Die DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg S.A. gehört schon seit Jahren zu den größten und aktivsten Anwendern der Entwicklungstools von Magic Software Enterprises. Jetzt hat die Tochter des zentralen Investmentdienstleisters der deutschen Sparkassenorganisation mit ihrer e-Service-Lösung „DekaOnline Luxembourg“ oder DOLL, wie die Lösung kurz heißt, eine internetbasierte Informations- und Transaktionslösung für die B2B-Kommunikation zwischen der DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg S. A. und den Sparkassen entwickelt. Die Sparkassen-Berater nutzen DOLL als Informations- und Transaktionsmodul für das Ø-Dynamik-Depot – die fondsgebundene Vermögensverwaltung als eines der Kernprodukte der Bank. Mit „DekaOnline Luxembourg“ arbeiten inzwischen rund 270 Sparkassen, bis Ende diesen Jahres – so die Zielsetzung – sollen es bereits 480 sein. Für den Kundenbetreuer besteht das System aus einer Browser-Oberfläche im Corporate-Design des DekaBank-Konzerns. Die Internet-Applikation liefert ihm alle Informationen über seinen aktuellen Kunden. So kann er ihn über seine Bestände, Umsätze und Depotstrukturen informieren oder Aufträge/Transaktionen direkt in das System eingeben. „DekaOnline Luxembourg“ ergänzt die bisher übliche Auftragserteilung durch Fax oder Brief.
DOLL – Magic, Java, HTML, Linux, iSeries
DOLL ist von zwei unterschiedlichen Entwicklungsteams in völlig verschiedenen Welten programmiert worden. Das Frontend besteht aus einer Kombination von reinen HTML-Seiten, JavaScript, JSPs und JavaServlets, die von BEA-WebLogic-Servern V6.1 auf HP-UX Plattformen ausgeführt werden. Den Backend-Bereich decken MAGIC/400-Server V9.30 SP2 auf iSeries komplett ab. Als Datenbank kommt die DB2/400 V5R2 von IBM zum Einsatz. Alle Informationen, die das Frontend anzeigt, stammen aus einem selbstentwickelten Data-Warehouse, welches die Magic-Datenpumpe täglich innerhalb der Tagesendverarbeitung füllt und ständig aktuell hält.
Oft vergessen und doch so entscheidend ist die Kommunikation zwischen der JAVA- und der Magic-Welt. Hier machten sich die Entwickler der Bank die Broker-Funktionalität von Magic zu Nutze. Auf einer SuSe Linux-V7-Plattform laufen Magic-Broker und -Requester sowohl als Kommunikationsmittel als auch um das Backend-System nach oben offen skalierbar zu halten.
Eingehende Aufträge legen Backend-Systeme in einer Schnittstelle ab. Ein selbstentwickeltes Buchungssystem – Magic-OrderEngine genannt – überprüft diese Schnittstelle regelmäßig auf zu verarbeitende Aufträge. Entdeckt die OrderEngine einen Auftrag, wird dieser aufgrund von Transaktionscodes identifiziert und im Screen-Scrapping-Verfahren in das bestehende Banken-System OLYMPIC (E.R.I. Bancaire) eingetragen. Dieses Screen-Scrapping-Verfahren ist bei dem DekaBank-Konzern ein Muss, da Daten nie direkt in das System übernommen werden können. Die OrderEngine verhält sich dabei wie ein normaler Erfasser und füllt die über die Schnittstelle eingegangen Daten in die existierenden 5250-Screens der Emulation. Dabei bedient sie sich des 5250-Datenstroms. Der verarbeitete Auftrag wird anschließend automatisch in das Oracle-basierende FileNet (auf RS6000) für das integrierte Dokumenten-Management-System eingetragen. Auch Depotauflösungen werden umgehend über die bereits existierende Magic-Applikation UDA (Unterjährige Depotauflösung) ausgelöst. Dies geschieht wieder über eine Broker-Steuerung. Dem Kunden wird zeitgleich durch die Magic-Applikation STRL ein Steuerbescheid für das zuständige Finanzamt erstellt.
Bereits seit September 2001 läuft die Anwendung produktiv – absolut stabil und wartungsarm. Die Resonanz der Sparkassen-Berater ist eindeutig: „mehr als positiv“. Die nächsten, bereits geplanten Ausbaustufen – z.B. Depoteröffnungen – werden schon ungeduldig erwartet.
Technische Basis
DOLL basiert auf dem Magic eDeveloper, einem schnellen „All-In-One“-Tool für Entwicklung, Integration und Modernisierung von Software sowie für alle wichtigen Technologien, Anwendungsgebiete, Plattformen und Datenbanken. Ob es darum geht, Web-Services über das Internet einzubinden oder zur Verfügung zu stellen, eine e-Business-Lösung oder eine Warenwirtschaft für die IBM iSeries zu entwickeln: Der Magic eDeveloper kann den gesamten Bedarf an Software-Entwicklung abdecken. Auch die DekaBank setzt den eDeveloper als strategisches Tool für die gesamte interne Software-Entwicklung ein.
Magic und Linux
Eine der Besonderheiten von DOLL ist die Co-Existenz verschiedener Technologiewelten. Unter anderem spielt Linux eine große Rolle für die Lösung.
Linux wurde schon sehr früh als Plattform unterstützt, so dass der eDeveloper jetzt zu den führenden Linux-Tools zählt. Zunächst wurde eine Runtime-Umgebung vorgestellt, die alle existierenden Magic-Lösungen zu potenziellen Linux-Anwendungen machte. Damit stand quasi „von jetzt auf gleich“ eine große Menge erprobter, professioneller Lösungen für die neue Plattform zur Verfügung.
In einem zweiten Schritt wurde dann auch das Tool unter Linux lauffähig. Damit wurde eines der ersten professionellen Linux-Tools auf den Markt gebracht. Seine Funktionalitäten entsprachen exakt denen der Versionen für andere Plattformen. Seit dieser Zeit sind Vertreter von Magic Software Enterprises in den verschiedenen Gremien der Open-Source-Community aktiv.
Grundprinzipien: Rapid Application Development, Plattform- und Datenbankunabhängigkeit
Die technische Konzeption, die Magic seine technischen Merkmale verdankt, ist über die Jahre bis hin zum aktuellen Magic eDeveloper unverändert geblieben: Die tabellenorientierte Programmiermethode, die das traditionelle, langwierige und fehleranfällige Codieren ersetzt, macht die Entwicklung mit diesem Tool sehr schnell. Sie erlaubt die Realisierung von Konzepten des Rapid Application Development (RAD) sowie das Programmieren in iterativen Zyklen. Der Endnutzer wird in den Entwicklungsprozess integriert.
Plattformunabhängigkeit wird dadurch realisiert, dass die gesamte Applikationsbeschreibung in der Steuerdatei abgelegt ist, die eine plattformspezifische Runtime-Engine ausführt. Diese lässt sich – wie andere Dateien auch – in beliebige Umgebungen (Linux, Unix, OS/400, Windows, etc.) kopieren und mit der passenden Runtime-Engine ausführen. Die Portierung läuft ohne langwierige Codierungs-, Kompilierungs-, Verknüpfungs- und Testphasen ab. Das Umwandeln von Client-/Server- in Internet-Anwendungen, das Downsizing von Großrechner- auf Client-/Server-Umgebungen oder umgekehrt das Upsizing von kleinen Netzwerken auf Client-/Server-Umgebungen wird so wesentlich erleichtert.
Über MagicGate-Gateways können Applikationen auf 18 verschiedene Datenbanken zugreifen. Die MagicGates nutzen dabei die volle Funktionalität der einzelnen Datenbanken. Daten können gelesen und geschrieben, datenbankbasierte Aktionen wie Sperren, Optimierung, Sicherheit, Passwort usw. können vorgenommen werden.
Heterogene Daten aus mehreren Datenbanken können via Magic zu einem integrierten System zusammengefasst werden. Entwickler und Endbenutzer haben so die Möglichkeit, mit der selben Anwendung von jedem beliebigen Punkt der unternehmensweiten Umgebung aus auf mehrere Datenbanken zuzugreifen. Daten können dabei einfach physisch zwischen Plattformen verschoben und automatisch von einem Format in ein anderes konvertiert werden.
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