Blockchain, RFID und Intelligente Automatisierung gelten als die drei Top- Technologietrends 2020 für Handel, Logistik, Transport, Gesundheit und Industrie. Sie alle bieten Unternehmen ein großes Potenzial, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern und den Arbeitsalltag zu verbessern.
Ob Einzelhandel, Transport- und Logistikbranche oder Fertigungs- und Gesundheitsindustrie –Technologien wie Blockchain, intelligente Automatisierung und „erweitertes Tracking“ eröffnen neuartige Perspektiven und haben das Potenzial, den Arbeitsalltag vieler Unternehmen nachhaltig zu verbessern. Zwar befindet sich Blockchain für Unternehmen noch in einem Frühstadium, aber zweifellos wird die Technologie in vielen Branchen Anwendungen finden und dort für mehr Transparenz sorgen. So etwa bei der Bekämpfung von illegalem Handel, in komplexen Lieferkettenabläufen oder bei der Handhabung von Patientendaten.
Im Hinblick auf ihre Geschäftsdaten tragen Unternehmen heute eine größere Verantwortung als je zuvor. Ob Benutzerrechte, Datenschutz oder Datensicherheit – eine erstklassige Customer Experience ist zunehmend an den richtigen Umgang mit Daten geknüpft. Von der Nutzung von Blockchain können unter anderem Pharmakonzerne, Lebensmittel- und Warenhersteller, Transport- und Logistikdienstleister, Gesundheitseinrichtungen und sogar Einzelhändler aus dem Luxussegment unmittelbar profitieren. Blockchain kommt zum Einsatz, wenn ein besonders hohes, z.B. auf einen bestimmten Vorgang bezogenes Vertrauen notwendig ist oder die Daten von verschiedenen Nutzern auf sichere und „demokratische“ Art und Weise geteilt werden sollen.
Mehr Kontrolle in der Lieferkette
So wird etwa die Gesetzgebung im Hinblick auf Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit weltweit zunehmend verschärft, um globale Lieferketten besser zu kontrollieren und Herstellungsprozesse für Endverbraucher transparenter zu gestalten.
Blockchain wird als eine wichtige Säule des Ökosystems fungieren, das Unternehmen beim Erreichen dieser Ziele unterstützt. Dafür werden wiederum Track-and-Trace-Technologien wie temperatur-sensitive Etiketten, Barcodes und RFID (Radio-Frequency Identification) benötigt. Blockchain stellt sicher, dass Anwender stets geschützte und verifizierbare Daten erhalten.
Riesiger Markt für intelligente Automatisierung
Heutige Unternehmen wollen ihren Mitarbeitern smarte, automatisierte Werkzeuge an die Hand geben, die mit Daten von modernen Tracking-Technologien und Prescriptive Analytics gefüttert werden. Zu diesen intelligenten Automatisierungstechnologien zählen:
- KI-basierte Bildverarbeitung („maschinelles Sehen“), die mittels Scannern, sichtbasierten Sensoren und Robotern umgesetzt wird. „Intelligente“ Kameratechnologie wird Unternehmen in die Lage versetzen, ihre Geschäftsumgebungen und Workflows zu überwachen und automatisierte Entscheidungen zu treffen. Im Einzelhandel könnte das etwa dazu führen, dass herkömmliche Kassensysteme obsolet werden oder Warenbestände mithilfe von Roboterassistenten automatisch geprüft werden könnten.
- Augmented-Reality-Technologien (AR), die in Form von Wearables oder mobilen Computern die Mitarbeiter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erleichtern. Davon profitieren insbesondere Unternehmen, die auf Saisonarbeit angewiesen sind oder eine hohe Mitarbeiterfluktuation aufweisen – etwa in Lagerhäusern, im Produktionsbetrieb oder im Einzelhandel.
- Roboter, die harmonisch mit Menschen zusammenarbeiten und diese bei ihrer Arbeit anleiten und unterstützen, sodass wiederholungsintensive Aufgaben automatisiert werden können und der Fokus auf „hochwertigere“ Arbeit gelegt werden kann. So können Unternehmen ihre wertvollen Mitarbeiter gezielt dort einsetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden und die größte Wirkung entfalten. In einem Klinikumfeld könnten Roboter beispielsweise den Transport und die Erfassung von Arzneimitteln und Proben übernehmen, sodass sich das medizinische Fachpersonal stärker auf den direkten Patientenkontakt konzentrieren kann.
Diese zukunftsweisenden Technologien werden 2020 für CIOs und Technologiemanager immer relevanter. Im Vergleich dazu werden aktuelle Lösungen zur Workflow-Optimierung den Ansprüchen nicht mehr gerecht, da sie sich in den meisten Fällen entweder auf menschliche Arbeit oder auf automatisierte Workflows konzentrieren.
Wechselwirkungen oder Synergieeffekte sind dabei nahezu ausgeschlossen. Ein nahtloses Ineinandergreifen von Automatisierungssystemen und menschlicher Arbeit ist aber erforderlich, damit in nicht allzu ferner Zukunft hohe Produktivitätssteigerungen realisiert werden können.
Stärkere Verbreitung von RFID und Advanced Analytics
Quelle: Zebra TechnologiesUm sich im Wettbewerb zu behaupten, benötigen moderne Unternehmen eine lückenlose Übersicht über Bestandsvorräte, aktuelle Arbeitsabläufe oder auch den Standort von Außendienstmitarbeitern. Dafür muss die Datenerfassung optimiert werden, insbesondere in Kombination mit 2D-Barcodes, maschinellem Sehen und RFID.
2D-Barcodes sind allgegenwärtig und unter anderem auf Versandetiketten, Patienten-Armbändern und Lebensmittelprodukten zu finden. Außerdem werden sie für mobile Zahlungen eingesetzt. Die Verbreitung dieses quadratischen Barcodes wird zweifellos weiter zunehmen.
Noch interessanter ist jedoch, dass auch die Nutzung von RFID und maschinellem Sehen ansteigen wird – ob beim Fußball, in Maschinenhallen oder in Einzelhandelsgeschäften. Der in Verbindung mit RFID-Tags genutzte Electronic Product Code (EPC) breitet sich weiter aus und verzeichnete 2019 ein Wachstum von über 30 Prozent – doppelt so viel wie 2018.
Mit den Echtzeitdaten, die RFID und Maschinelles Sehen liefern, können Unternehmen Komplettlösungen implementieren, die Daten sammeln, Erkenntnisse aus diesen Daten gewinnen und sogar Prescriptive Analytics bieten, was dabei hilft, schnellere und präzisere Geschäftsentscheidungen zu treffen. (rhh)