnungs- und Abschluss-Keynotes der beiden Konferenztage via Youtube ins Internet gestreamt.

Sozusagen passend zur Vorstellung der ersten POWER10-basierten Systeme gab Dr. Wolfgang Maier, Directory Hardware Development bei der IBM, einen Ausblick, mit welchen Technologien die kommenden Systemarchitekturen aufgebaut sein werden. Er verdeutlichte den Weg in die 2-nm-Fertigungstechnologie, den IBM gemeinsam mit Intel einschlagen will.

Quelle: Huttenloher

Dr. Wolfgang Maier, Director Hardware, IBM

Zudem rückte Maier die Erwartungshaltung für das Quantencomputing ins rechte Licht: Es sei derzeit noch ein Hype, Lösungen für Aufgaben aus dem Bereich Transaktionsverarbeitung auf Quantentechnik sind damit nicht sinnvoll. Die Basistechnologie des Quantencomputings stammt aus den 80er Jahren, und seit zirka sechs Jahren gibt es passende Hardware, die allerdings noch bei wenigen Qubits liegt – 2020 waren schon 65 Qubits physikalisch machbar.

Doch es müssen deutlich mehr Qubits verfügbar sein. Aber ein Qubit darf man nicht mit einem Bit vergleichen, denn ein Qubit selbst ist fehlerbehaftet. Man muss daher im Rahmen der Quantentheorie mehrere Qubits nutzen, nach dem Motto Stabilität durch Redundanz, um sozusagen ein logisches Qubit zu erhalten. Daher sieht Maier noch einige Zeit ins Land gehen, ehe man sinnvolle Einsatzbereiche angehen kann. Zudem sei eine komplett andere Programmierung nötig. Die Algorithmen müssen an das Quantencomputing angepasst werden. Erste Starterkits versetzen interessierte Entwickler in die Lage, erste Schritte in diesem Bereich zu gehen. Ein Mittschnitt seines Keynote-Vortrags ist bei Youtube zu finden.

Modernisierungsprojekte verlieren ihren Schrecken

Da die Hardware der IBM i-Plattform jede Menge an Funktionalität und Verarbeitungsgeschwindigkeit bietet, geht es bei den Anwendern in den meisten Fällen um die das Modernisieren der bestehenden Kernanwendungen. Erfolgreiche Modernisierungsprojekte im IBM i-Umfeld benötigen neben den passenden Tools sinnvolle Migrationskonzepte. Diese Aussage belegte der gemeinsame Vortrag von Andreas Strietholt, Task Force IT-Consulting, und Joachim Sieber, PKS Software. Sie zeigten, wie das Zusammenspiel von Tools wie CMOne (von Task Force) und Explain (PKS Software) beim Anwender reka zum Erfolg geführt hat.

Die Zusammenarbeit beim ProPLAIN-Ansatz zwischen der Profi AG und der PKS Software wurde von Frank Joecks (Profi AG) und Heidi Schmidt (PKS Software) thematisiert. Bisherige Projekte haben die Vorteile dieses Konzepts herausgestellt. Dabei handelt es sich um eine Kombination von Werkzeugen, Methoden und Expertise für Legacy-Transformationen aus einer Hand. Auf diese Weise gelinge die Transformation wertvoller Business-Logik auf neue Technologieplattformen.

Dazu schafft ProPLAIN Transparenz im Ist-System und ermöglicht eine innovative und kosteneffiziente Realisierung der Zielumgebung. Es gelngt damit, Erfahrung sichtbar zu machen, den Blick fürs Wesentliche zu schärfen und schnelle Ergebnisse bei kontrollierbaren Kosten zu liefern.(rhh)

POW3R-Konferenz