Das Konzept des Server-based Computing hat sich in den vergangenen Jahren etabliert: Nach einer aktuellen Studie von Forrester Research stellen mittlerweile rund 90 Prozent der Fortune 1.000 Unternehmen Geschäftsanwendungen zentral über Citrix MetaFrame Presentation Server oder Microsoft Terminal Server bereit. Die anhaltende Nachfrage nach Server-basierten IT-Lösungen hängt eng mit den allgemeinen Geschäftsanforderungen in vielen Unternehmen zusammen. Gefragt sind Technologien, die flexiblen und sicheren Zugriff auf Informationen und Anwendungen ermöglichen, dabei aber auch die Kosten sowie die Komplexität der IT reduzieren. Die meisten Unternehmen müssen sich heute mit gewachsenen, heterogenen IT-Infrastrukturen auseinandersetzen: Rund 80 Prozent der gesamten IT-Ausgaben fließen nach einer Studie von McKinsey & Co. in Wartung und Betrieb der bestehenden Systeme. Um diesen Anteil zu verringern und Mittel für Innovationen freizusetzen, setzen heute viele Unternehmen auf eine Server-basierte IT-Architektur, realisiert zum Beispiel mit der Access Infrastructure Software von Citrix Systems.

Anwendungen werden dabei komplett auf zentralen Servern installiert und ausgeführt. Die Anwender arbeiten mit der gewohnten Arbeitsoberfläche der Anwendungen, während im Hintergrund Tastatureingaben und Mausklicks an den Server übertragen werden. Der Server verarbeitet die Eingaben und schickt die entsprechenden Bildschirm-Updates an den Arbeitsplatzrechner zurück. Auf dem Endgerät muss lediglich die Client-Software installiert sein.

Einfache Client-Administration, geringer Bandbreitenbedarf

Die Zentralisierung der IT-Ressourcen reduziert die Komplexität der IT und vereinfacht die Administration: Anwendungen müssen nur noch einmal auf dem Server eingerichtet werden und nicht mehr auf jedem Endgerät. So können Unternehmen neue Applikationen und Updates innerhalb von wenigen Stunden für alle Anwender bereitstellen und sparen sich langwierige Software-Rollouts.

Da die Server die Rechenleistung erbringen, spielt die Hardware-Ausstattung der Endgeräte beim Server-based Computing keine entscheidende Rolle mehr: Unternehmen können selbst PCs mit Pentium I-Prozessoren für den Zugriff auf neueste Geschäftsanwendungen einsetzen. Die Technologie überwindet dabei auch Plattformgrenzen, denn die Client-Software von Citrix ist für jedes gängige Betriebssystem verfügbar. So können Anwender zum Beispiel auch von einem Linux-Rechner oder einem Macintosh-Computer aus Windows- oder UNIX-Software nutzen.

Eine solche Umgebung unterstützt unterschiedlichste Zugriffsszenarien: IT-Ressourcen lassen sich zum Beispiel problemlos über das Internet bereitstellen, ohne dass die Anwendungen für den Web-Einsatz umprogrammiert werden müssen. Anwender können also unterwegs, im Home Office oder bei einem Kundentermin über einen Standard-Webbrowser ihre persönliche Arbeitsumgebung nutzen. Der geringe Bandbreitenbedarf dieser Technologie ist beim mobilen Zugriff besonders von Vorteil: Bereits ab etwa 15 Kbit/s ist produktives Arbeiten möglich. So können Mitarbeiter selbst über GPRS-Verbindungen mit den Server-basierten Anwendungen arbeiten, als ob sie lokal installiert wären.

Von jedem Ort aus sicherer Zugriff auf IT-Ressourcen

Egal von welchem Ort aus die Anwender auf die zentralen Server zugreifen – die geschäftskritischen Anwendungen und die vertraulichen Informationen des Unternehmens verlassen die geschützte Umgebung des Rechenzentrums nicht. Zwischen Client und Server werden keine Daten im Klartext übertragen, sondern nur kontextlose grafische Informationen. Diese Datenströme werden zusätzlich nach Industrie-Standard verschlüsselt. Weitere Sicherheitstechnologien, zum Beispiel zur Authentifizierung der Anwender, lassen sich integrieren, so dass wertvolle Daten rundum geschützt sind.

Flexible Zugriffsmöglichkeiten, niedrigere Kosten, höhere Sicherheit: Server-based Computing ist in den vergangenen Jahren für viele Unternehmen zu einer Schlüsseltechnologie geworden. Während die strategische Bedeutung von Server-based Computing wächst, entstehen aber auch zusätzliche Anforderungen – zum Beispiel: rollenbasierte Bereitstellung, nahtloser Zugriff beim Wechsel des Endgeräts oder maßgeschneiderte Zugangskontrolle. Die Herausforderung ist daher heute, die Basistechnologie mit neuen Funktionalitäten und Produkten zu kombinieren, um eine komplette Access-Strategie für den Zugriff auf IT-Ressourcen im Unternehmen zu verwirklichen.


Funktionsprinzip von Server-based Computing

Fachautor: Klaus Scheibe