Wer die Nöte und Wünsche des Marktes kennt, hat einen Vorteil im Wettbewerb. Wer diese jedoch auch flexibel und schnell in seine Produkte umsetzen kann, vergrößert stetig seinen Vorsprung. Von der OGS standen Anja Zirbes-Hecken, Leiterin der Hotline, Lothar Graef, Geschäftsführer, Manfred Over, Geschäftsführer und Marco Decker, Mitglied der Geschäftsleitung, Michael Wirt für ein Gespräch zur Verfügung.
Die Gesprächspartner für dieses Interview bei der Firma OGS Ges. für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH (von links nach rechts): Anja Zirbes-Hecken, Leiterin der Hotline, Lothar Graef, Geschäftsführer, Manfred Over, Geschäftsführer und Marco Decker, Mitglied der Geschäftsleitung
Michael Wirt:
Herr Graef, die Koblenzer OGS ist seit fast 20 Jahren im Markt erfolgreich. Wer sind Ihre Kunden?
Lothar Graef:
Mittelständische Unternehmen, überwiegend aus der Baustoff- und der Lebensmittelbranche sowie Automobilzulieferer gehören zu unseren Kunden. Aber auch Hersteller oder Importeure, die Einkaufsverbände und Großhandel mit ihren Waren beliefern, sind Bestandteil unserer angestammten Klientel.
Michael Wirt:
Kann man sagen, dass ihre Software besonders mittelstandsgerecht ist?
Lothar Graef:
Ja! Für diese Zielgruppe ist unsere Software aufgrund des sehr modularen Aufbaus wirklich ideal. Die Standardsoftware ist für die Branchen, die wir seit Jahren bedienen, nahezu komplett und für neue Branchen sehr leicht zu modifizieren.
Manfred Over:
Ein wesentlicher Vorteil der OGS für den Mittelstand ist auch die Beraterkompetenz, die wir als BDU-Mitglied in unserem Systemhaus bieten. Oft werden im Rahmen der Betriebsdurchleuchtung organisatorische Mängel aufgedeckt, die dann, gesteuert durch unsere Software, bei deren Einführung behoben werden. Im Einzelfall hat die Kostenreduzierung durch eine derartige Umstrukturierung schon fast die Software-Investition abgedeckt.
Michael Wirt:
Nun ist heute doch auch der Mittelstand keine grüne Wiese mehr. Wie lösen Sie die Integration vorhandener Systeme?
Lothar Graef:
Natürlich finden wir eine wie auch immer geartete Software vor. Aber ein Kunde oder Interessent, der zu uns kommt, hat ja ein Problem, das meist in der Verkaufsabteilung und den dazu gehörigen Randgebieten liegt. Lohnabwicklung oder Zeitwirtschaft dagegen funktionieren im Sinne des Kunden häufig wunschgemäß. Und warum soll das, was bis heute in dem Unternehmen als gut eingestuft wurde, ab morgen schlecht sein?
Michael Wirt:
Wie integrieren Sie die im kleineren Mittelstand doch häufig anzutreffenden PC-Lösungen?
Marco Decker:
Wir reden hier über relativ einfache Anwendungen, die aufgrund der überschaubaren Anforderungen an Datenbanken und Performance in kleineren Microsoft-Netzwerken betrieben werden. Diese bestehende Struktur und die vorhandenen Clients können in aller Regel komplett so belassen werden. Die einfache Einbindung der IBM iSeries als Applikationsserver in diese Netzwerkumgebungen stellt technisch keine Herausforderung dar. Im Gegenteil, in aller Regel wird durch die Integration der iSeries als zentraler Server das bestehende Netzwerk entlastet. So sind Aufrüstungsinvestitionen in die vorhandene Infrastruktur, die sonst häufig notwendig wären, kein Thema mehr.
Michael Wirt:
Mitarbeiter, die seit Jahren mit einer bestimmten Software arbeiten, akzeptieren oft Neues nicht mit Freude. Wie motivieren Sie die Mitarbeiter Ihrer Kunden?
Marco Decker:
Mittlerweile werden Entscheidungen für neue IT Projekte kaum noch durch einen einzelnen EDV-Leiter getroffen. Daher müssen und werden die Fachabteilungen schon in der Software-Auswahlphase mit den unterschiedlichen Anbieterkonzepten konfrontiert. Als Software-Haus ist es heute aber wichtiger denn je, einzelne Anwendungen, die für die jeweiligen Abteilungen wichtig geworden sind, nicht gnadenlos durch manchmal schlechtere Standards abzulösen. Mit intelligenten Schnittstellen und Connectoren holen wir diese Anwendungen aus dem „Inseldasein“ heraus, die Akzeptanz der neuen Software ist dann vorprogrammiert. Wichtig ist in dieser Auseinandersetzung, die sachliche Moderation in Richtung Gesamtprojekt aufrecht zu erhalten.
Michael Wirt:
Erfahrungsgemäß ergeben sich häufig erst bei der Arbeit mit der neuen Software noch Fragen und Probleme für die Mitarbeiter. Wie sieht es da mit ihrer Unterstützung aus?
Anja Zirbes-Hecken:
Dafür steht den Kunden unsere 24-Stunden-Hotline zur Verfügung. Und damit die Mitarbeiter der Hotline auch wirksam helfen können, werden sie bereits nach Abschluss einer erfolgten individuellen Programmierung noch vor der Implementierung beim Kunden intern eingewiesen. So hat jeder Mitarbeiter eines Kunden die Sicherheit, in der Hotline OGS-Partner zur Verfügung zu haben, die Support leisten können – wann und wo auch immer.
Michael Wirt:
Was sind die häufigsten Problemchen, mit denen Sie konfrontiert werden?
Anja Zirbes-Hecken:
Da wird zum Beispiel gefragt, wie man bestimmte Artikel kennzeichnen und separat auswerten kann, da möchte jemand eine Liste anders formatieren, da klemmt ein Drucker, oder es gibt eine firmeninterne Problemstellung, die sich am besten durch eine kleine zusätzliche Programmierung lösen lässt. Und manchmal möchte jemand einfach nur mal seinen Frust loswerden.
Marco Decker:
Diese enge Partnerschaft zwischen unseren Kunden und der OGS ist sicher auch einer der Gründe, dass fast alle unsere Kunden seit Jahren der OGS vertrauen. Die Konflikte, die im Leben einer Software immer wieder mal auftauchen, positiv nach vorne zu nutzen und gemeinsam Lösungen zu finden, ist sicher nicht immer ein einfacher Weg. Da helfen auch „Mitspracheinstrumente“ wie regelmäßige Kundenforen oder Wunschdatenbanken für neue Releases.
Michael Wirt:
Setzen Sie diese Foren als Kundenbindungsprogramm ein?
Marco Decker:
Sicher sind diese Kundenforen auch einer von vielen Bausteinen, die die Nähe zum Kunden immer wieder garantieren. Aber für uns kommen da nicht nur Anregungen für neue Module oder Bausteine aus dem Kundenkreis. Gerade die vielen kleinen Verbesserungen im Handling der täglichen Arbeit sind ein Resultat der Kundenforen.
Michael Wirt:
Wie sehen Sie die künftige Entwicklung der Branche und wie stellen Sie sich mit Ihrem Unternehmen darauf ein?
Lothar Graef:
Die „Großen“ der Branche – wie SAP oder IBM – haben seit Beginn des Jahres verstärkt den Mittelstand im Fokus. Aber wir wissen, dass wir hier im Vorteil sind, weil wir aufgrund unserer Unternehmensstruktur wesentlich flexibler sind, die Problematik aus der Praxis kennen und selbst im Mittelstands-Denken verankert sind.
Marco Decker:
Gerade das Thema Zukunftssicherung für die Software ist natürlich für „kleinere“ Software-Häuser wie die OGS ein großes Thema. Aber in den letzten Jahren hat sich bei den meisten Neuentwicklungen für uns gezeigt, dass die schlanke Softwarestruktur ein Riesenvorteil ist. Neue Module wurden nicht monatelang theoretisch diskutiert, sondern von kleinen Projektgruppen sehr schnell vom Prototyp zur ersten Kundenversion gebracht. Auch da ist die Nähe zu Kunden, die in der Testphase gerade den Bereich der „Software-Ergonomie“ immer wieder in die richtige Richtung treiben, ein entscheidender Vorteil.
OGS Ges. für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH
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