Der im letzten Artikel dieser Reihe erstellte Bericht wird nun um weitere Funktionen des Report Assistenten ergänzt. Die Flexibilität von DB2 Web Query zeigt sich beim Einsatz von Variablen für zahlreiche Selektionskriterien. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels konnte für die Ausführung der Beispiele nur die englische Version verwendet werden.
Für meine Beispiele verwende ich die von IBM verfügbare Bibliothek QWQCENT. Diese enthält vier Tabellen:
ORDERS – Bestellungen, 32.283 Zeilen bzw. Sätze
INVENTORY – Artikelbestand, 75 Zeilen bzw. Sätze
STORES – Kaufhäuser/Geschäfte, 116 Zeilen bzw. Sätze
PLANT – Regionale Niederlassungen, 6 Zeilen bzw. Sätze
Nachtrag zum letzten Artikel
Der im letzten Artikel dieser Reihe erstellte Bericht sollte natürlich auch gesichert werden. Durch Klicken auf das Save-Symbol (l, Abbildung 1) oder auf den Pfeil-nach-unten (r) in der Symbolleiste kann der Name für den zu sichernden Bericht angegeben werden.
Sicherung eines Reports
Erweiterung des mit dem Report Assistent erstellten Berichtes TKL1_01
Das im letzten Artikel erstellte Beispiel erzeugte einen Bericht aus der Tabelle ORDERS, der die Umsätze je Produkttyp zusammenfasste (Abbildung 2).
Mit dem Report Assistenten erstellter Bericht
Der Bericht wurde zunächst mit den Standardwerten erstellt. Die individuelle Aufbereitung – wie in Abbildung 2 gezeigt- wurde mit den nun folgenden Schritten ausgeführt.
Kopfzeilen und Fußzeilen erstellen
Die Hauptmaske des Report Assistenten enthält eine Notizbuchseite Report Headings. Diese wird verwendet, um die Kopfzeilen und Fußzeilen des Berichtes zu definieren (Abbildung 3).
Kopf- und Fußzeile
Neben konstanten Zeichenfolgen können auch Variable verwendet werden. In Anlehnung an die Deklaration von Variablen in der CL-Sprache werden diese mit einem vorangestellten & gekennzeichnet.
Die möglichen Systemvariablen für Datum und Zeit sind in Abbildung 4 dargestellt.
Kopf- und Fußzeile
Spaltenüberschriften und Aufbereitung eines Feldes anpassen
In der Standarddarstellung werden für die einzelnen Spalten die Namen verwendet, die durch die DDS- bzw. SQL-Beschreibung hinterlegt wurden.
Eine Änderung erfolgt durch Markieren der Spalte und Auswahl von Show > Field options > Feldname/Title (Abbildung 5).
Überschrift einer Spalte
Die Aufbereitung eines Feldes bzw. einer Spalte geschieht mit der Auswahl des Feldes und der Eigenschaft Display (Abbildung 6).
Aufbereitung eines Feldes
Generelle Darstellung des Berichtes
Über die Auswahl Report options können zahlreiche Anpassungen eines Berichtes durchgeführt werden. Als Beispiel zeige ich die Änderung der Hintergrundfarbe.
Die Auswahl Font führt zu einer Maske, die folgende Anpassungen ermöglicht (Abbildung 7):
- Schriftart
- Schriftstil
- Schriftgröße
- Text-Farbe
- Hintergrundfarbe
- Justierung (links, rechts, zentriert)
Generelle Aufbereitung eines Reports
In dieser Maske kann auch der Titel des Berichtes angegeben werden. In unserem Beispiel wurde bei Report title ‚Umsätze nach Produkttyp‘ eingetragen.
Dieser Text erscheint dann als Name der Webseite an Stelle des Standardwertes WebFOCUS Report.
Erweiterung des Berichtes um eine neue Spalte ‚Anzahl Auftragssätze‘
Die bisherige Darstellung des Berichtes sagt nichts darüber aus, aus wie vielen Aufträgen sich der Umsatzwert zusammensetzt.
Ausgangskriterium für uns ist hier das Feld ORDERNUMBER. Dieses wird in den Sum-/Print-Bereich übertragen. Über Show > Field options > ORDERNUMBER kann einmal die Überschrift für diese Spalte angepasst und die Darstellung und Verwendung des Feldes festgelegt werden. Die Spalte soll die Anzahl der Sätze wiedergeben, daher wähle ich aus Count (Abbildung 8).
Neue Spalte mit zugewiesener Funktion
Wenn wir jetzt die Erstellung des Berichts ausführen, sollte dieser in etwa wie in Abbildung 9 aussehen.
Report mit neuer Spalte
Bestimmte Datensätze auswählen
Wir erweitern nun unseren Bericht um die Auswahl eines Zeitraums. Zunächst wird dieser konstant eingetragen.
Im Report Assistent wählen wir Selection criteria (Auswahlkriterien). Für unser Beispiel sollen nur Aufträge vom Jahr 2007 ausgewählt werden. Hierzu verwenden wird das Auftragsdatum ORDERDATE.
Das Datumsformat ist in der Liste der verfügbaren Felder mit YYMD definiert, d. h. mit vier Stellen Jahr, zwei Stellen Monat und zwei Stellen Tag.
Zuerst ziehen wir das Feld ORDERDATE in den Bereich Screening conditions (Prüfbedingungen). Dadurch wird eine WHERE-Klausel für das ausgewählte Feld erstellt. Für den ersten Vergleich bzw. für die untere Grenze wähle ich GREATER THAN or EQUAL to und als Wert 20070101 (Abbildung 10).
Einfaches Auswahlkriterium
Für den zweiten Vergleich bzw. für die Obergrenze wähle ich LESS THAN or EQUAL to und 20071231. Dazu ziehe ich noch einmal des Feld ORDERDATE in den rechten Bereich. Die Abfragekriterien werden standardmäßig mit AND verknüpft (Abbildung 11).
Verknüpfung von Auswahlkriterien
Die Kopfzeile sollte dann auch noch um den Berichtszeitraum 2007 ergänzt werden (Abbildung 12).
Report mit Auswahl eines Jahres
Tipp: Anstelle von zwei WHERE-Klauseln für die Ober- und Untergrenze kann auch eine einzige mit FROM-TO verwendet werden (Abbildung 13).
Vergabe fester Auswahlwerte
Einen Zeitraum variabel auswählen
Mit DB2 Web Query und dem Report Assistenten kann natürlich ein Bericht flexibler durch die interaktive Auswahl eines Zeitraumes erstellt werden.
Falls noch keine Auswahlkriterien erstellt wurden, wird das Feld ORDERDATE zweimal in den Bereich Prüfbedingungen übertragen. Die WHERE-Klauseln werden wie oben dargestellt angepasst. An Stelle der konstanten Abfrage wird jetzt allerdings Parameter ausgewählt. Dazu ist es erforderlich, jeden Parameter mit einem eindeutigen Namen zu benennen. Wir wählen Von und Bis (Abbildung 14).
Variable Auswahl
Wenn wir jetzt den Bericht aufrufen, erhalten wir folgenden Auswahlbildschirm (Abbildung 15).
Report mit Auswahl von Parametern
Nach Eingabe der Von-Bis-Werte wird der Bericht mit der entsprechenden Selektion durchgeführt.
Vergessen Sie nicht, den Bericht zu sichern (TKL1_02).
Vorschau für die nächste Folge:
In der nächsten Folge dieser Reihe werden weitere Berichte mit dem Report Assistenten erstellt.
In einem weiteren Beispiel wird gezeigt, wie die Drill-Down-Funktion verwendet werden kann, um von einer kumulierten Darstellung zur Detail-Darstellung zu gelangen.