Seit Jahren ist Business Intelligence (BI) ein viel diskutiertes Thema, doch in vielen Unternehmen steckt es in noch in den Kinder- beziehungsweise in den Abteilungsschuhen. Zu diesem Schluss kam unlängst Howard Dresner, Vice President Research bei Gartner. Die Ursache für den „BI-Notstand“ liegt zum Teil bei den Unternehmen selbst, die trotz gestiegener BI-Budgets den Sprung zur Gesamtlösung vermissen lassen. Allerdings sind hier auch Anbieter gefragt, die lange Zeit keine Lösungen bieten konnten, mit denen die Ansprüche der Anwender hinsichtlich ROI- und TCO-Aspekte erfüllt werden können.
BI-Standardisierung
Um eine Vielzahl von Einzellösungen zu vermeiden, ist daher häufig von Standardisierung im BI-Bereich die Rede, die aber bei manchen Anbietern bereits bei Schaffung einheitlicher Frontends endet. Entscheidend ist jedoch – laut Dresner – die Schaffung von BI-Suites mit einer durchgängigen anwendungsneutralen Infrastruktur.
Diesen Weg hat Hyperion beschritten, indem es den Anwendern neben integrierten BI-Tools am Frontend auch eine Infrastruktur bietet, die den unternehmensweiten Zugriff auf Daten und Informationen aus unterschiedlichsten Vorsystemen erlaubt. Bei dieser Architektur hat sich der Anbieter an den Wünschen der Kunden orientiert. Diese forderten einen technologischen Rahmen, der herkömmliche BI-Funktionalitäten – wie Analyse, Reporting und Monitoring – mit BPM-spezifischen Anforderungen in den Bereichen Business Modelling, Unternehmensplanung und Verknüpfung mit Unternehmenszielen verbindet, um den gesamten Management-Zyklus abzubilden.
In der Praxis hat die Integration der BI-Plattform einen großen Vorteil: Durch die einheitliche Architektur wird die Administration deutlich erleichtert, denn mit einer einzigen Authentifizierung können Anwender von jedem PC oder über das Web auf die verschiedensten Datensysteme zugreifen.
Spreadsheets maximal nutzen
Die OLAP-Plattform Essbase (Extended Spreadsheet Serverbase) ist seit jeher mit einem Excel Add In ausgestattet, das die Verknüpfung des Spreadsheets mit der multidimensionalen OLAP-Datenhaltung schafft. Für die neue Version (Essbase 7X) kann der Endanwender jetzt große Datenmengen über zahlreiche wichtige Geschäftsdimensionen hinweg interaktiv visualisieren. Die integrierte „Drag-and-Drop“-Funktion erleichtert die Anwendung. Mit einer benutzerfreundlichen Schnittstelle, erhalten die Anwender einen schnellen Zugang zu umfassenden Informationen und somit tiefere Einblicke in die Geschäftsabläufe.
Die Hannover Rück etwa hatte mehrere Produkte unterschiedlicher Anbieter im Planungs- und Reporting-Bereich im Einsatz. Die so entwickelten Anwendungen waren oft als Insel-Lösungen konzipiert und daher dem Rückversicherer in der Planung und für das Reporting auf Dauer zu fehleranfällig und zeitaufwändig. Zudem war es so nicht möglich, auf detaillierter Ebene für den Konzern weltweit Daten zu beschaffen und multidimensional auswertbar zu machen: „Statt vieler verschiedener Excel-Sheets haben wir jetzt eine gemeinsame Datenbank mit den angeschlossenen Tochtergesellschaften und Niederlassungen im Ausland. Das bedeutet Verfügbarkeit für alle. Genau dieses Ziel wollten wir erreichen“, so Georg Berndmeyer, Coordinator Global Data Warehouse. Als wesentlicher Erfolgsfaktor stellte sich für die Hannover Rück heraus, dass Semantik und Kennzahlen vereinheitlicht sowie ein normierter Datenaustausches mit den Konzerngesellschaften etabliert wurde. „Durch die Standardisierung der Daten hat sich ihre Qualität immens gesteigert. Wir können zeitnah Analysen multidimensionaler Art durchführen.“
Fachautor: Jürgen Rosenhagen