Bei jeder Investition in neue Individualprogramme steht ein Unternehmen vor der Entscheidung, ob diese mit konventioneller Programmierung oder mit einer neuen, zukunftsweisenden Technologie erstellt werden soll. Dabei spielen Fragen zur Reichweite der Lösung, am Markt verfügbare Programmierkapazitäten, Weiterentwicklung von konventionellen Anwendungen, Schutz und Einbindung des vorhandenen Codes sowie die saubere Einbindung der vorhandenen Daten eine wesentliche Bedeutung. Kurzum: Wie kann Investitionssicherheit in alle Richtungen zu mittelstandsgerechten Kosten über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum erreicht werden? Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich auch die Firma ERMO Industriemontagen Reuner GmbH, einer Tochter der europaweit tätigen Unternehmensgruppe ERMO mit dem Fokus auf Anlagenbau sowie Revisionen und Instandhaltungen. ERMO bedient Kunden in der chemischen und petrochemischen Industrie, in Kraftwerken, in der Papier- und Zellstoffindustrie, in Umwelt- und Kläranlagen, in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie im produzierenden Gewerbe. Um Anlageninstandhaltungen und -revisionen zu 100 Prozent termingenau und zum Festpreis durchführen zu können, setzte ERMO bislang das Kalkulationsmodul „KAMO“ ein, ein selbstentwickeltes Tool zur Planung, Kalkulation und Terminüberwachung von Anlagenstillständen in der Raffinerie-Industrie.
Die PC-basierte Software wurde ursprünglich in Delphi programmiert und verwendete die Datenbank „Paradox“. Aufgrund neuer Anforderungen hinsichtlich Funktionalität und Performance der Lösung, aber auch weil ERMO die Software zukünftig als zentrale Projektmanagement-Plattform gemeinsam mit ihren Kunden und Dienstleistern nutzen möchte, entschied man sich, den Leistungsumfang stark zu erweitern: Neben der Anforderung der Plattformunabhängigkeit sollte das Tool die Datenbank der IBM iSeries nutzen und in die vorhandene ERP-Umgebung eingebunden werden. Die neue Lösung sollte schneller, flexibler und auch zukünftig erweiterbar sein. Sie sollte multi-userfähig und mehrsprachig werden, sowie Zugriff auf die zentrale Datenbank sowohl lokal als auch per Remote ermöglichen. Schnittstellen zu diverser Anwendungssoftware wie MS Project, Primavera, SAP/R3 und Brain MAS90 waren ebenso gefordert wie zu vorhandene Mail-Systemen wie MS Exchange, MS Outlook und Lotus Notes. Darüber hinaus lag die Anforderung vor, Kunden und Geschäftspartner in die Lösung einzubinden.
Herbert Schmittner, IT-Leiter bei ERMO, entschied sich für eine Neuprogrammierung des Kalkulationsmoduls und beauftragte in diesem Zusammenhang die bereits mit der alten Lösung vertraute UBL Informationssysteme mit der Durchführung dieser Aufgabe. „Nach Prüfung aller Möglichkeiten und der unterschiedlichen Entwicklungstools fiel bei uns die Entscheidung, mittels Java programmieren zu lassen, vor allem im Hinblick auf die Plattformunabhängigkeit“ meint Herbert Schmittner. „Dabei bediente man sich der Entwicklungsumgebung Rational XDE Java Edition.“
Die Vorteile von Rational liegen zum einen im so genannten Round-Trip-Engineering, d.h. der Möglichkeit, aus einem visuellen Modell (UML) Sourcecode zu generieren, aber umgekehrt auch aus Sourcecode ein visuelles Modell zu generieren. Dies spart bei Neuentwicklungen nicht nur viel Zeit sondern fördert auch die Entwicklung von wiederverwendbaren Komponenten. Für bestehende Anwendungen kann mittels Reverse Engineering ein visuelles Modell der Komponenten erstellt werden, was die Dokumentation und Analyse unterstützt.
Darüber hinaus unterstützt Rational die Entwicklung mit Patterns und Code Templates. So wurden für die Entwicklung der grafischen Benutzeroberfläche Patterns genutzt, um ca. 90 Prozent des Sourcecodes direkt aus dem Fachkonzeptmodell zu generieren. „Die Realisierung vom Design bis hin zur fertigen Code-Generierung wurde in Zusammenarbeit mit der UBL Informationssysteme durchgeführt. Es bestand jedoch für uns jederzeit Projekttransparenz durch die integrierte Abbildung aller Phasen der Software-Entwicklung“ betont Schmittner. „Vor allem aber sind wir von der Stabilität der Anwendung überzeugt. Und die Marktführerschaft von Rational (Design und Models), IBM und Microsoft (Code-Generierung) gibt uns Investitionssicherheit“.
Durch die vielen Verbesserungen und neuen Funktionen ist aus dem ursprünglichen KAMO-Tool nun „p@cs“ (Project Management and Calculation System) entstanden. Eine spätere Web-Anbindung ist bereits angedacht und unter geringem Aufwand realisierbar. „Zukünftige Erweiterungen sind durch die strikte Trennung von Fachkonzept, Präsentationslogik und Datenbank (3-Tier-Architektur) wesentlich einfacher und kostengünstiger zu realisieren“ stellt Herbert Schmittner zufrieden fest. „Eine Weiterentwicklung von p@cs über den derzeitigen Einsatz in der Petrochemie hinaus ist für weitere Branchen in Planung, wie z.B. der chemischen Industrie, der Kraftwerksindustrie oder der Papier- und Zellstoffindustrie.“
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