Pepperl+Fuchs entwickelt, produziert und vertreibt elektronische Sensoren und Bausteine für den globalen Markt der Automatisierungstechnik und ist einer der führenden Hersteller für Elektronik-Komponenten für die Prozess- und Fabrikautomation. Damit die Systeme 24 Stunden am Tag verfügbar sind, benötigt das Unternehmen eine ausgereifte Backup- und Überwachungstechnologie. Um Störungen der Rechnerarchitektur zu vermeiden, werden Produktions- und Backup-System zusätzlich durch eine elektronische Systemüberwachung gegen Fehlerpotenziale geschützt.
Rund um die Uhr, rund um den Globus
Ein Unternehmen, das seine weltweite Verwaltung auf einem Rechnersystem konsolidiert hat, verfügt über eines nicht: über Zeitfenster für einen Systemstillstand. Bei Pepperl+Fuchs laufen alle ERP-Daten in der Zentrale in Mannheim zusammen. Das heißt, wenn in den Verwaltungseinheiten des Unternehmens in Cleveland und Singapur eine Buchhalterin eine Zahlung eingibt, werden die Daten in Mannheim abgespeichert. Ein 24-Stundenbetrieb der IT-Anlagen ist damit zwingend erforderlich. Selbst wenn man davon ausginge, dass die Rechner immer störungsfrei arbeiten (eine kühne Hoffnung!), wäre für ein solches System eine Backup-Lösung unverzichtbar. Denn jedes System muss gelegentlich heruntergefahren werden, weil Wartungsarbeiten oder Erweiterungen von Software oder Hardware anstehen. Vor allem aber wird täglich eine Ausfallzeit für die Bandsicherung fällig. Auch sie ist im laufenden Betrieb nicht möglich.
Anspruchsvolle Produkte für anspruchsvolle Kunden
Pepperl+Fuchs entwickelt, produziert und vertreibt elektronische Sensoren und Bausteine an den Produktions- und Administrationsstandorten in Europa, Amerika und Asien. Rund 3.000 Mitarbeiter weltweit in mehr als 30 Gesellschaften und Niederlassungen sind bei Pepperl+Fuchs beschäftigt, 750 davon im Mannheimer Stammhaus.
Konsolidierung der Unternehmens-IT
In der Zentrale des Unternehmens in Mannheim laufen die Fäden zusammen. Deshalb wurde Anfang 2003 beschlossen, die Verwaltungseinheiten des Unternehmens in Deutschland, Ungarn, Italien, USA und Asien IT-technisch auf dem Rechnersystem in Mannheim zu konsolidieren. Die Verwaltungen nutzen die gleiche ERP-Lösung und arbeiten alle auf dem zentralen Mannheimer Server, einer IBM iSeries. Dort wird die Java-Applikation und die Datenbank des ERP-Systems für alle Unternehmenseinheiten gehostet.
Kein Abschluss ohne Testinstallation
Die IT-Verantwortlichen in Mannheim verfolgen bei ihren Investitionen ein klares Prinzip: Bevor ein Produkt gekauft wird, erfolgt eine mehrmonatige Testphase. Besteht das Produkt diese Eignungsprüfung nicht, tritt Pepperl+Fuchs vom Kauf zurück, selbstverständlich unter Erstattung der Installationskosten. Was für andere Anbieter problematisch war, stellte für KEOS kein Hindernis dar: MIMIX als Grundlage der Hochverfügbarkeitslösung ist ein ausgereiftes Produkt, das kontinuierlich weiterentwickelt wird und bei Hunderten von Kunden erfolgreich im Einsatz ist.
Datenreplikation – weltweit und datenbankübergreifend
Mit MIMIX haben die IT-Verantwortlichen bei Pepperl+Fuchs ihre Systemverfügbarkeit für eine konsolidierte globale Unternehmensstruktur fit gemacht. Gleichzeitig konnten sie mit einem Schwesterprodukt, MIMIX replicate1, eine weitere Anforderung erfüllen: Die beiden kontinentalen Zentralen in USA und Fernost benötigen Daten aus Mannheim für Auswertungen. Um die Analysen und Zugriffe klein zu halten, wurden in beiden Zentralen ein Operational Data Store eingerichtet – eine lokal installierte Oracle Datenbank in der Struktur der Primär-Datenbank. MiMiX replicate1 kann Daten zwischen unterschiedlichen Datenbanken replizieren. „Während wir bei MIMIX eine Punktlandung hatten, gab es bei der Installation von replicate1 allerdings ein Problem“, erinnert sich Helmut Eckstein, IT Manager PBI/SIS. „Es fehlte die für die asiatischen Schriftzeichen notwendige Double-Byte-Unterstützung. Wir konnten dieses Problem aber durch direkte Kontakte zwischen unserem IT-Leiter USA und Spezialisten von Lakeview USA lösen.“ Inzwischen läuft die Software aber längst einwandfrei, der Transfer in die Oracle-Datenbanken funktioniert.“
Keine Ausfallsicherheit ohne Systemüberwachung
Durch die Replikations-Software konnten die IT-Verantwortlichen bei Pepperl+Fuchs einen 24-Stundenbetrieb im Hochverfügbarkeitsmodus einrichten. Außerdem haben sie im Fall eines ungeplanten Systemausfalls durch die Echtzeit-Replikation auf den Backup-Rechner den Verlust von Daten auf ein absolutes Minimum, nämlich die letzte noch nicht zu Ende geführte Eingabe, reduziert und können einen Wiederanlauf der Prozesse im Minutenbereich erreichen. Trotzdem bliebe damit die Systemabsicherung unvollständig. Denn ein IT-System besteht nicht nur aus dem Produktions-Server und seinem Backup-System, es besteht aus Druckern, Routern, Modems, Leitungen, aus vielfältigsten Software-Produkten sowie Diensten und stellt alles in allem eine hochkomplexe Infrastruktur dar, die an (viel zu) vielen Stellen Störungen produzieren kann. Diese Risiken wollten die Mannheimer IT-Verantwortlichen nicht sich selbst überlassen – beziehungsweise sie wollten nicht erst dann reagieren, wenn sich eine Störung bemerkbar macht.
Intelligente Systemüberwachung
Auch hier hatte KEOS eine Lösung zu bieten: die Produktsuite Visual Message Center (VMC) des spanischen Herstellers Tango/04. Mit ihr ist eine Infrastruktur-, Anwendungs- und Logik-Überwachung der gesamten IT-Landschaft, auch über die iSeries hinaus, möglich. Beim Erreichen vordefinierter Schwellwerte wird automatisch eine Meldung generiert und an die jeweils Verantwortlichen geschickt. Eskalationsstufen stellen sicher, dass bei Nichtreagieren der nächste Zuständige informiert wird. Bei Pepperl+Fuchs wird das VMC im Augenblick nur zur Überwachung der iSeries und integrierten xSeries genutzt. „Die Tango/04-Produkte erleichtern uns maßgeblich die Administration unserer Server-Architektur“, erklärt Jürgen Schmitt, Director IT bei Pepperl+Fuchs. „Wir erkennen potenzielle Störungen bereits im Vorfeld und können eingreifen, bevor die Anwender uns anrufen, weil etwa die Antwortzeiten in die Höhe gehen. Eine echte Unterstützung sind aber auch die ausgefeilten Berichte, die sich mit dem VMC erstellen lassen. Dadurch sind auch die neuen Anforderungen durch Basel II beziehungsweise Sarbanes Oxley zu erfüllen.“ „Das VMC verhilft uns letztlich zu kontinuierlichen Arbeitsprozessen“, ergänzt Bernd Bahr. „Als wir auf V5R3 umstellten, stieg plötzlich die CPU-Auslastung rapide an. Durch VMC haben wir das bemerkt. Das heißt, es erleichtert uns auch die Fehlersuche, indem es bestimmte Dinge ausweist und andere dadurch ausschließt.“
Konsolidierung und Standardisierung der IT-Prozesse bleibt in den nächsten Jahren die vorrangige strategische Aufgabe für Jürgen Schmitt und sein Team. Einen ersten großen Schritt haben sie dabei hinter sich gebracht. „Mit unserem umfassenden Business-Service-Management-Konzept, das neben Hochverfügbarkeit und Datensicherheit auch praktisch eine komplette Prozessüberwachung der gesamten IT-Infrastruktur bietet, sind wir in der Lage, die Anforderungen eines Kunden wie Pepperl+Fuchs passgenau zu erfüllen“, fasst Günter Meser, Vertriebsleiter KEOS, seine Produktstrategie zusammen. „Solche Anforderungen werden uns immer mehr Unternehmen stellen, weil Wettbewerbsdruck und gesetzliche Anforderungen IT-bedingte Produktionsausfälle immer weniger zulassen und überprüfbare Datensicherheit mit Audit-Reports zum Standard gehören.“
Fachautorin: Ulrike Mai