Über 85 Milliarden Bedrohungen wurden im ersten Halbjahr 2023 durch Trend Micro blockiert – rund ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Zahlen liefert der Sicherheitslagebericht von Trendmicro zur Jahresmitte. Laut diesem wird generative Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr zur Bedrohung.

Nicht nur Unternehmen, sondern auch Cyber-Kriminelle setzen vermehrt auf die neue Technologie, um ihre Reichweite und Effizienz zu steigern. Der japanische IT-Sicherheitsanbieter blockierte im ersten Halbjahr die Rekordzahl von über 85 Milliarden einzelner Bedrohungen.

Dies stellt eine Zunahme um etwa ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr dar. Zudem explodiert der Anteil der von Ransomware betroffenen Linux-Betriebssysteme weiterhin – im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um ganze 62 Prozent. Generell lässt sich eine rasante technologische Aufrüstung der Cyber-Kriminellen sowie eine bessere Kollaboration feststellen.

2022 nutzten bereits mehr als ein Drittel (35 Prozent) aller Befragten eingebettete KI-Tools, um ihre Effizienz zu steigern. Doch nicht nur Unternehmen profitieren von generativer KI. Cyber-Kriminelle machen sich die Macht der KI zunutze, um Angriffe effizienter auszuführen.

Bereits jetzt gibt es zahlreiche neue KI-gestützte Angriffsvarianten wie virtuelles Kidnapping, Pig Butchering und Harpoon Whaling, die von sich durch die neue Technologie effizienter gestalten und automatisieren lassen. Angesichts eines stetig wachsenden KI-Marktes – 2027 soll sein Gesamtwert 407 Milliarden Dollar betragen – ist mit einer weiteren Explosion von KI-Nutzung im Cybercrime-Bereich zu rechnen. Cyber-Kriminelle werden immer weitere Wege finden, um KI für die Generierung von bösartigem Code zu nutzen und ihre Operationen zu streamlinen. Doch böswillige Akteure rüsten nicht nur mit KI auf.

Ransomware-Infektionen explodieren weiter auf Linux-Systemen

Im ersten Halbjahr 2023 wurden 90.000 Ransomware-Angriffe auf Endgeräten erkannt. Im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr stieg die Anzahl der von Ransomware betroffenen Linux-Systeme um 62 Prozent. Ganze 14 neue Ransomware-Familien sind seit 2023 im Umlauf. Dieser Anstieg lässt sich mit zunehmendem Einsatz von neuen Technologien wie generativer KI und anderen Tools erklären.

So nutzte die neue Gruppe Mimic im Frühjahr eine Lücke im legitimen Such-Tool Everything, um zu bestimmen, welche Dateien verschlüsselt werden sollten. Zudem steigt auch das Ausmaß der Kollaboration zwischen den verschiedenen Ransomware-Gruppen wie Conti, TargetCompany und BlueSky, was zu geringeren Kosten und höherer Operationseffizienz führt. (rhh)

Zum vollständigen Trend Micro 2023 Midyear Cybersecurity Threat Report von Trend Micro.