MIDRANGE 10/2016 - page 47

Die Heidelsoft-Firmen­
zentrale in Kochi/
Südindien
Quelle: blafoc
der potenzielle Kunde für Skype-Inter-
views mit den Kandidaten entscheidet,
schließt er einen Vertrag mit BLAFOC
ab. Anschließend macht er sich via
Skype einen persönlichen Eindruck
von den Kandidaten und entscheidet,
wer von ihnen künftig für ihn arbeiten
soll. Heidelsoft stellt diesen Kandidaten
dann zum nächstmöglichen Termin für
den deutschen Kunden ein.
Ist das auch rechtlich abgesichert?
BLAFOC hat speziell für dieses Ge-
schäftsmodell einen Vertrag von einer
im deutsch-indischen Recht versierten
Anwaltskanzlei ausarbeiten lassen,
womit sichergestellt ist, dass alle recht-
lichen, steuerlichen und sonstigen An-
forderungen erfüllt sind und gegen kei-
ne deutschen Gesetze verstoßen wird.
Durch diese Vorgehensweise muss sich
ein deutscher Kunde weder mit eng-
lischsprachigen Verträgen noch mit in-
dischem Recht oder Währungsrisiken
auseinandersetzen.
Und was kostet das Ganze?
Indische Entwickler mit mindestens
fünf Jahren Erfahrung, die den An-
forderungen der Zielgruppe entspre-
chen, kosten je nach Spezialisierung
und Erfahrung in der Regel zwischen
2000 und 2500 Euro pro Monat. Darin
sind dann sämtliche Nebenkosten wie
Arbeitgeberzuschüsse, Infrastruktur,
Arbeitsplatz, Versicherungen und Steu-
ern enthalten.
Wo liegt das Risiko?
Diese Mitarbeiter sprechen meist nur
Englisch und ein bis zwei weitere in-
dische Sprachen. Der Zeitunterschied
beträgt im Sommer 3,5 und im Winter
4,5 Stunden. Und der Vertrag (gesamt
oder für einzelne Mitarbeiter) ist jeder-
zeit mit einer Frist von drei Monaten
kündbar. Urlaub und Krankheit sind
nach indischem Recht auf insgesamt
24 Tage pro Jahr begrenzt. Headhunter-
Gebühren fallen nicht an; kündigt ein
Mitarbeiter, sorgt Heidelsoft umgehend
für Ersatz. Außerdem können diese
Mitarbeiter für bis zu drei Monate im
Jahr mit Businessvisa nach Deutsch-
land kommen.
Günter Wiskot
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