Als ausgewiesener Finance-Spezialist bietet Ametras Consult neuerdings zwei Produktwelten an. Bislang war die ehemalige Westernacher-Software – nach umfassender Modernisierung mittlerweile client/server- und grafikfähig – unter der neuen Bezeichnung A.Line das zentrale Produkt. Jetzt gesellt sich mit der Xpert.Line eine völlig neu entwickelte Lösung dazu. Konkurrenz oder Komplement? Spagat oder Brücke? Der Geschäftsführer der Ametras Consult GmbH, Gunther Kania, sprach darüber mit Michael Wirt.
Gunther Kania, Geschäftsführer, Ameteras Consult GmbH
Michael Wirt:
Herr Kania, mit der Xpert.Line haben Sie eine völlig neu entwickelte Software für das Rechnungswesen aus dem Hut gezaubert. Was sind die Hintergründe?
Gunther Kania:
Die meisten am Markt befindlichen Rechnungswesen-Lösungen für die iSeries setzen auf älterer Technologie auf. Offene Welten, e-Business und Parametrisierbarkeit sind Aspekte, die hier – wenn überhaupt – nur über die Hintertür erreicht werden. Mit der Xpert.Line setzen wir Akzente, indem wir den Weg eines völligen Neuanfangs gewählt haben. Plattform-übergreifende 3-Tier-Technologie, Browser-Fähigkeit und Modularität sind nur einige Features, die dahinter stehen.
Michael Wirt:
Was hat die Xpert.Line denn noch zu bieten?
Gunther Kania:
Zunächst einmal handelt es sich um eine betriebswirtschaftliche Komplettlösung – nicht nur für Finanz- und Anlagenbuchhaltung sowie Controlling, sondern auch für Dokumentenmanagement und Customer-Relationship-Management. Die Standard-Software läuft auf dem Thin Client und eignet sich insbesondere für das e-Business sowie für verteilte, beispielsweise grenzüberschreitende Installationen.
Michael Wirt:
Sie ist also eher für den Einsatz in größeren Unternehmen geeignet?
Gunther Kania:
Nicht zwingend. Dank der hohen Parametrisierbarkeit können sowohl einzelne als auch die Gesamtheit aller Module in Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen genutzt werden. Damit ist das Produkt ideal für den Einsatz in mittelständischen Unternehmen geeignet, wobei es den Anwendern überlassen bleibt, ob sie OS/400, Windows oder Linux einsetzen. Auch hinsichtlich der gemeinsamen relationalen Datenbank sind alle Optionen offen – ob DB/2, SQL-Server oder auch Oracle.
Michael Wirt:
Aber die Entwicklung erfolgte sicherlich nicht aus eigenen Kräften, wie das Label vermuten lässt? Bestehen Verbindungen zu Soreco?
Gunther Kania:
Sie haben Recht, das hätten wir schon aus Kapazitätsgründen nicht alleine bewegen können – und schon gar nicht in dieser Geschwindigkeit. Die Produkt-Suite ist in enger Zusammenarbeit mit dem Soreco-Entwicklungsteam entstanden. Insbesondere waren und sind wir für den deutschen Teil der international zum Einsatz kommenden Lösung verantwortlich. Hier sind, wie in allen Ländern, zahlreiche Spezifika in den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Michael Wirt:
Die Xpert.Line wird in der Schweiz von Soreco und deren Partnern angeboten. Ist Ametras Consult nur für Deutschland zuständig?
Gunther Kania:
Deutschland ist für uns sicherlich der Schwerpunkt. Daneben bedienen wir aber auch Österreich und die kompletten Benelux-Staaten. Für dieses Vorhaben bauen wir derzeit ein schlagkräftiges und kompetentes Vertriebspartner-Netzwerk auf.
Michael Wirt:
In der Tat fallen beim näheren Blick auf die technologischen Eckwerte der Xpert.Line Dinge auf, die nur wenige andere ihrer Art zu bieten haben. Ist damit nicht auch das Ende der A.Line absehbar?
Gunther Kania:
Sicher nicht. Die A.Line ist ein funktional hochwertiges Produkt, das auch auf lange Sicht eine feste Größe unter den Accounting-Systemen sein wird. Aus dieser festen Überzeugung heraus sind in den letzten Monaten sehr große Anstrengungen in ihre technologische Modernisierung geflossen. Beispielsweise haben wir im Gegensatz zu vielen anderen Systemen nicht an einer GUI/400-erzeugten, pseudografischen Oberfläche gestrickt, sondern sind den methodisch saubereren Weg über die Zerlegung des RPG-Codes in einen Batch- und in einen interaktiven Teil gegangen. Im Ergebnis steht uns damit die volle Grafikfunktionalität auf dem Client zur Verfügung. Einer von vielen Belegen für die Zukunftssicherheit der A.Line liegt in der konkreten Release-Planung auf bemerkenswert lange Sicht, die unseren Anwendern vorliegt.
Michael Wirt:
Mit anderen Worten, Sie setzen auch langfristig auf parallele Welten?
Gunther Kania:
Das ist korrekt. Wir bieten immer die jeweils optimale Lösung – welche Anforderungen der Kunde auch mitbringt. Vor diesem Hintergrund stellen beide Linien hochwertige Alternativen dar, und zwar sowohl in technologischer als auch in funktionaler Hinsicht. Schließlich läuft ein Rechnungswesen in der Praxis so gut wie nie alleine in einem IT-System, sondern im Zusammenspiel mit Vorsystemen. Genau an diesen orientiert sich Ametras Consult und liefert den Kunden nach dem Best-of-Breed-Gedanken die jeweils optimale Lösung.
Michael Wirt:
Wo bleibt denn da konkret das Spielfeld für die A.Line?
Gunther Kania:
Ganz klar: Wir haben die Xpert.Line ohne Altlasten und technologisch auf dem höchsten Stand komplett neu aufgebaut, um einen Migrationsweg in die n-Tier-Technologie zu bieten. Das gilt für Fremdprodukte genauso wie für das eigene Portfolio. Nichtsdestotrotz liegt in der A.Line auch auf lange Sicht eine äußerst interessante Anwendung für Anwender im iSeries-Umfeld. Und schließlich setzt bei weitem nicht jedes Unternehmen auf e-Business. Die A.Line hat ein über lange Jahre hinweg aufgebautes und ausgereiftes Funktionalitäten-Spektrum: Die Einbindung von Cash-Connect, DMS oder WMS sind nur einige Beispiele.
Michael Wirt:
Sie haben vor nicht allzu langer Zeit auch den Vertrieb für COMPAS übernommen. In welchem Paket kommt die Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung von Gutekunst & Partner denn in Ihren Rechnungswesen-Produkten zum Einsatz?
Gunther Kania:
In beiden. Es handelt sich um das gleiche Produkt, das jedoch heute ausschließlich auf der modernen technologischen Basis der Xpert.Line angeboten wird. Andere verfügen nicht einmal über annähernd so leistungsfähige Controlling-Software wie wir.
Michael Wirt:
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kania.
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