Die heutige Zeit verlangt immer mehr Flexibilität und Mobilität. Die Industrie wird durch die Auslagerung von Arbeitsgängen, durch Forderungen nach „Just in Time“ und durch die immer größere Globalisierung vor neue Herausforderungen gestellt. Was im Handel unter „NonStop Shopping“ gehandelt wird, könnte in der Fertigung mit „NonStop Supplying“ bezeichnet werden. Die neuen Anforderungen verlangen nach neuen Systemen. Vor zehn Jahren fehlte dazu schlicht die Technologie. Deshalb behalf man sich mit Standards wie EDIfact, welche einen normierten Datenaustausch zwischen den einzelnen Gliedern der Lieferkette zuließen. Damit war aber weder eine integrierte Planung noch eine ineinandergreifende Produktion möglich. Es erleichterte vor allem den Datenverkehr.
Zwei Philosophien treffen aufeinander
Die anfängliche Euphorie nach eigenständigen SCM-Lösungen ließ rasch nach. Was ist schiefgelaufen? Heutige SCM-Systeme befassen sich vor allem mit der Logistik. Damit wird zwar das Glied zwischen Kunde und Lieferant geschlossen, offen bleibt aber die Produktion. Zwar kann über Schnittstellen das bestehende PPS angebunden werden, aber basiert eine Fertigung auf mehreren Stufen mit Zulieferanten und verlängerter Werkbank, so ist ein Zusammenspiel der zwei unterschiedlichen Lösungen sehr oft nicht zu verbinden. Es kommt hinzu, dass meist zwei Technologie-Generationen aufeinanderprallen.
Gefragt sind neue Ansätze
Verschiedene Softwarehersteller kündigten Erweiterungen Ihrer bestehenden PPS-Lösungen an. Sie sprachen von „Advanced Planning Systems“ und wollten alles unter einen Hut stecken. Was dabei vergessen wurde, sind die Prozesse: Heute wird anders gearbeitet als vor 20 Jahren!
Gefragt sind schlanke, aber höchst flexible Systeme, welche rasch auf neue Abläufe eingestellt werden können. Mit bereits „pre-customizten“ Branchenreferenzmodellen ist eine rasche Einführung möglich. Anpassungen können laufend gemacht werden, ohne den Standard und damit die Release-Fähigkeit zu verlieren. Neue Prozesse werden via einem Simulationstool zuerst durchgespielt. Mit dem gleichen Tool können sowohl geplante und ungeplante Aktivitäten simuliert als auch die Effizienz bestehender Abläufe gemessen werden. Die Internettechnologie macht es möglich. Mit dem Browser und dem entsprechenden Login kann jederzeit und von überall auf das System zugegriffen werden. Der Datenaustausch erfolgt über XML.
CRM und SCM – Warenwirtschaft und Produktion Hand in Hand
Wir nennen dieses neue System Advanced Resource Planning (ARP). Es verfügt über durchgehende Prozesse: von der Marktbearbeitung, der Absatz- und Produktionsplanung, der Warenbeschaffung, der Produktion, der Auftragsabwicklung bis hin zur Logistik und Serviceleistung. Sowohl Kunden, Lieferanten, Zulieferer, Dienstleister als auch die eigenen Mitarbeiter arbeiten auf der gleichen Informationsplattform. Der Außendienstmitarbeiter, die Zweigniederlassung, die Avor, der Zulieferant oder der Kunde greifen auf die gleiche Informationsdatenbank zu – abgestimmt natürlich nach Sichtweise, Berechtigung und Bedarf.
Die Frage, die sich stellt, ist: Wann werden solche Systeme auf dem Markt verfügbar?
Wir haben die Chance gepackt und mit Jean Claude Hänggi, Geschäftsführer der Binteg AG und Partner der Bison Group gesprochen. Die Binteg ist der Leading Partner für das neue ARP der Bison Group.
Frage:
Herr Hänggi, wie weit ist das neue System der Bison?
J. C. Hänggi:
Wir sind in der Konzeptphase. Auf der Cebit 2003 werden wir erste Prototypen zeigen und bis zur Cebit 2004 wird die erste Version fertig erstellt sein.
Frage:
Andere brauchen Jahre, um ein System zu bauen. Wieso sind Sie überzeugt, so rasch zu sein?
J. C. Hänggi:
Bison verfügt mit dem Bisonframe über die notwendige Technologie. Das Konzept war bereits ausgelegt für die Bereiche PPS und SCM. Außerdem können wir bei der Umsetzung von den Vorleistungen der Trading- und CRM-Module profitieren.
Frage:
Worauf legen Sie beim ARP besonders Wert?
J. C. Hänggi:
Besonders wichtig ist es, dass wir die Flexibilität optimal nutzen, welche Bison bietet. Die Auslagerung der Produktion in Billiglohn-Länder oder der Ausbau der Serviceleistungen sind zwei Beispiele, welche von einer Software unterstützt werden müssen.
Frage:
Sie sind ein sehr kleines Team. Wie kommt da die notwendige Branchenkompetenz mit rein?
J. C. Hänggi:
Wir bauen mit anderen Partnern zusammen ein Basismodell. Darauf basierend bauen weitere Partner branchenspezifische Referenzmodelle.
Frage:
Wenn ich das richtig verstehe, wird daraus am Schluss ein ganzes Netzwerk entstehen?
J. C. Hänggi:
Genau. Die Strategie von Bison ist, ein internationales Partnernetzwerk aufzubauen. Der Partner verfügt über spezifisches Know-how. Dies bringt er mit ein und erhält dafür eine moderne und sehr durchdachte Lösung. Der Kunde behält seine Ansprechpartner und profitiert von der Lösung aus einer Hand.
Frage:
Sie sind nun seit sechs Monaten Partner von Bison. Wie sind ihre Erfahrungen?
J.C. Hänggi:
Sehr positiv. Wir wurden offen empfangen und konnten unser Know-how gleich aktiv einbringen. Dank dem flexiblen Businessmodell ist es uns möglich, eine Software mitzuentwickeln, wie es für uns selber nie möglich gewesen wäre. Daneben behalten wir unsere Kundenkontakte.
Frage:
Besten Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit dem Projekt.
Das Business-Modell
Bison bietet Softwarehäusern eine interessante Alternative zum Alleingang. Im Mittelpunkt steht dabei der Kunde. Partner werden in das Netzwerk eingebunden und bringen ihre Erfahrung sowie ihre Kundennähe mit in die Entwicklung ein. Sie bauen ihre eigenen Branchenreferenzmodelle. Dadurch behalten Sie ihre Unabhängigkeit, sparen Kosten in der Softwareentwicklung und sind rascher mit einem technologisch führenden Produkt am Markt. Dabei investiert der Partner vor allem in die Ausbildung und das Customizing. Dank der einmaligen Wegstrategie können Kunden schrittweise auf die neue Technologie gebracht werden. Gestartet wird, wo dem Kunden der Schuh am meisten drückt. Als bindendes Element wird dabei der Bison Process Integrator eingesetzt.
Das Ziel von Bison Group ist, ihren Technologievorsprung zu wahren und gar auszubauen. Sie will in den nächsten Jahren zu Europas führenden ERP-Anbietern gehören. Mit der Partnerstrategie ist sie auf einem gutem Weg, dieses Ziel zu erreichen.
Bison Schweiz AG
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Telefon: (+41) 041/9260-260
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