Mehr als die Hälfte der im Rahmen einer Cybersecurity as a Service-Studie von Sophos befragten Unternehmen (53 Prozent) erwartet künftig eine deutliche Zunahme der Cyber-Bedrohungen. 43 Prozent dagegen glauben, dass das aktuelle Niveau an Cyber-Angriffen konstant bleiben wird. Lediglich fünf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Anzahl der Angriffe abnehmen wird.

Ein so genanntes Security Operations Center (SOC) gilt als ein entscheidendes Element einer modernen, proaktiven Sicherheitsstrategie. Es fokussiert sich auf die Erkennung, Analyse und Reaktion von Sicherheitsvorfällen, um die entsprechenden Risiken zu minimieren und Daten sowie geschäftskritische Prozesse in Unternehmen bestmöglich zu schützen.

Quelle: Sophos

Wie glauben Sie wird sich die Bedrohungslage durch Cyber-Angriffe auf Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren verändern?

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Mehrheit der Unternehmen die Vorteile eines SOCs bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt haben. So sind in fast drei von vier Unternehmen (73 Prozent) Security Operations Center aktiv im Einsatz. 41 Prozent setzen dabei auf externe SOC-Services von Dienstleistern, während 32 Prozent ihre SOCs intern betreiben. Gleichzeitig verzichtet fast ein Viertel der Unternehmen (24 Prozent) auf ein SOC und drei Prozent können hierzu keine Angaben machen.

Konzipieren, sensibilisieren, auslagern und versichern

Für die weitere Optimierung seiner IT-Sicherheit bewertet fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) die stetige Mitarbeitersensibilisierung als essenziell. Ihr Ziel ist es, Beschäftige über potenzielle Sicherheitsrisiken und entsprechende Verhaltensregeln aufzuklären.

49 Prozent der befragten Unternehmen betonen zudem die Bedeutung eines ganzheitlichen IT-Sicherheitskonzepts. Ein derartiges Konzept sollte fortschrittliche Ansätze integrieren wie die Multi-Layer-Sicherheit, die verschiedene Abwehrmechanismen auf unterschiedlichen Ebenen vorsieht, sowie das Zero-Trust-Prinzip, welches grundsätzlich keinem Zugriff vertraut und stets Verifizierungen erfordert.

Für 42 Prozent der Unternehmen stellt die Auslagerung der IT-Security durch Cyber Security as a Service ein Mittel zur Stärkung der Sicherheitsinfrastruktur dar. Als weitere Maßnahmen werden größere IT-Budgets (42 Prozent), Einsatz ergänzender Security-Lösungen (29 Prozent) sowie das Einbeziehen von externen Experten (14 Prozent) genannt. Insgesamt zeigt sich, dass Unternehmen die strategische Relevanz einer robusten Sicherheitsinfrastruktur erkennen und in entsprechende Lösungen und Bildungsmaßnahmen investieren.

Zusätzlich dazu lässt sich ein positiver Trend im Bereich der Cyber-Versicherungen beobachten. Bereits 85 Prozent der Unternehmen haben proaktiv eine Cyber-Versicherung abgeschlossen, um sich gegen finanzielle Risiken von Sicherheitsvorfällen abzusichern. Bemerkenswert ist, dass die Hälfte dieser versicherten Unternehmen (50 Prozent) innerhalb der letzten 12 Monate bessere Konditionen aushandeln konnte, nachdem sie ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt haben. Dennoch bleibt eine Minderheit von 10 Prozent der Befragten, die sich gegen Cyber-Angriffe noch nicht versichert haben.

70 Prozent wollen die Cyber-Sicherheit perspektivisch auslagern

Quelle: Sophos

Welche Maßnahmen sind aus Ihrer Perspektive erforderlich, um Ihre IT-Security zu optimieren?

Zusätzlich zu Cyber-Versicherungen setzen Unternehmen auf verschiedene Strategien, um ihre IT-Sicherheit zu gewährleisten. So sind rund 70 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen der Ansicht, dass die Sicherheit ihrer IT-Systeme mittel- bis langfristig externen Sicherheitsdienstleistern anvertraut werden sollte. Zusätzlich dazu setzen 60 Prozent der Befragten auf technologiegetriebene Sicherheitslösungen, die durch verhaltensbasierte Erkennungsmethoden und künstliche Intelligenz (KI) ergänzt werden.

Diese Kombination ermöglicht eine präzisere und proaktive Bedrohungserkennung. Alarmierend ist allerdings, dass 57 Prozent zugeben, erst nach einem tatsächlichen Sicherheitsvorfall in umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Ein reaktiver Security-Ansatz, bei dem Maßnahmen erst nach einem Sicherheitsvorfall ergriffen werden, kann langfristige Schäden verursachen und die Unternehmensreputation gefährden.

Die Befragung wurde mit 200 IT-Verantwortlichen und -Entscheidern aus deutschen Unternehmen mit 100 bis 999 Beschäftigten von Techconsult im Auftrag von Sophos durchgeführt.

Jörg Schindler

Sophos