Cyberbedrohungen nehmen weiterhin zu und viele IT-Verantwortliche in Unternehmen fragen sich, wie sie ihre Infrastruktur umfassend schützen können. Die umfangreichste Absicherung bietet Managed Extended Detection and Response (MXDR). Wir erklären, wann welche Lösung ausreicht.

Da Cyberkriminelle ihre Angriffsmethoden stetig verfeinern, ist die Absicherung der digitalen Infrastruktur und der Unternehmensdaten von entscheidender Bedeutung. Damit einhergehend müssen auch Sicherheitslösungen ständig weiterentwickelt werden, um den Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein. Eine gängige Methode, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, ist Extended Detection and Response (XDR). Allerdings reicht in vielen Fällen eine XDR-Lösung allein nicht aus. Hier kommt Managed Extended Detection and Response (MXDR) ins Spiel. Aber welche Lösung ist die richtige für ein Unternehmen?

Virenschutzlösungen: Ausreichender Basisschutz?

Der Fokus von Virenschutzlösungen liegt auf der Überwachung und Analyse von Aktivitäten auf digitalen Endgeräten wie Laptops, Desktop-Rechner und mobilen Geräten. Diese Lösung ist ausreichend für Unternehmen, die einen Basis-Schutz benötigen, um bekannte Bedrohungen zu identifizieren und selbst darauf zu reagieren. Sie bietet grundlegende Schutzmechanismen wie Malware-Scanner und Firewalls, die zwar notwendig, aber oft nicht ausreichend sind, um ausgeklügelte Cyberangriffe und bisher unbekannte Schadsoftware abzuwehren. Übrigens. Virenschutz-Lösungen haben keine eigenen Response. Hier müssen IT-Mitarbeitende selbst aktiv werden.

Eine solche Lösung ist nur dann ausreichend, wenn ein Unternehmen eine geringe Angriffsfläche hat und nur wenige Endgeräte zu verwalten sind. Die Bedrohungslandschaft ist für alle Unternehmen herausfordernd. Denn heute finden Cyberangriffe oft dateilos statt, was bedeutet, dass kein klassisches Schadprogramm zum Einsatz kommt. Stattdessen nutzen die Angreifergruppen zum Beispiel ungeschlossene Sicherheitslücken in Betriebssystemen und Anwendungen aus. Auch individualisierte Attacken, sowie die Flut an immer neuem Schadcode, erschweren Virenschutzprogrammen die Erkennung. Außerdem sollten Verantwortliche sich darüber im Klaren sein, dass die Entscheidung, ob ihr Betrieb ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle ist, nicht bei Ihnen, sondern den Bedrohungsakteuren liegt.

Endpoint Detection and Response (EDR): Erweiterter Schutz mit Reaktionsfähigkeit

Da die Bedrohungslandschaft komplexer geworden ist und Unternehmen einer höheren Gefahr von gezielten Angriffen ausgesetzt sind, reicht eine einfache Virenschutzlösung oft nicht mehr aus. Hier kommt die Extended Detection and Response (XDR) ins Spiel. XDR geht über die reine Erkennung hinaus und ermöglicht eine detaillierte Analyse und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle. Dabei bietet XDR verschiedene Vorteile, wie etwa die proaktive und ständige Überwachung von Endpunkten zur Identifizierung ungewöhnlicher Aktivitäten. Gegenmaßnahmen wie etwa das Separieren eines Devices müssen dann aber die eigenen IT-Mitarbeitenden übernehmen. Zusätzlich sammelt und analysiert die Lösung Daten, um den Ursprung und das Ausmaß eines Angriffs zu verstehen. Im Falle einer Cyberattacke erfolgt eine automatisierte Reaktion, um Bedrohungen zu isolieren und zu neutralisieren.

XDR ist besonders für mittlere bis große Unternehmen geeignet, die komplexere IT-Infrastrukturen und wertvolle Datenbestände haben. Diese Firmen benötigen eine Lösung, die nicht nur Bedrohungen erkennt, sondern auch schnell darauf reagieren kann, um Schäden zu minimieren. Dafür braucht es aber auch ein ausreichend großes Security-Team mit dem notwendigen Fachwissen, um die IT-Infrastruktur zu überwachen und die Analyseergebnisse richtig zu deuten und eine angemessene Reaktion auszulösen. Angesichts des andauernden Fachkräftemangels ist dies eine Herausforderung, die nur wenige Firmen lösen können.

Managed Extended Detection and Response (MXDR): Ganzheitlicher Schutz als Managed Services

Für Unternehmen, die nur über begrenzte interne Ressourcen verfügen, um diese Art von Bedrohungen zu managen, stellt MXDR die beste Lösung dar. Bei MXDR werden die Fähigkeiten von XDR mit erweiterten Erkennungs- und Reaktionsfunktionen kombiniert und von spezialisierten Security-Dienstleistern verwaltet. Unternehmen profitieren dabei von einer Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch ein Team von Sicherheitsfachleuten, die Bedrohungen in Echtzeit erkennen und umgehend darauf reagieren. Zwar enthalten auch moderne Sicherheitslösungen mit einer speziellen Verhaltenserkennung Funktionen, um Bedrohungen durch ihr Agieren zu erkennen, aber MXDR setzt auf eine deutlich erweiterte Sensorik. Die Dienstleister nutzen dabei eine Mischung aus modernsten Schutztechnologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um auch unbekannte Bedrohungen zu identifizieren.

Manuelle Analysen gehören ebenfalls zum Aufgabenspektrum – das letzte Wort hat immer ein Mensch. Im Falle eines Sicherheitsvorfalls reagiert das Analystenteam umgehend und effektiv. Ein weiterer Vorteil insbesondere für kleinere Unternehmen: Die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister ist wirtschaftlicher als Security-Fachpersonal zu finden und zu beschäftigen.

Durch die Auslagerung der Sicherheitsüberwachung und -reaktion an spezialisierte Anbieter können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während sie sicher sein können, dass ihre Daten und Systeme bestmöglich geschützt sind.

Die Qual der Wahl?

Die Wahl der richtigen Sicherheitslösung hängt von der spezifischen Bedrohungslage und den Ressourcen eines Unternehmens ab. Aber angesichts der unverändert hohen Cyberbedrohungen sollten Verantwortliche den Einsatz einer MXDR-Lösung in Betracht ziehen. Durch umfassende, verwaltete Sicherheitsdienste bietet MXDR den besten Schutz. Hinzu kommt: Die Entscheidung für eine Managed-Lösung wie MXDR kann nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Effizienz steigern und Kosten sparen, weil die Notwendigkeit interner Sicherheitsressourcen reduziert wird. Letztendlich sollten Unternehmen ihre individuellen Bedürfnisse und Risiken sorgfältig abwägen, um die für sie optimale Lösung zu finden.

Ein Beitrag von Stefan Karpenstein, IT-Sicherheitsspezialist bei G DATA CyberDefense.

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