Sinkende Kosten, höhere Kundenzufriedenheit und damit insgesamt gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit sind die Vorteile, die mit der Einführung von SCM-Lösungen erreicht werden sollen. Dabei ist vielfach die Meinung zu hören, dass sich dies nur mit Hilfe aufgabenspezifischer Speziallösungen erreichen lasse. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch klar, dass letztlich integrierte Standard-Softwaresysteme den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Unternehmen bewegen sich in einer Kunden-Lieferanten-Hersteller-Beziehung. Jeder der Marktpartner produziert für den anderen relevante Daten und Informationen. Hat beispielsweise der Kunde einen Bedarf, resultiert daraus eine Bestellung, d.h.: Er platziert einen Auftrag etwa bei einem Großhändler. Dieser liefert entweder die Ware von seinem Lager oder tätigt wiederum eine Bestellung bei einem seiner Lieferanten. Dieser wiederum produziert die Ware (eventuell tätigt er selbst noch eine Bestellung bei einem Vorlieferanten, da er nicht genügend Rohmaterialien am Lager vorrätig hält) und liefert diese an den Großhändler, der dann wiederum seinen Endkunden beliefert. Das Beispiel ist bewusst simpel gewählt; in der Realität sind diese Kommunikationsprozesse weit diffiziler und differenzierter.

Worauf kommt es an?

Genau hier setzen die Supply-Chain-Prozesse an. Ziel dieser Strategie ist es, durch eine optimierte Abwicklung aller Geschäftsprozesse in der Kunden-Lieferanten-Hersteller-Beziehung sowohl Kostensenkung bei allen Teilnehmern zu erzielen als auch insgesamt die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der elektronische Datenaustausch zwischen den Geschäftspartnern. Standardisierte elektronische Kommunikation heißt das Zauberwort, welches eine wirklich effiziente und medienbruchfreie Kommunikation herbeiführen kann. Die eingesetzte Unternehmenssoftware sollte deshalb in der Lage sein, Geschäftsvorfälle mit anderen IT-Systemen auf Basis von EDI auszutauschen. Zunehmend wird dabei der internationale Standard EDIFACT mit seinen verschiedenen Branchenausprägungen genutzt. Auf diesem Weg können z.B. Bestellungen direkt in die Auftragsverwaltung des ERP-Systems SoftM Suite einfließen und dort automatisch bearbeitet werden.

Bei vielen Kunden des Münchner Softwarehauses ist der Datenaustausch über EDI heute Tagesroutine, insbesondere dort, wo die Geschäftspartner über umfassende IT-Lösungen verfügen – wie etwa in der Lebensmittelbranche. Der Nudelhersteller Bernbacher z.B. erhält einen Großteil seiner Aufträge von den Einzelhandelsketten heute elektronisch und bearbeitet diese Aufträge direkt über die Funktionen der Auftragsverwaltung, Disposition und Produktionsplanung des Systems weiter. Ein weiterer Schritt, auf den sich Bernbacher gerade vorbereitet, ist die Bereitstellung des Lieferavis über EDIFACT. Zu diesem Zweck wurde eine Komponente der Software-Lösung aus dem Bereich der Versandsteuerung integriert. Dabei werden Angaben zu den Packstücken einer Lieferung nach der NVE-Norm (Nummer der Versandeinheit, Teil des Barcode-Systems für die Artikelnummer EAN128) aus dem SoftM-System an das empfangende System des Kunden übermittelt.

Integration von Informations- und Warenfluss

Überhaupt liegt ein wesentlicher Faktor für die Effizienzsteigerung der Supply Chain in der Integration zwischen dem Informationsfluss und dem physischen Materialfluss. An Hand des Barcodes kann der Kunde mit einem einzigen Lesevorgang zahlreiche Informationen – wie z.B. Artikelnummer, Menge in der Verpackung, eigene Bestellnummer, ggf. Chargen- oder Seriennummer usw. – direkt in seine Software eingeben und zeitnah prüfen.

Während der Informationsfluss weitgehend elektronisch und daher ohne Zeitverlust ablaufen kann, stellt der physische Warenfluss oft ein Hemmnis bei der Abwicklung der Prozesse dar. Aber auch in diesem Bereich wurden inzwischen Strategien entwickelt, um deutliche Optimierungen in der Lieferkette zu erzielen. So setzt zum Beispiel der Kosmetikanbieter Artdeco für den Versand eine so genannte Paketverfolgung/Ladeliste ein, die von SoftM zur Effizienzsteigerung im Logistikbereich entwickelt wurde. Bei der Auslieferung der Produkte arbeitet Artdeco mit einem Versandservice-Anbieter zusammen, dem die automatisch erzeugte elektronische Ladeliste übermittelt wird. Dadurch entfällt die Erfassung der Einzelpakete; gleichzeitig wurde die Möglichkeit geschaffen, durch Zugriff auf die Daten des Versandservices jederzeit den Status eines Pakets kontrollieren zu können. „Die Ladeliste bringt wesentliche Vorteile“, erläutert Artdecos IT-Leiter Gerald Langer. „Durch die Datenübergabe mit der SoftM-Schnittstelle passieren auf beiden Seiten keine Übertragungsfehler mehr. Es ist also ein wesentlich sicherer und schnellerer Weg.“

Das Ergebnis der weitgehenden Automatisierung der Prozesse durch ein integriertes ERP-System fasst der IT-Leiter so zusammen: „Während wir früher mit den alten Systemen nahezu grenzenlos flexibel waren und sämtliche individuellen Anforderungen im Haus abgebildet wurden, haben wir uns durch die Verwendung der Standardsoftware in vielen Dingen an Vorgaben zu halten. Früher konnten wir ein Paket auf der Warenausgangsrampe offen lassen und dort noch schnell neu eingetroffene Artikel beilegen. Das geht heute nicht mehr, da die Pakete schon fertig sind und die Rechnungen bereits automatisch geschrieben wurden“, resümiert er. „Doch die Vorteile überwiegen klar: Wir bewältigen mit der gleichen Mitarbeiterzahl die sechsfache Datenmenge; unsere Kunden merken, dass wir schneller liefern können; wir kennen nun unsere Bestände; wir haben viele manuelle Tätigkeiten ersetzt und die Nachlieferungen reduziert.“

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