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MIDRANGE
AKTUELL
MIDRANGE
MAGAZIN · 02/2016
Software Defined Storage verändert die Unternehmen
Evolutionäre oder
revolutionäre Lösungsansätze?
Mit Software Defined Storage sind Unternehmen in der Lage, zentrale Herausforderungen
bei der Speicherung, Archivierung, Sicherung und Wiederherstellung von Daten
einfacher und effizienter zu meistern. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, eine evolutionäre
und eine revolutionäre.
I
m Hinblick auf die Weiterentwick-
lung von Rechenzentren in Unter-
nehmen ist Software Defined Storage
quasi unumgänglich. Doch während
einige Anwender in ausgewählten An-
wendungsszenarien schon erste Erfah-
rungen sammeln, warten andere noch
ab und evaluieren zunächst einmal die
auf dem Markt verfügbaren Angebote.
Software Defined Storage arbeitet
mit standardbasierten Komponenten
und setzt die logische Trennung von
Hardware und Software konsequent
um. Ziel dabei ist es, Anwendern die
Daten schneller und flexibler bereitzu-
stellen. Einige der aktuell in den Unter-
nehmen eingesetzten Storage-Systeme
sind nach dem Modell eines Storage-
Baukastens aufgebaut und arbeiten
bereits softwarebasiert. Sie stellen die
technologische Basis für ein dynami-
sches Tiering bereit. Bei diesem evolu-
tionären Vorgehen werden vorhandene
Speichersysteme um spezielle Software
erweitert und ausgebaut.
Der evolutionäre Weg
Als typische Beispiele für diese evoluti-
onäre Vorgehensweise gelten SANs, die
Speichervirtualisierung, physische und
virtuelle Storage Appliances sowie kon-
vergente Speicherlösungen. Das, ob-
wohl Unternehmen ihre vorhandenen
Systeme weiter nutzen können. Bei-
spielhaft dafür steht die Kombination
aus rotierenden Festplatten mit unter-
schiedlichen Flash-Technologien, wie
sie in verschiedenen Speichersystemen
zum Einsatz kommt. Leistungsfähige
Software ermöglicht hier eine effiziente
Steuerung.
Modulare Storage-Systeme bilden
einen Kernbestandteil evolutionärer
Software-Defined-Storage-Lösungen.
Dem Modell eines dynamischen Tie-
ring folgend, legt intelligente Software
häufig benötigte Informationen auf
SAS-Festplatten oder SSDs und selten
benötigte Daten auf Nearline-SAS-Plat-
ten ab.
Da auch weiterhin hardware- und
softwaredefinierte Storage-Welten in
den Unternehmen nebeneinander exis-
tieren, ist die Möglichkeit der schritt-
weisen Migration ein wichtiger Faktor
in Richtung Erfolg. Ansonsten wäre die
Akzeptanz von Software Defined Sto-
rage in Unternehmen nur sehr gering.
Gleichzeitig ist in vielen Unternehmen
ein zusätzlicher Bedarf in neuen An-
wendungsszenarien entstanden, der
sich so mit traditionellen Speichersys-
temen nicht bewältigen lässt. Hier geht
es um reine Software-Lösungen bzw.
Appliances in Form hyperkonvergenter
Infrastrukturen, die Server, Speicher
und Netzwerkkomponenten in einem
Gehäuse kombinieren. Diese müssen
keine Rücksicht auf die vorhandenen
Speichersysteme nehmen und können
gewissermaßen „auf der grünen Wiese“
starten. Aufgrund flexibler Hardware-
Konfigurationen im Hinblick auf die
Anzahl der Prozessorkerne sowie die
Größen des integrierten Cache- und des
Flash-Speichers für Lese- und Schreib-
vorgänge lassen sich solche Lösungen
flexibel für verschiedene Anwendungs-
szenarien anpassen. Zusätzlich zur
Integration von Rechen- und Speicher-
funktionen in einem Knoten oder ei-
nem Cluster nutzen die hyperkonver-
genten Systeme einen Hypervisor für
das Datenmanagement.
Hyperkonvergente und hochinte-
grierte Systeme setzen sehr oft auf
Open-Source-Software, wobei vermehrt
die Open-Source-Cloud-Plattform Open-
Stack zum Einsatz kommt. OpenStack
zeichnet sich durch einen modularen
Aufbau in den Kernfunktionalitäten
Compute, Storage und Networking aus.
Dell beispielsweise bietet eine Lösung
an, die PowerEdge-Server und Swit-
ches mit der objekt- und blockbasierten
Storage-Software Red Hat Inktank Ceph
Enterprise kombiniert. Zielgruppe sind
Unternehmen, die sich auf dieser Basis
die am besten geeignete Lösung für ih-
re Anwendungsszenarien zusammen-
stellen und diese dann in einer Open-
Stack Cloud betreiben können.
Hans Schramm
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