Plattencontroller 2757, neue Platten mit mehr Kapazität und höheren Umdrehungen pro Minute, dadurch weniger Plattenarme – wie ist die Auswirkung auf die Plattenantwortzeiten? Die Ankündigung im Januar 2003 brachte Plattenlaufwerke mit erheblich größerer Speicherkapazität (35 GB und 70 GB) sowie E/A-Adapter mit einer besseren Performance. Die Datenrate steigerte sich gegenüber 2778/4778 E/A-Adaptern von bisher 80 MB/Sekunde auf 160 MB/Sekunde. Können wir daher davon ausgehen, dass weniger Plattenarme pro Konfiguration ausreichen? Wenn wir bisher beispielsweise 100 Plattenlaufwerke mit einer Speicherkapazität von 17,5 GB konfiguriert haben, können wir jetzt mit 50x35GB Plattenlaufwerken dieselbe oder sogar eine verbesserte Performance erzielen? Wie sind die Plattenlaufwerke mit 70 GB Speicherkapazität einzuordnen? Welche Konfiguration empfiehlt sich für diese Laufwerke? Dies ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen Fragen, die sich alle iSeries Performance-Experten nach der Ankündigung stellten.

Bisherige Modelle der Plattencontroller konnten in den meisten Fällen problemlos 300 Plattenanforderungen pro Sekunde bearbeiten (mit 15 Plattenlaufwerken pro Controller, d.h.: 20 Operationen pro Sekunde auf jedem Laufwerk). Bei mehr als 450 Operationen pro Sekunde traten allerdings deutliche Performance-Einbußen auf. Um eine ausgewogene System-Performance zu erzielen, haben wir normalerweise Konfigurationen empfohlen, bei denen jeder Plattenzugriffsarm maximal 20 Plattenanforderungen pro Sekunde übernimmt. Im Laufe der Zeit werden daraus ohnehin etwa 30 Plattenoperationen pro Sekunde auf jedem Plattenlaufwerk. Dies hat sich üblicherweise negativ auf die Performance ausgewirkt. Die bisherigen Plattencontroller gehörten übrigens mit zu den Besten der Branche. Die neu angekündigten Modelle bedeuten in punkto Technologie und Performance einen echten Quantensprung.

Unter der Voraussetzung, dass Sie mit einem 2757-Plattencontroller arbeiten und auf den Plattenlaufwerken bisher keine Performance-Engpässe auftraten, können Sie die Anzahl an Plattenzugriffsarmen, die für die meisten Konfigurationen erforderlich sind, um das bis zu zweifache verringern (und damit möglicherweise Plattenlaufwerke mit einer größeren Speicherkapazität verwenden). Labortests haben gezeigt, dass der neue 2757-Plattencontroller mehr als 900 Plattenoperationen pro Sekunde durchführen kann. Wir sind sogar davon überzeugt, dass der Controller noch weitaus mehr Operationen pro Sekunde unterstützt. Wenn Sie Plattenlaufwerke mit 10.000 U/min einsetzen, sollten Sie daher Ihr System für 50 Plattenoperationen pro Sekunde für jedes Plattenlaufwerk konfigurieren. Bei Laufwerken mit 15.000 U/min empfiehlt sich eine Konfiguration mit 60 Plattenoperationen pro Sekunde für jedes Plattenlaufwerk. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass bei Plattenlaufwerken mit 10.000 U/min auch 60 Plattenoperationen pro Sekunde und bei Plattenlaufwerken mit 15.000 U/min auch 75 Plattenoperationen pro Sekunde zufrieden stellende Ergebnisse liefern.

Grundsätzlich gilt folgendes: Bei einem „balanced“ System, das mit einem 2757-Plattencontroller arbeitet, lässt sich mit der Hälfte der Plattenlaufwerke möglicherweise eine bessere Performance erzielen. Sie können daher mit Laufwerken mit größerer Speicherkapazität arbeiten. Es empfiehlt sich jedoch nicht, 70-GB-Laufwerke in einer RAID-Umgebung einzusetzen, ohne zuvor ein entsprechendes Datenmodell zu erarbeiten. Denn diese Laufwerke wären viermal so groß wie die 17-GB-Laufwerke, mit denen Sie möglicherweise bisher gearbeitet haben, und müssten daher unter Umständen viermal so viele Plattenoperationen pro Sekunde durchführen.

Anmerkung: 70-GB-Laufwerke eignen sich hervorragend für gespiegelte Umgebungen, in denen Lesevorgänge von beiden Plattenlaufwerken – je nach Stellung des Zugriffsarms – möglich sind und Schreibvorgänge durch den Schreib-Cache mit 757 MB (tatsächliche Größe nach Komprimierung) abgedeckt werden. Bei Spiegelungen werden für dieselbe Kapazität natürlich doppelt so viele Zugriffsarme benötigt.

Autor: Dieter Werkmann, iSeries Specialist Technical Sales Central Region

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