Wer einen Umstieg seiner Unified Communications-Umgebung (UC) auf „All-IP“ plant, bei dem sollten auch die bestehenden Anwendungen von den neuartigen Funktionalitäten profitieren können. Im Gespräch mit dem Midrange Magazin (MM) erklärt Stephan Leschke Vorstandsvorsitzender bei Ferrari electronic, welche Faktoren Unternehmen hier berücksichtigen sollten.
MM: Wie wichtig ist die Unterstützung und Zertifizierung einer UC-Lösung durch Applikationshersteller wie zum Beispiel SAP?
Stephan Leschke: Die nahtlose Einbindung zertifizierter Applikationen fremder Hersteller erweitert die Einsatzmöglichkeiten der UC-Systeme entscheidend. Zertifizierungen stellen sicher, dass die Applikationen oder Systeme, die darauf laufen, von Herstellern wie SAP unterstützt werden. Neben der reibungslosen Integration, dem direkten Support spielt aber auch die Investitionssicherheit für den Anwender eine Rolle.
MM: Wie lassen sich aus Ihrer Sicht Cloud-basierte UC-Angebote am besten in die bestehende Kommunikationsinfrastruktur integrieren?
Stephan Leschke: Wenn Unternehmen eine SaaS-Lösung, wie Skype for Business oder Office 365, als zentrale Plattform für ihre Kommunikation wählen, müssen sie für die Einbindung von Fax oder Voicemail ein Bindeglied installieren. Dieses sollte optimal für einen Einsatz in der Cloud vorbereitet sein. Unsere OfficeMaster Suite 6 beispielsweise enthält einen Connector, der die Verwaltung von Fax- und Sprachnachrichten in Office 365 erleichtert. Das macht die Auslagerung dieser ITK-Bestandteile in die Cloud zu einer runden Sache, denn sie bietet neben der Optimierung von Prozessen auch Einsparungspotentiale und höhere Effizienz, ohne auf Funktionalitäten verzichten zu müssen.
Stephan Leschke, Vorstandvorsitzender der Ferrari electronic AG: „Der Umstieg auf All-IP braucht professionelle Unterstützung.“
Quelle: Ferrari electronic
MM: Wie wichtig sind Erweiterungen, wie zum Beispiel das Call Recording von Standard-UC-Umgebungen?
Stephan Leschke: Das Mitschneiden von Telefonaten ist heute in vielen Branchen üblich. Bei telefonisch ausgeführten Bankgeschäften ist der Mitschnitt aus Gründen der Nachweisbarkeit sogar rechtlich verpflichtend. Besonders praktisch sind Mitschnittprodukte, die sich in die bestehende ITK-Lösung integrieren lassen, um Telefonate professionell, zuverlässig und rechtskonform in den eigenen Räumlichkeiten mitzuschneiden. Durch die Übernahme von innoventif ist Ferrari electronic mit seiner CallRecording-Lösung dafür bestens aufgestellt.
MM: Wie lassen sich zusätzliche Bereiche wie zum Beispiel die Zutrittskontrolle in Unternehmen in die UC-Lösung integrieren?
Stephan Leschke: Gerade unter dem Aspekt der Gebäudesicherheit ist die Zutrittskontrolle eine smarte UC-Zusatzfunktion. Allerdings sind die meisten Türsprechanlagen aufgrund der Trennung von Video und Audio nicht kompatibel mit modernen UC-Lösungen. Eine Integration der (Video-) Gegensprechanlage in die Unified-Communications-Lösung ist jedoch machbar: EntryControl von Ferrari electronic kombiniert Videodaten verschiedener Kamerahersteller mit den Audiodaten der Gegensprechanlagen und stellt sie als Video-Call am PC oder Tischtelefon der Mitarbeiter durch. Sie können Besuchern „nebenher“, von ihrem Arbeitsplatz aus, die Tür öffnen.
MM: Welche Voraussetzungen müssen UC-Dienstleister erfüllen, die eine UC-Infrastruktur bei KMUs aufbauen oder betreiben sollen.
Stephan Leschke: Insbesondere im Hinblick auf die Migration auf All-IP, die ja auch Auswirkungen auf die bestehende Netzinfrastruktur hat, ist professionelle Unterstützung gefragt. Anbieter, die über Expertise in IT und TK verfügen, sind hier gut aufgestellt. Ferrari electronic kennt als Hersteller beide Technologiewelten und verfügt aufgrund des indirekten Vertriebs über ein ausgezeichnetes Partnernetzwerk. Bei der Beratung von Unternehmen sollte auch der Investitionsschutz im Fokus stehen, um eine sanfte Migration der bestehenden Infrastruktur zu gewährleisten.