Es lässt sich nicht widerlegen, dass Daten ein wertvolles Asset für Unternehmen sind. Sie sind der Schlüssel zum Erfolg auf organisationaler Ebene und für die Entwicklung des Geschäfts. Firmen haben kaum eine Chance, am Markt zu bestehen und wettbewerbsfähig zu bleiben, wenn sie keine Datenanalyse betreiben, um ihre Prozesse zu erweitern, Kundeneinblicke zu erhalten und Wettbewerbsvorteile zu identifizieren. Geschäftsnutzen zu schaffen, der auf Daten-Governance aufbaut, ist der Schlüssel – und dazu müssen die Daten auch möglichst ausfallsicher vorliegen.

Während alle Unternehmen danach streben, Daten sinnvoll zum eigenen Vorteil zu nutzen, benötigen sie zunächst eine solide Daten-Governance-Grundlage. Firmen sammeln Daten aus zahlreichen Quellen und müssen garantieren, dass diese genau und verlässlich sind. Sie müssen darüber hinaus sicherstellen, dass Anwender innerhalb der Organisation verstehen, wo die Daten abgelegt sind, woher sie stammen und wie sie jeweils anzuwenden sind. Daten-Governance ist eine Strategie, die Menschen, Prozesse und Technologien organisiert, um verlässliche und einfach nachzuvollziehende Daten zu gewährleisten.

Im vergangenen Jahrzehnt haben viele Unternehmen Probleme mit der Operationalisierung von Daten-Governance gehabt – sei es aufgrund von Tendenzen zur Silobildung, unterschiedlichen, miteinander konkurrierenden Prioritäten oder schlicht einem Mangel an Ressourcen. Mittlerweile hat ein Umdenken stattgefunden und immer mehr Firmen erhöhen ihr Investment in einen unternehmensweiten Daten-Governance-Ansatz, um hochqualitative und gut verwaltete Informationen zu garantieren. Zudem ist dies für die Entscheidungsfindung, Innovation und Modernisierung von entscheidender Bedeutung.

Es ist zwingend notwendig, den Wert von Daten-Governance im Unternehmen zu verankern. Ohne einen ganzheitlichen Ansatz für den gesamten Betrieb wird es nicht möglich sein, zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten wahrzunehmen, mitsamt kurz- und langfristigen Konsequenzen. Warum hat also nicht jedes Unternehmen bereits ein allumfassendes Daten-Governance-Programm?

Hürden und wie man sie löst

Eine der größten Hürden für Daten-Governance ist die Akzeptanz, denn es wird nicht nur die Zustimmung der Führungsebene, sondern auch die Unterstützung der Fachabteilungen innerhalb des gesamten Betriebs benötigt. Erfolgreiche Daten-Governance verlangt die Beteiligung von Mitarbeitern aus allen Abteilungen – von Sales und Marketing bis IT und Betrieb. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, damit Daten-Governance ein Erfolg wird und den Wert der Daten maximiert.

Der beste Weg, die Teilnahme an Programmen zu fördern, besteht darin, Daten-Governance mit umsatzorientierten Initiativen zu verknüpfen. Daten-Governance erfordert geschäfts- und qualitätsorientierte Strategien, um Geschäftsziele zu erreichen und einen ROI zu erzielen.

Um ein entsprechendes Budget für Daten-Governance bewilligt zu bekommen, muss man eine unternehmensweite Unterstützung und Begeisterung dafür wecken. Dies gelingt am besten mit einem gut definierten Geschäftsnutzen.

Daten-Governance mit eigens entwickeltem Geschäftsnutzen fördern

Ein überzeugender Geschäftsnutzen zeigt auf, warum Daten-Governance eine hohe Priorität hat, und spricht gleichermaßen Herausforderungen eines Unternehmens und Lösungen an. Wenn ein Unternehmen beispielsweise vor zahlreichen rechtlichen Hürden steht, sollte der Geschäftsnutzen darlegen, wie Daten-Governance das Reporting für das Compliance-Team vereinfachen und kostspielige Strafen vermeiden kann.

Wenn ein Unternehmen Probleme mit der Zentralisierung von Daten aus unterschiedlichen Systemen hat, sollte der Geschäftsnutzen sich damit befassen, wie Daten-Governance dazu beiträgt, das Vertrauen in Investitionen in die Konsolidierung von Systemen oder die Migration zu einer Cloud-Umgebung zu sichern. Ein weiteres Beispiel wäre, dass die IT-Abteilung mehr Zeit damit verbringt, Probleme mit der Datenqualität zu beheben, anstatt Analysen zu erstellen. Der Geschäftsnutzen in diesem Fall wäre, dass Daten-Governance proaktiv Probleme der Datenqualität für die wichtigsten Daten löst und damit der IT-Abteilung sowohl Zeit als auch Geld spart.

Identifizieren Sie Ihre Geschäftsziele

Der Geschäftsnutzen benötigt Input unterschiedlicher Unternehmenszweige im Hinblick auf deren spezifischen Schwierigkeiten mit Daten. Das Identifizieren von Metriken basierend auf zu erreichenden Zielen aller Datennutzer und das Herausstellen, wie Daten-Governance allen helfen wird, ist kritisch, um die entsprechenden Daten-Teams auf Ihre Seite zu bekommen.

Sobald die Vorteile davon verinnerlicht sind und Input unternehmensweit generiert wird, folgt der nächste Schritt, nämlich wie der jeweilige Geschäftsnutzen optimal generiert wird.

Planung ist alles

Daten-Governance ist dann am erfolgreichsten, wenn eine einheitliche Strategie über den gesamten Betrieb hinweg implementiert worden ist und einfach nachzuvollziehende und nachhaltig etablierte Prozesse vorhanden sind. Damit dies möglich wird, benötigen Firmen ein Data-Governance-Team, welches ein Programm schreibt, das sämtliche Bedürfnisse mit einbezieht.

Ein solches Team beginnt mit der Unterstützung in der Führungsebene. Normalerweise findet sich an der Spitze ein Chief Data Officer (CDO), der sämtliche Data-Governance-Tätigkeiten und -Maßnahmen anführt. An seiner Seite steht ein zentralisiertes oder individuell zusammengestelltes Team, bestehend aus Führungskräften verschiedener Abteilungen wie Marketing, HR, dem Betrieb oder der IT-Abteilung. Das Herausarbeiten von Dateneignern, -verwaltern und -nutzern wird zu einer kritischen Tätigkeit des fortlaufenden Daten-Governance-Managements.

Gemeinsam schafft und verwaltet das Daten-Governance-Team zahlreiche Prozesse: Lösung von Datenqualitätsproblemen, Nachverfolgung von Compliance, Dokumentieren der Datenherkunft, das Zufügen von Metadaten, den Aufbau von Datenkatalogen, analytisches Reporting und mehr. Alle Abläufe müssen wiederholbar und einfach auszuführen sein, sowohl für die IT-Abteilung als auch die jeweiligen Geschäftseinheiten.

Darüber hinaus sollte der Geschäftsnutzen auch sämtliche zu erwartenden Ergebnisse enthalten, beispielsweise die folgenden:

  • einfach zu verstehende Datenbegriffe innerhalb des gesamten Unternehmens,
  • verbessertes Vertrauen in Daten bei geschäftlichen Nutzern,
  • verbesserte End-to-End-Datenqualität,
  • klar definierte Datenherkunft sowohl aus betrieblicher als auch technischer Perspektive,
  • Steigerung der Datennutzung unter betrieblichen Nutzern und somit zusätzlicher ROI,
  • geprüfte Daten als Grundlage aller Geschäftsentscheidungen sowie
  • schnelle und einfache Nachweise der Einhaltung von Compliance-Richtlinien.

Letztlich zeigt die Darstellung erwarteter Ergebnisse bezüglich des Geschäftsnutzens von Daten-Governance den Wert für das gesamte Unternehmen und erhöht die Investitionsbereitschaft der Geschäftsleitung für benötigte Mittel.
Sobald das Daten-Governance-Team die geeigneten Technologien zur Unterstützung der Data-Governance-Strategie ausgewählt hat, welche die eigene Strategie unterstützen sollen, ist es an der Zeit, die Datenkonsistenz und Datenqualität zu verbessern und den Reingewinn zu steigern.

Tim van Baars ist Vice President für den Bereich Central EMEA bei Precisely.

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