Heute ist es eine große Herausforderung für IT-Manager, die Hard- und Software möglichst kostengünstig und mit wenig Aufwand zu verwalten. Server-Konsolidierung ist ein wichtiger Bestandteil, um dieses Ziel zu erreichen. Untersuchungen haben ergeben, dass über 80 Prozent der IBM iSeries-Anwender auch Windows-Server installiert haben. Es gibt immer mehr Anwendungen, die gleichzeitig auf einem iSeries-Server und einem Windows-Server laufen. Windows-Server auf die iSeries zu konsolidieren, ist daher ein sehr sinnvoller Weg der Server-Konsolidierung. Intel-basierende PC-Server gibt es auf der AS/400 seit V3R1. Es begann mit einer Karte, die einen 66 MHz-Prozessor hatte, und auf der OS/2 und Novell Netware lief. Diese Karte wurde unter dem Namen FSIOP bekannt, wobei FSIOP für File Server Input Output Prozessor stand. Der FSIOP wurde zweimal erweitert – und zwar auf 133 bzw. 166 MHz. Von Seiten der AS/400-Kunden kam aber immer mehr der Wunsch nach einem integrierten PC-Server, auf dem auch NT laufen sollte. Mit der Ankündigung von OS/400 V4R2 war es dann 1998 soweit. Es wurde der Integrated PC Server (IPCS) vorgestellt. Hierbei handelte es sich um eine Karte mit einem 200 MHz-Prozessor, 512 MB Hauptspeicher und 128 GB Platte. Diese Karte wurde und wird mit jedem neuen OS/400-Release verbessert. So kam 1999 der Integrated Netfinity Server (INS) mit 333 MHz und 1 GB Hauptspeicher und im Jahr 2000 der Integrated xServer Server (IXS) mit 700 MHz, 4 GB Hauptspeicher und 1 TB Platte. Mit dieser Karte gab es erstmals auch Unterstützung für Microsofts Windows 2000. Das aktuelle Modell des IXS hat einen 1 GHz Pentium III Prozessor, 4 GB Hauptspeicher und bis zu 2 TB Platte.

Was unterscheidet nun einen IXS in der IBM iSeries von einem konventionellen PC-Server?

Ein herkömmlicher PC-Server hat einen Intel-Prozessor und Hauptspeicherkarten auf einem Motherboard, dazu kommen dann im Gehäuse Plattenlaufwerke, LAN Adapter, CD-ROM, Modems usw. Der IXS hat ebenfalls einen Intel-Prozessor und Hauptspeicherkarten auf einem Motherboard, aber dieses Motherboard ist so angepasst, dass es in die iSeries eingebaut werden kann. Die andere Hardware – wie Platten, LAN Adapter, CD-ROM und Bandlaufwerke – stellt ausschließlich die iSeries zur Verfügung. Die benötigten Devicedriver werden durch die Windows Integrationssoftware auf der iSeries bereitgestellt. Seit OS/400 V5R1 gibt es nun die Möglichkeit, auch große xSeries Server an die iSeries anzuschließen – z.B. das Modell 440 mit bis zu 8 Prozessoren. Dadurch erhöht sich die Skalierbarkeit dieser Integrationslösung sehr deutlich und man kann nun auch sehr große Workloads konsolidieren. Der Anschluss dieser xSeries Server erfolgt über den IXA (Integrated xSeries Adapter), der in den xSeries Server eingebaut wird und dann über HSL-Kabel (HSL= High Speed Link) mit der iSeries verbunden wird. Das Ganze stellt sich dann da wie eine normale Erweiterungseinheit im HSL-Loop. Eine detaillierte Aufstellung der angebotenen Modelle finden Sie unter: www-1.ibm.com/servers/eserver/iseries/windowsintegration/.

Wo liegen nun im Einzelnen die Vorteile dieser Integrationslösung?

Heute ist es oft so, dass pro Anwendung ein PC-Server benötigt wird, z.B. für File- und Printserving, Fax- und e-Mailserving etc. Das Konzept einer Anwendung pro Server verbraucht viel Stellplatz, erfordert umfangreiches Systemmanagement, verursacht hohe Wartungskosten usw. Auf einer iSeries können je nach Modell bis zu 80 PC-Server konsolidiert werden, dies schafft unter anderem im Systemmanagement enorme Vorteile. So werden zum Beispiel bei einer Gesamtsicherung der IBM iSeries alle integrierten IXS/IXA mitgesichert. Ein großer Vorteil der iSeries gegenüber Windows-Servern ist die hohe Verfügbarkeit des Systems. Entscheidet man sich dafür, Windows auf dem IXS oder IXA zu installieren, so profitiert auch Windows von der hohen Verfügbarkeit der iSeries. Die gesamte Hardware und alle dazugehörigen Treiber, die man braucht, um Windows 2000 auf dem IXS laufen zu lassen, kommen in einem Paket von IBM. Die Treiber kommen mit dem kostenlosen Lizenzprogramm „Integration for Windows-Server ‚“ auf die iSeries und werden durch spezielle Service-Packs regelmäßig upgedatet. Probleme zwischen der Hardware und den Treibern sind dadurch ausgeschlossen.

ISeries-Platten sind sehr zuverlässig und haben eine sehr gute Performance. Da IXS bzw. IXA ausschließlich Platten von der iSeries benutzen, profitiert auch Windows von der Zuverlässigkeit der iSeries-Platten. ISeries-Platten, die man dem IXS/IXA zuordnet, nennt man Storage Spaces. Diese Storage Spaces können bis zu 64 GB groß sein. Man kann damit maximal 32 Storage Spaces einem IXS/IXA zuordnen. So kommt man dann auf maximal 2 TB Platten pro IXS/IXA. Das Hinzufügen eines Storage Spaces an einen IXS/IXA kann dynamisch erfolgen, d.h. man braucht den Windows-Server nicht zu booten, um ihm „hardwaremäßig“ neue Platten hinzuzufügen. Da die meisten iSeries-Anwender ihre Platten durch RAID-5 oder Spiegelung schützen, ist dieser Schutz auch für Windows auf dem IXS/IXA verfügbar. Es besteht keine Notwendigkeit, diese Funktionen auf dem Windows-Server nochmals zu aktivieren. Bandeinheiten an der iSeries sind in der Regel schneller und zuverlässiger als Bandeinheiten an PC-Servern. Da die Bandeinheiten an der iSeries auch vom IXS/IXA benutzt werden können, kann man den Windows-Server hier problemlos sichern. Auf diesem Weg wird eine optimale Platten- und Bandauslastung ohne zusätzliche Mehrkosten erreicht. Eine interne TCP/IP-Verbindung zwischen IBM iSeries und IXS/IXA macht die Lösung unabhängig von einem Ausfall des lokalen Netzes, d.h.: Die Verbindung zwischen den Servern bleibt auch dann bestehen, wenn das LAN einmal ausfallen sollte. Mit dem vom Client Access Express zur Verfügung gestellten ODBC-Driver kann man problemlos von Anwendungen, die auf dem Windows-Server laufen, auf die DB2/400 auf der iSeries zugreifen.

Neben der höheren Verfügbarkeit bieten sich aber auch in der täglichen Administration der Windows-Server Vorteile an, die zu erheblichen Einsparungen im Operating führen, da der OS/400-Operator viele Aufgaben aus der Windows-Umgebung mit übernehmen kann. Eine gemeinsame Benutzer-Administration ermöglicht das Anlegen von OS/400-Benutzern oder Gruppenprofilen in eine Windows-2000-Server-Domain oder auf einem individuellen Windows-Server. Diese Funktion beinhaltet zusätzlich die Synchronisation von OS/400-Passwörtern mit einer Windows-2000-Domain oder einem einzelnen Windows-Server. Einträge in das Windows-2000-Event-Log erscheinen auch in einer Nachrichtenwarteschlange auf der iSeries. Dies ermöglicht es dem OS/400-Operator, die IBM iSeries zu managen und gleichzeitig auch die Windows-2000-Server auf dem IXS/IXA zu überwachen. Durch Monitore im Management Central kann man auf die Nachrichten aus dieser Nachrichtenwarteschlange auch automatisch reagieren und bestimmte Aktionen aufsetzen. Im iSeries Navigator kann man zusätzlich die Statistikdaten der Windows-Server überwachen – wie z.B. CPU Auslastung, Paging, Anzahl der angemeldeten Benutzer sowie die aktuelle Plattenauslastung. Auch das Hinzufügen von Platten und das Anlegen von OS/400-Benutzern auf Windows-Servern ist seit V5R1 über den Navigator möglich. Mit Management Central Pervasive ist es möglich, von einem Handy oder einem PDA folgende Funktionen auf dem IXS/IXA durchzuführen: Statusanzeige des Servers, Shutdown und Restart, Absetzen von Windows-Befehlen und die Überwachung von Events.

Der IXS ist eine sehr gute Lösung für Firmen mit Zweigniederlassungen, in denen Mitarbeiter arbeiten, die einen Zugriff auf die iSeries und Windows 2000 benötigen und wo in der Regel kein EDV-Skill vor Ort vorhanden ist. Eine hier eingesetzte IBM iSeries, z.B. Modell 270 mit einem IXS, kann problemlos von der Zentrale aus verwaltet werden. Mit Hilfe von iSeries Navigator, Management Central und Windows 2000 Terminal Services können alle anfallenden Aufgaben remote erledigt werden, wie z.B. Shutdown, Restart, Sicherungen, Hinzufügen neuer Platten etc.
Es gibt mehrere Wege, die integrierten Windows-Server auf der iSeries zu sichern und wieder herzustellen. Da sich alle Objekte dieser Server im integrierten File-System (IFS) befinden, werden bei einer Gesamtsicherung der iSeries auch alle IXS/IXA mitgesichert. Dies bedeutet aber auch, dass man nur den gesamten Server wiederherstellen kann. Es ist nicht möglich, eine einzelne File zurückzuspeichern. Die Sicherung eines einzelnen PC-Laufwerkes, auf der iSeries Network Storage Space genannt, erfolgt mit dem OS/400-Befehl „SAV“. Aber auch bei dieser Methode ist es nicht möglich, eine einzelne File zurückzuspeichern.

Seit V4R5 ist es möglich, mit dem OS/400 Befehl „SAV“ auf File-Ebene zu sichern – eine sehr interessante Variante, die es u.a. ermöglicht, die Windows-Sicherung in die tägliche Sicherung der iSeries mit einzubinden. So kann man den SAV-Befehl in eine BRMS-Sicherungsgruppe aufnehmen und so die wichtigen Unternehmensdaten – sowohl die Daten der iSeries als auch die der Windows-Server – in einem gemeinsamen Lauf sichern. Dies ist insbesondere unter V5R2 interessant. Hier wurde die Performance bei der Save-Rate um das ca. Sechsfache gesteigert. Zusätzlich hat man noch die Möglichkeit, mit normalen Windows-Sicherungsbefehlen zu arbeiten, wobei man hierbei auf die schnellen Bänder der iSeries sichert. Unterstützt werden auch Windows-Backup-Programme wie Computer Associates Arcserve oder Veritas Backup.

Abschließend kann man sagen, dass die Konsolidierung von Windows-Servern auf die IBM iSeries eine kostengünstige Möglichkeit ist, mit wenig Aufwand Server-Konsolidierung zu betreiben. Die gute Anwendungsintegration und der iSeries Navigator als plattformübergreifendes gemeinsames Managementtool macht diese Lösung zu einem sehr guten Angebot für alle iSeries-Anwender. Wenn man dann noch bedenkt, dass es ebenfalls möglich ist, Linux auf der IBM iSeries zu betreiben und portierte AIX-Anwendungen im PASE laufen zu lassen, ist die iSeries die Plattform für Ihre Server-Konsolidierung.

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