Der Name „August Bremicker und Söhne“ ist wahrscheinlich nur den wenigsten geläufig – doch erwähnt man die Abkürzung, unter der das Unternehmen heute weltweit bekannt ist, weiß jeder sofort, um was es sich dreht: der Name ABUS findet sich an fast jedem Schlüsselbund und an einer Vielzahl von Schlössern. Bereits im Jahre 1924 gegründet, ist ABUS heute einer der führenden Hersteller für mechanische Sicherheitstechnik. Zu den Produkten, die die Firma weltweit herstellt und vertreibt, zählen beispielsweise Schlösser für Türen und Fenster, Fahrradschlösser oder Vorhängeschlösser für alle Einsatzbereiche. In Deutschland verfügt das Unternehmen heute über 550 Mitarbeiter und drei Produktionsstandorte. Die Zentrale befindet sich in Wetter an der Ruhr; hier arbeiten ca. 250 Mitarbeiter in den Bereichen Verwaltung, Lager und Versand. Hinzu kommt ein Produktionswerk ganz in der Nähe.
Modernisierung der EDV-Infrastruktur
Gerade hier in Wetter, in der zentralen Verwaltung eines international tätigen Unternehmens, ist es besonders wichtig, über eine leistungsfähige und moderne EDV-Infrastruktur zu verfügen. Um die über Jahre gewachsene Struktur zu modernisieren und dabei seinen Mitarbeitern neue und zukunftssichere Möglichkeiten zu geben, hat ABUS sich dafür entschieden, eine zentralisierte und serverbasierte Windows-Lösung in Kombination mit Thin Clients einzuführen. Konkreter Anlass hierfür war die Notwendigkeit, Microsoft Office sowie e-Mail (Lotus Notes) flächendeckend einzuführen. Da die bereits bestehenden EDV-Arbeitsplätze lediglich mit alten ASCII-Terminals ausgestattet waren, war also auch hardwareseitig eine Erneuerung unumgänglich. Neben den neueinzuführenden Anwendungen musste dabei aber gewährleistet sein, dass weiterhin ein sicherer Zugriff auf unternehmenskritische und auf einer AS/400 laufende Systeme bestand.
Zentralisierung auch für Microsoft Windows
Die traditionelle Lösung – eine Einführung eines Windows-PC-Netzes – wurde nach Abwägung der bestehenden Alternativen verworfen. Aus Kosten- und Administrationsgründen entschloss man sich bei ABUS vielmehr dazu, die benötigte Windows-Software zentral bereitzustellen und die Arbeitsplätzen nicht mit PCs, sondern mit Thin Clients auszustatten. Basis dieser Lösung sind zentrale Server, die als Betriebssystem Microsofts Windows Terminal Server (WTS) sowie Citrix Meta Frame verwenden. Alle Software wird nicht mehr an den diversen Arbeitsplätzen, sondern einmalig auf diesen Servern installiert und gewartet. Zu den Endgeräten muss dann lediglich die Bildschirmausgabe der zentral ablaufenden Anwendungen übertragen werden.
In einem ersten Schritt wurden 40 Arbeitsplätze über Citrix’ Netzwerkprotokoll ICA an die zentralen WTS/MetaFrame-Server angebunden – mittlerweile hat sich die Zahl bereits auf 75 erhöht. Als Endgeräte wählte man Windows-based Terminals des Typs NCD ThinSTAR300. Damit entschied sich ABUS bewusst gegen Network Computer (NCs), da diese – zum Zeitpunkt der Entscheidung – aufgrund ihrer anderen Konzeption eine höhere Netzwerklast und einen schlechteren Durchsatz im WAN mit sich brachten.
Vom Test- zum Produktivbetrieb
Nach einer Testinstallation dauerte die eigentliche Umsetzung dann lediglich 2-3 Wochen und lief weitestgehend reibungslos. Die einzigen Schwierigkeiten, die auftraten, waren Probleme mit bestimmten Druckertreibern sowie die Notwendigkeit, kleinere technische Anpassungen der eingesetzten Software vorzunehmen. Bei diesen Maßnahmen konnte ABUS auf die Unterstützung der GTS-GRAL AG zurückgreifen: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Support und dem fundierten Wissen, dass wir hier nutzen können“, sagt Stefan Schüler, bei ABUS zuständig für die Betreuung des PC-Netzwerkes. „Auch in Zukunft würde ich ein solches Projekt jederzeit wieder mit GTS-GRAL durchführen wollen.“
Derzeit laufen bei ABUS drei Server, der Einsatz einer vierten Maschine steht kurz bevor; die Zweiprozessormaschinen des Typs FORCEnter 440 sind speziell für Server-based Computing optimiert. Mit dieser über den Load-Balancing-Mechanismus von Citrix verbundenen Server-Farm ist es möglich, 100 gleichzeitig zugreifende Anwender zu versorgen – und das auch dann noch, wenn einer der Server zeitweise aus dem Produktivbetrieb genommen und als Test-Server genutzt wird. An Anwendungen werden neben MS Office, Lotus Notes und einer 5250-Emulation zum Zugriff auf die AS/400 derzeit eine Außendienst-Software, diverse CD-ROM-Anwendungen, eine Fax-Software sowie ein optisches Archiv über die Windows Terminal Server zur Verfügung gestellt.
Bessere Performance und Anwenderunterstützung
Neben dem erwähnten Load Balancing, mit dem sich Lasten innerhalb einer Server-Farm gleichmäßig verteilen lassen, gaben vor allem zwei weitere Gründe den Ausschlag für die Entscheidung, zusätzlich zum Betriebssystem Windows Terminal Server noch Citrix Meta Frame einzusetzen: die bessere Performance des ICA-Protokolls sowie die Möglichkeit, Anwendersitzungen „spiegeln“ zu können. Mit diesem Instrument ist es dem Administrator möglich, bei Problemen den aktuellen Bildschirm eines Benutzers zu sehen und diesem dann bei der Lösung helfen zu können. „Besonders dieses Feature kommt bei den Anwendern sehr gut an“, erklärt Schüler. „Damit ist wirklich eine effektive Anwenderunterstützung vom Admin-Arbeitsplatz aus möglich. Ein Benutzer muss seine Probleme nicht umständlich beschreiben, sondern kann sie dem Administrator praktisch vorführen.“
Thin Clients als Alternative
Auch mit den neuen Geräten sind die Anwender sehr zufrieden. Die Windows-based Terminals benötigen nur sehr wenig Platz und arbeiten absolut geräuschlos. Und im Gegensatz zu PCs sind sie auch sehr schnell einsatzbereit, wie Schüler anmerkt: „Bei den NCD ThinSTARs hat der Anwender schon nach ein paar Sekunden seine Windows-Anmeldemaske. Unsere Benutzer sind dann immer sehr verwundert, wie lange der Startvorgang dauert, wenn sie konventionelle Notebooks einsetzen.“
Außerdem sind die Windows-based Terminals wesentlich robuster als PCs. Da die Hardware keinerlei bewegliche Teile besitzt, gibt es wesentlich weniger Ausfallmöglichkeiten. Wenn doch einmal ein Defekt auftritt, sind die Geräte innerhalb von 15 Minuten austauschbar und der Anwender kann ohne Datenverlust weiterarbeiten. Schüler ist mit seiner Wahl äußerst zufrieden: „Die Geräte von NCD bieten beste Qualität, es gibt damit keinerlei Probleme.“ ABUS würde sich aufgrund der positiven Erfahrungen mit der gefundenen Lösung jederzeit wieder für diese Technologie entscheiden. Der Hauptgrund dafür: „Die zentrale Verwaltung der Soft- und Hardware macht die administrative Verwaltung wesentlich einfacher als in klassischen PC-Netzwerken. Die Kosteneinsparungen, die durch den reduzierten Aufwand im laufenden Betrieb möglich werden, sind ganz erheblich“, betont Schüler. Allen Interessenten legt er ans Herz, geplante Lösungen ausgiebig zu testen: „Sinnvoll ist es auf jeden Fall, eine solche Technologie schrittweise einzuführen, um eventuelle Probleme frühzeitig identifizieren und lösen zu können. Voraussetzung ist auf jeden Fall eine saubere Implementierung des Netzwerks, ohne die eine solche serverbasierte Lösung nicht reibungslos funktionieren kann.“
Weiterer Ausbau geplant
Als nächster Schritt ist bei ABUS der Ausbau der an die Windows Terminal Server angeschlossenen Arbeitsplätze auf ca. 100 geplant. Daneben wird bereits die Anbindung der Werke in Wetter sowie in Rehe/Westerwald angedacht. Dort sollen bis zu 50 Arbeitsplätze versorgt und zu diesem Zweck möglichst die vorhandenen PCs durch Windows-based Terminals ersetzt werden. Nach der erfolgreichen Ablösung der ASCII-Terminals und den sehr positiven Betriebserfahrungen will man PCs künftig nur noch an einer sehr begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen verwenden, wo sehr grafik- bzw. dateiintensive Operationen durchgeführt werden müssen. Ansonsten heißt die klare Devise bei ABUS auch in Zukunft: Einsatz von zentralen Windows-Servern und Windows-based Terminals.
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