Die IT-Landschaft in den Unternehmen ist permanenten Veränderungen unterworfen. Die bewährten zentralen Systeme und Anwendungen sind das stabile Fundament und werden ungern angetastet. Die Umgebung, die Abteilungssysteme, die Benutzersysteme und die Kommunikationsanforderungen entwickeln sich dynamisch. Stichworte wie Web-Technologien, Automatisierung, B2B-Lösungen oder e-Business sind ja nicht nur leere Worthülsen, sondern bergen einen berechtigten Kern. Sie halten die Planer und Entwickler auf Trab. Datenaustausch, Datentransformation und Standards sind an den Nahtstellen gefordert. Dabei stellt sich die Frage: Soll das Bewährte erhalten bleiben oder fängt man besser auf der grünen Wiese von vorne an?
OLE-Automation
Angesichts der knappen IT-Budgets scheint die Rolle der zentralen Systeme weniger umstritten zu sein als früher. Die traditionelle PC-Host Connectivity ist nach wie vor gefragt. Eine Beleg dafür ist z. B. die kürzlich verkündete Vereinbarung zwischen der Sparkassen-Informatik (SI) und Attachmate über die Lieferung von bis zu 120.000 Lizenzen von Extra!. Die Attachmate-Connectivity-Lösung dient als Connectivity-Komponente des Sparkassen-Arbeitsplatzsystems der SI.
Die bewährten Connectivity-Clients können mehr als nur Emulation und File-Transfer. Für die Integration und den dynamischen Austausch zwischen Office-Anwendungen und Host-Applikationen steht beispielsweise die OLE-Automation (Object Linking and Embedding) zur Verfügung. Ein Mechanismus, der schon seit vielen Jahren genutzt wird, um Daten zwischen Applikationen zu übergeben und von einer Applikation in eine andere einzugreifen. OLE-Automation bietet Visual-Basic-Programmierern eine zuverlässige Methode, um aufgabenspezifisch mehrere Applikationen zu verbinden.
HTML und XML
Vor allem für die Präsentation von Daten werden Applikationen heute häufig mit einer Web-Oberfläche ausgestattet. Der Vorteil ist: Jeder Browser kann diese Oberflächen im HTML-Format darstellen und Anwendungsdaten können mit Hilfe des Browsers manipuliert werden.
Der neue Standard XML geht noch weiter und bietet eine sehr universelle Möglichkeit des Datenaustausches an. XML ist dadurch zur Basis für viele EAI- (Enterprise Application Integration-) Konzepte geworden. Heute werden auf diese Weise Legacy-Daten in moderne Lösungen integriert. Es gibt eine Reihe von Produkten und Technologien wie beispielsweise Attachmates myExtra!, die HTML und XML nutzen, um die bewährten Anwendungen auf Midrange- und Mainframe-Systemen in neue e-Business-Konzepte zu integrieren.
XML statt Papier
Die neuen Schlagwörter sind in aller Munde und die Medien sind voll davon. Aber welchen Nutzen bringen diese Techniken konkret? Hier ein Beispiel: Der mittelständische Büromöbel-Hersteller Bene konzipierte eine B2B-Lösung für den Einkauf, um unproduktive Arbeitsvorgänge zu eliminieren. Als zentraler Integrations-Server dient der Microsoft BizTalk Server. Er koordiniert die Daten der Lieferanten und kommuniziert mit dem Warenwirtschaftssystem, der Rechnungsprüfung und dem Archiv. Durch papierlose Einkaufsprozesse werden viele Routinevorgänge automatisiert und Fehlerquellen ausgeschaltet. Bene hat festgestellt, dass sich 90 Prozent aller Vorgänge, die bisher manuell ablaufen, automatisieren lassen. Nur in 10 Prozent der Fälle gibt es Abweichungen, die den Eingriff eines Sachbearbeiters erfordern – z.B. eine Differenz zwischen Bestellung und Auftragsbestätigung oder ein Fehler im Lieferschein. Daten werden überwiegend im XML-Standard zwischen den Systemen ausgetauscht. Die regulären Bestellungen erledigen die Systeme, die Bediener können sich auf die Abweichungen konzentrieren, die menschliche Intelligenz und manuelle Interaktion erfordern.
Web-Services
Für Aufgabenstellungen wie diese wurden die so genannten Web-Services entwickelt. Mit Hilfe der Web-Services lassen sich Applikationen nicht nur für den webbasierten Zugang anpassen. Web-Services unterstützen generell die Kommunikation zwischen Anwendungen auf der Basis von XML. Die Smart Connectoren von Attachmate machen zum Beispiel Legacy-Informationen, die auf Mainframes oder AS/400-Systemen liegen, als XML-basierte Web-Services verfügbar. Integrations-Server können so Host-Systeme in B2B-Lösungen integrieren. Die Entwickler brauchen dazu keine Fachleute der Host-Connectivity zu sein, sofern sie die XML-Standards und Web-Services-Technologie kennen.
Attachmate hat seine Extra! Connectivity-Clients in dem neuen Paket myExtra! Presentation Services 7.1 mit der Fähigkeit ausgestattet, externe Web-Services anzusprechen. In ähnlicher Weise unterstützen die neuesten Versionen von Microsofts Office-Anwendungen jetzt Web-Services. Das sind interessante Voraussetzungen für die Integration von Anwendungen in der nahen Zukunft.
Evolution statt Risiko
Effizienter Datenaustausch auf der Basis von Standards ist ein Weg, der von einer Reihe neuer Technologien unterstützt wird. Die bewährten Systeme, Anwendungen und Daten bleiben erhalten und werden durch non-invasive Methoden einer effizienteren Nutzung zugeführt. In vielen Fällen ermöglicht dieser evolutionäre Ansatz kostengünstigere Lösungen, die sehr viel schneller zum ROI führen als der kostspielige Ersatz der Systeme oder eine riskante Neuentwicklung.
XML und Web-Services gehören dabei zu den vielversprechenden Ansätzen. Sie verdienen das hohe Interesse der Entwickler, das Borland jüngst festgestellt hat (Computer Zeitung, 9.12.02). Demnach arbeiten mehr als die Hälfte aller europäischen Entwickler an Applikationen, die die Schnittstellen-Technologie Web-Services nutzen. Im Vordergrund stehen dabei Projekte, die Mitarbeitern, Partnern und Kunden Zugang zu internen Daten verschaffen.
Angesichts knapper Budgets erscheint die Integration und Automatisierung, in welcher Ausprägung auch immer, auf der Basis der vorhandenen Systeme als der Weg der Vernunft. Viele Beispiele aus der Praxis zeigen, dass mit wenigen Mann-Monaten oder gar Mann-Wochen Aufwand erfolgreiche Schritte bei der Automatisierung oder bei B2B-Projekten möglich sind.
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