Viele Unternehmen holen ihre Mitarbeiter aktuell wieder zurück ins Büro und auch das Recruiting kommt in Schwung. Doch lässt sich ein Trend nicht mehr zurückdrehen: der zum mobilen Arbeiten. Und der wird auch Auswirkungen auf die Personalbeschaffung haben.

Viele Arbeitnehmer haben während des Lockdowns die Vorzüge des mobilen Arbeitens kennen und schätzen gelernt. Daran wollen die meisten festhalten, wie eine Studie der Online-Jobplattform StepStone belegt: Zwei von drei Unternehmen in Deutschland holen ihre Mitarbeiter zwar derzeit wieder aus dem Home-Office zurück ins Büro – vielfach schrittweise und auf freiwilliger Basis.

Das bedeutet aber nicht, dass damit das Thema „mobiles Arbeiten“ wieder vom Tisch wäre. Im Gegenteil! Jeder zweite Befragte geht davon aus, dass sich die Arbeitswelt gerade in diesem Punkt entscheidend verändern wird. Klar ist: Dauerhaft im Home-Office arbeiten möchte fast niemand. Einfach, weil der direkte Kontakt zu den Kollegen fehlt und viel Zwischenmenschliches auf der Strecke bleibt, wenn man ausschließlich auf virtuellem Weg miteinander arbeitet.

Studie zeigt: Es wird auch künftig mobil gearbeitet

Doch ganz vom mobilen Arbeiten lassen wollen Arbeitnehmer nach den positiven Erfahrungen definitiv auch nicht mehr, heißt es in der Studie. Die flächendeckende Nutzung von digitaler Zusammenarbeit habe gezeigt, dass die Arbeit in den heimischen vier Wänden in den meisten Fällen besser funktioniert als gedacht. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen hätten sich daher entschieden, dem Wunsch ihrer Mitarbeiter zu entsprechen und auch zukünftig Home-Office-Lösungen anzubieten.

„Der Großteil der Unternehmen will (…) eine Mischform zwischen Präsenz- und Homeoffice-Tagen“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone. Auf Arbeitnehmerseite stößt dieses Modell auf eine überwältigende Zustimmung: 86 Prozent der Befragten können sich ein solches Hybrid-Konzept gut vorstellen.

Mobiles Arbeiten, mobiles Recruiting

Die neue Einstellung zur Remote Arbeit, wie mobiles Arbeiten oder Arbeiten im Home-Office ansonsten genannt wird, dürfte sich auch im Recruiting niederschlagen. Erstens bilden Personaler keine Ausnahme und sind genauso wie andere Fachbereiche daran interessiert, ab und an mobil zu arbeiten. Zweitens haben Bewerber nun erlebt, dass Remote Recruiting bestens funktioniert. Warum also jetzt das Rad wieder zurückdrehen?

Tatsächlich: Viele Unternehmen haben in den vergangenen Wochen über digitale Tools das eigene Recruiting mit großem Erfolg aufrechterhalten. Zum Beispiel ersetzten Videointerviews vielfach Jobinterviews vor Ort. Dafür kamen verschiedene Broadcasting-Apps zum Einsatz: WebEx, Zoom oder Skype etwa.

Den Kandidaten brachte das remote Recruiting so manchen Vorteil und verbesserte die eigene Candidate Experience:

  • Lange Anfahrten zum Vorstellungsgespräch entfielen. Das sparte Zeit.
  • Das Vorstellungsgespräch ließ sich nahtlos in den eigenen Alltag integrieren.
  • Und: Das Jobinterview fand zuhause in einem vertrauen Umfeld statt, was Sicherheit vermittelt und die Nervosität senkt.

HR-Systeme als Helfer in der Krise

Noch einmal besser fiel die Candidate Experience der Bewerber bei Unternehmen aus, die überdies die Möglichkeiten ihres Bewerbermanagementsystems voll ausschöpften. Dank Funktionen wie dem automatischen Auslesen von Lebensläufen (CV-Parsing) oder dem digitalen Abgleich von Bewerberskills mit den Anforderungen einer Stelle konnten Bewerber im Handumdrehen qualifiziert werden.

Und so erhielten Talente allen Widrigkeiten zum Trotz in kurzer Zeit Feedback. Gerade mit der Extraportion „Sofortness“ konnten Unternehmen punkten, während die Welt ansonsten stillzustehen schien. Denn Talenten ist es im Digitalzeitalter schwer zu vermitteln, dass selbst hochkomplexe Prozesse per Knopfdruck funktionieren, Workflows im Recruiting aber Wochen in Anspruch nehmen.

Datenschutz in der HR-Cloud gewährleistet

Auch die Einhaltung der DSGVO ist für digitale Personalabteilungen zuverlässig umsetzbar. Im Bewerbermanagement etwa sorgen passgenaue Software-Einstellungen dafür, dass kritische Daten automatisch nach Ablauf einer festgelegten Frist gelöscht werden, oder dass Bewerber nach Erhalt ihrer Bewerbungsunterlagen über Datenvorhaltung und Aufbewahrungsdauer informiert werden.

Überdies regelt ein klares Berechtigungskonzept, welcher Anwender welche Daten zu Gesicht bekommen darf. Ein solches System garantiert auch einen verschlüsselten Datenaustausch innerhalb des Recruiting-Teams. So können sich Unternehmen darauf verlassen, datenschutzkonform zu handeln. Und keine Sorge: Cloud-Betreiber legen größten Wert auf streng geregelte und zertifizierte Sicherheits- und Datenschutzstandards auf einem Level, mit dem die meisten lokalen Datenzentren in Betrieben bei weitem nicht mithalten können.

Sichere Apps stehen für sichere Personalarbeit

Hinzu kommt, dass sich über ein Cloudsystem jederzeit auf alle relevante Informationen zugreifen lässt. Dabei sind die Lösungen so konzipiert, dass Anwender diese über jedes Endgerät abrufen können – auch über Smartphone oder Tablet. Das ist gerade dann ein Segen, wenn man sich im Home-Office, in anderen Niederlassungen oder an irgendeinem anderen Ort auf der Welt befindet: Ortsunabhängiges Arbeiten ermöglicht ein professionelles Auftreten gegenüber MitarbeiterInnen und BewerberInnen, egal wo man sich befindet.

Sprich: selbst wenn die Büros unter Wasser stehen, eine Pandemie grassiert oder der PC kurzfristig den Geist aufgibt, kann die Personalarbeit weitergehen – mit den passenden Apps übrigens auch für die Mitarbeiter. Alle sind erleichtert, wenn beispielsweise die Zeiterfassung mit einem einfachen Smartphone-Klick erledigt ist und nicht umständlich gelöst werden muss. Weniges ist aktuell so wichtig wie Konsistenz im Alltag und das Gefühl der Sicherheit. Genau dafür steht die mobile Personalabteilung. Und genau das wird Unternehmen das Geschäft retten, wenn wieder einmal die Welt stillzustehen droht.

Patrick Attanasio, Infoniqa

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