Mit 1,4 Millionen Versicherten ist die Gmünder ErsatzKasse (GEK) heute die fünftgrößte bundesweit vertretene Ersatzkasse in Deutschland. Mit dem Fokus auf Kundennähe und -zufriedenheit hat die GEK als eine der ersten das Internet als Service-Instrument für ihre Versicherten entdeckt und seitdem kontinuierlich ausgebaut. So wurde die GEK im Jahr 2004 in der größten europäischen Konsumentenbefragung zum achten Mal in Folge zur kundenfreundlichsten Krankenkasse Deutschlands gewählt. Die steigende Zahl von Niederlassungen ließ über die Jahre eine große Anzahl an IT-Systemen entstehen. Um Administrationsaufwand und Kosten im AS/400-Bereich zu reduzieren, führte die GEK ein Konsolidierungsprojekt durch, in dem insgesamt 60 IBM AS/400 Server, Modell 400, auf einem einzigen zentralen IBM iSeries Server reduziert wurden.

Projektverlauf

Eine Herausforderung der Konsolidierung stellte die zentrale Krankenkassenanwendung dar, die bisher von der Hauptverwaltung in Schwäbisch Gmünd aus auf die 60 Niederlassungen verteilt wurde. „Um den hohen Administrationsaufwand für Programmänderungen, Datensicherung, Software-Wartung und -Verteilung zu verringern, überlegten wir zunächst, die Anwendung mandantenfähig zu machen“ beschreibt der Projektverantwortliche der Gmünder ErsatzKasse den ersten Projektansatz. „Diese Variante wurde jedoch schnell verworfen, da sie mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand verbunden gewesen wäre.“

Wirtschaftliche Alternative: IASP Konzept

Eine Alternative bot das so genannte IASP-Konzept: Independent Auxiliary Storage Pools (unabhängige Platten-Pools) erlauben die Segmentierung von physischem und logischem Speicherbereich und eine ausgewählte Zuordnung von Speicherkapazitäten für eine höhere Verfügbarkeit. Mittels IASPs kann eine „Mandantenfähigkeit“ auf Systemebene hergestellt werden. Jeder IASP stellt praktisch eine Datenbank dar. Bei der physischen Konsolidierung der 60 Niederlassungs-Server auf einen IBM eServer i5 Modell 520 in der Zentrale sollten jeweils bis zu drei der 60 Niederlassungen auf einem IASP zusammengefasst und als multiple Datenbanken eingesetzt werden. „IASPs ermöglichen uns die Mehrfachverwendung von Bibliotheksnamen“ nennt die GEK einen Vorteil des IASP-Konzepts. „Dadurch, dass Bibliotheken in jeder Niederlassung gleich bezeichnet sind, bleibt die Durchgängigkeit und damit auch eine Übersichtlichkeit gewahrt.“

Proof of Concept im IBM Labor

„Um abschätzen zu können, wie hoch der Anpassungsaufwand der GEK-Anwendung an das IASP-Konzept ist, führten wir gemeinsam mit IT Mitarbeitern der GEK ein Proof of Concept im IBM Labor in Rochester/USA durch“, beschreibt Uwe Schneider, Leiter Plattform Consulting bei UBL, die Vorgehensweise, bei der die Kernanwendung auf den Systemen in Rochester getestet wurde. Nach erfolgreichem Abschluss der Tests stand für die GEK fest, dass die Konsolidierung auf Basis von IASPs technisch realisierbar ist und wirtschaftlich eine echte Alternative zu den bisher betrachteten Konzepten (Anwendungsmodifikation oder LPAR) bietet. UBL installierte in der GEK-Hauptverwaltung eine Testumgebung auf der iSeries 810 mit Anbindung an eine ESS und IASPs mit verschiedenen Plattenschutztechniken. Das Hauptaugenmerk der Tests lag auf der Anwendung; insbesondere die Kommunikation zum Großrechner der GEK stellte eine Herausforderung dar. Aber auch Performance und Sicherheitsaspekte wurden eingehend betrachtet. Sämtliche Administrationstätigkeiten – wie z.B. die Verteilung von Programm-Modifikationen – wurden von Systemprogrammierern der GEK mittels Prozeduren automatisiert.

Mitte 2004 wurde dann das neue Produktionssystem – eine i5 520 Enterprise – installiert. Da bisher alle Tests auf Basis von OS/400 V5R2 durchgeführt wurden, mussten vor dem Produktivstart alle Tests mit i5/OS V5R3 wiederholt werden, wobei auch funktionale Erweiterungen genutzt wurden. „Heute trägt insbesondere die Multipath-Anbindung an die ESS erheblich zur Erhöhung der Verfügbarkeit unserer Gesamtlösung bei“, bestätigt man bei der GEK den Erfolg des Projekts. Ein Backup-System vervollständigte im Januar 2005 die neue Umgebung, in der seit Februar 2005 die ersten Geschäftsstellen produktiv laufen.

Lösungsanbieter:
UBL Informationssysteme GmbH & Co. KGaA
Frankfurter Straße 168-176
63263 Neu-Isenburg
Telefon +49 (0) 6102 / 303-3
www.ubl-is.de

Anwender:
Gmünder ErsatzKasse – GEK
Hauptverwaltung
Gottlieb-Daimler-Straße 19
73529 Schwäbisch Gmünd
Info-Telefon: (0800) 4 35 46 36
www.gek.de