Wenn man Kawasaki hört, fallen zumindest den motorsportbegeisterten Lesern zunächst einmal Motorräder ein. Kein Wunder, sind die Motorräder hier in Deutschland doch das Hauptgeschäft der Kawasaki Motors Europe in Friedrichsdorf, ganz in der Nähe von Frankfurt. Weltweit ist Kawasaki jedoch ein Konzern, der sich als Heavy-Industries bezeichnet und in Branchen wie Schiffs- und Eisenbahnbau, in der Flugzeugindustrie und im Anlagenbau tätig ist. Der Vertrieb der Kawasaki-Produkte erfolgt über ca. 700 Händler, die bundesweit Motorräder und Power-Products an Endkunden verkaufen. Die Zielgruppe der sportlichen Motorradfahrer – Kawasaki ist schon immer als „lime-green“, also giftig-grün, sportlich und schnell bekannt – wurde nicht zuletzt durch den Chopperbereich und die Aufnahme von Classic-Modellen erweitert; und so spricht man bei Kawasaki mittlerweile alle Gruppen von Motorradfahrern an.

In Deutschland ist Kawasaki neben dem „Fun“-Bereich, der Motorräder und Jet-Skis umfasst, auch mit Gasturbinen sowie Stromgeneratoren und Gartengeräten vertreten. Die deutsche Niederlassung in Friedrichsdorf generiert mit 85 Mitarbeitern jährlich ca. 230 Millionen Umsatz. Die Aufgaben bestehen im Wesentlichen aus dem Import und der Verteilung der Produkte an die Händler, mit allen dazugehörigen Vertriebs- und Marketingaufgaben, sowie aus Marktforschung. So sind Außendienstmitarbeiter aus Vertrieb und Technik ständig vor Ort bei den Händlern, um über neue Produkte, technische Details sowie aktuelle Zulassungszahlen und -anteile zu informieren.

Konsequente Nutzung von Midrange-Rechnern

Im EDV-Bereich ist Kawasaki schon seit Bestehen ziemlich eng an IBM gebunden, was die konsequente Nutzung von Midrange-Rechnern wie ehemals /32, /36 und /38 dokumentiert. Heute ist natürlich die iSeries das zentrale Instrument der Datenverarbeitung. Die Kernbereiche des Unternehmens werden mit eigenentwickelten Anwendungen für Logistik, Warenwirtschaft und Händlerverwaltung abgedeckt, im Finanzwesen läuft eine Standardanwendung der command AG. Die ursprünglich reine Terminalumgebung wurde im Laufe der Jahre durch PC-Arbeitsplätze mit Client Access abgelöst.

Bedingt durch Anzahl und Struktur der Händler, deren Unternehmensgrößen von einem bis zu ca. 30 Mitarbeitern reichen, musste jedoch bereits frühzeitig die Dezentralisierung der Datenverarbeitung vorangetrieben werden. Dazu wurde bei Kawasaki vor 17 Jahren ein Warenwirtschafts- und Informationssystem auf PC-Basis entwickelt. Jeder Händler hatte vor Ort sein PC-System, mit dem die Geschäfte mit Endkunden sowie die Kommunikation und der Datenaustausch mit Kawasaki Deutschland abgearbeitet wurden.

Aufwändige Evaluation

Fast ein Jahr hat man sich bei Kawasaki Zeit genommen, um die auf dem Markt verfügbaren Systeme zu evaluieren. Man besuchte viele Messen und Anbieter, nahm Leistungsvergleiche vor und erstellte Anforderungsprofile. Das neue System sollte eine einfache Entwicklungsplattform sein, in die sich die Entwickler schnell und effizient einarbeiten können, sollte OS/400-basierend und skalierbar sein. Auch die Lizenzkosten der Runtime-Module mussten für die Kawasaki-Händler erschwinglich sein. Viele Produkte schieden schon aufgrund der hohen Lizenzkosten aus, die beim Händler fällig werden. Natürlich sollte die neue Anwendung alle Funktionen des bestehenden WWS-Systems übernehmen können. Sie sollte weitgehend selbsterklärend sein, den Schulungs- und Hotline-Aufwand verringern und gerade für neue Mitarbeitern leicht zu erlernen sein.

Der letzte Schritt im Entscheidungsfindungsprozess, der dann zum Erwerb von ML4 der ML-Software führte, war dann relativ schnell getan: Nach einem Workshop, in dem die Leistungsfähigkeit der Lösung vorgeführt wurde, erhielt das Unternehmen den ersten Auftrag. Unter anderem war die Vorgehensweise bei der Programmierung ein ausschlaggebender Faktor. Durch die moderne Programmiersprache sind die ML-Programme sehr leicht zu lesen und weiterzuentwickeln. Auch die Produktivität ist bei der Programmierung sehr hoch, die Lizenzkosten bleiben in einem akzeptablen Rahmen. Zudem passte das Produkt nahezu nahtlos in die vorhandene Infrastruktur, so dass man sich darauf konzentrieren konnte, Software zu entwickeln. Ausschlaggebend für ML4, so Ton Tilburgs, EDV-Leiter bei Kawasaki, war auch die Möglichkeit, die Entwicklungskapazitäten des PC- und AS/400-Teams für zukünftige Projekte zusammenführen zu können.

Neuer Weg

In der Anwendungsentwicklung ging Kawasaki einen neuen Weg. Das erste Projekt wurde von ML in Zusammenarbeit mit Kawasaki erstellt: ein Außendienstinformationssystem, das, auf Notebooks der Außendienstmitarbeiter installiert, diese ständig aktuell informiert und hilft, für Händler die richtige Verkaufsstrategie zu entwickeln. Damit konnte man sich bei Kawasaki auf die Definition der Anforderungen beschränken und sich auf weitere Einsatzmöglichkeiten für zukünftige Projekte konzentrieren.

Begleitend dazu wurden die Programmierer bei Kawasaki geschult. Innerhalb kurzer Zeit war die neue Anwendung lauffähig. Die Außendienstmitarbeiter greifen über ISDN/Modem auf die AS/400 zu, um sich neue Daten auf das Notebook zu laden. Dieser Prozess wird direkt aus der ML4-Anwendung aufgerufen; um Kommunikation, Datenabgleich und technische Parameter kümmert sich die Anwendung, nicht der Anwender. Nach Aktualisierung der Daten arbeitet der Außendienstmitarbeiter dann völlig autark.

Warenwirtschaft neu gestaltet

Nach erfolgreichem Einsatz der Außendienstanwendung wurde der zweite Schritt getan, die Neuentwicklung des Warenwirtschaftssystems KADES2000, das seit zwei Jahren bei Kawasaki-Händlern zum Einsatz kommt. Auch hier ging man bei der Programmentwicklung eigene Wege: Ein Kawasaki-Mitarbeiter entwickelte die Anwendung zum Teil bei der ML-Software in Ettlingen. Dies hat den Vorteil, dass die Programmentwicklung abgekoppelt vom Tagesgeschäft erfolgt, und dass auf kürzestem Wege Entwicklungs-Know-how von ML-Software zu den Kawasaki-Entwicklern transferiert wird. Durch die enge Zusammenarbeit fließen außerdem zusätzlich benötigte Funktionen und sinnvolle Vorschläge aus der Praxis kurzfristig in ML4 ein.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Lösung wurde als einer der nächsten Schritte begonnen, AS/400-Anwendungen damit zu erstellen. Dabei werden vorhandene Programmteile verwendet und weitere Funktionalität integriert. Für Kawasaki war die Entscheidung für ML4 der richtige Schritt in die Zukunft – zeitgemäße -Anwendungen, hohe Produktivität und, immer im Blick, die Integration der -Anwendungen und der IBM AS/400.

ML-Software

D–76275 Ettlingen

Telefon: (+49) 07243/56 55-0

www.ml4.de