Die Grenzen öffnen sich, das gilt nicht nur für die Politik, sondern immer mehr auch für die IT-Welt. Vor diesem Hintergrund erscheint Proprietät als ein bloßes Relikt der Vergangenheit, das Thema Integration hingegen ist aktuell wie nie zuvor. Für die iSeries liegt darin beispielsweise die Notwendigkeit zur Öffnung für plattformfremde Office-Standards, damit das tägliche Arbeiten aus einem Guss erfolgen kann. Jeder kann sie für sich gewinnbringend nutzen, aber bei weitem haben noch nicht alle zugegriffen: Dabei bringt die Integration von Office-Anwendungen in die iSeries-basierten Enterprise Resource Management- (ERP-) Landschaften gleich eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich.
Modern und schlank
Dazu gehört auf der für alle sichtbaren Seite die Möglichkeit, auch und gerade mit iSeries-Dokumenten wirklich zeitgemäß aufzutreten. Den modernen Touch bringen hier Formulare aller Art mit der Einbindung von Grafiken und der jeweiligen Corporate Identity ein; erreicht wird das insbesondere durch die Integration von Intel-Rechnern unter Windows. Auf der nicht sichtbaren Seite führt der Integrationsansatz zu einem beachtlichen Rationalisierungseffekt. Schließlich weicht die Redundanz paralleler Datenbanken einem schlanken System ohne Dubletten und inhaltliche Widersprüche.
Ohne Einschränkungen
Ganz im Sinne des Unified-Messagings muss es heute dem Empfänger schlichtweg gleichgültig bleiben dürfen, auf welchem Weg ihn eine Nachricht erreicht. Ähnlich verhält es sich mit modernen IT-Systemen: Hier darf man erwarten, dass die Anwendungslösung, die frei jeglicher Betriebssystem-Zwänge gewählt wurde, sich aus beliebigen Vorsystemen versorgen kann und dabei natürlich auch mit Datenbanken aller Couleur umzugehen vermag.
Keine PC-Ghettos aufbauen
Auf die Welt der Büroanwendungen herunter gebrochen muss daher der Weg zu Microsoft Office als dem Quasi-Standard der Bürokommunikation genauso offen stehen wie der zur Open Source-Alternative Star Office oder einem x-beliebigen anderen Produkt, für das sich der Anwender entscheidet. Die Office-Lösungen sind auf der DV-Basis des Unternehmens zu integrieren und dürfen nicht auf isolierten PC-Welten geparkt werden.
Das i vor der Series
„i“ wie Integration – die Integration ist der iSeries sozusagen auf den Leib geschneidert. Von vornherein stehen schon mit OS/400, Linux und Windows die wichtigsten Betriebssystem-Alternativen zur Wahl. Die Unternehmen haben damit die Möglichkeit, auf die jeweils für sie sinnvollste Technologie zu setzen. Nahezu alle Anwendungen können daher integriert werden, wobei beispielsweise als Mittler zwischen OS/400 und Windows-Lösungen die ODBC-Schnittstelle oder andere Hilfsmittel bereitstehen.
Immer die beste Lösung
Die iSeries und der PC bilden ein perfektes Team, in dem jeder seine originären Stärken ins Spiel bringt. MS Office & Co. mit DB2 nutzen hierbei die Datenbank des IBM Servers, um zum Beispiel die dort abgelegten Adressdaten für Serienbriefe zu übernehmen. Zudem lassen sich mit MS Word Anmerkungen und Kommentare zu einem iSeries-Stammsatz erstellen und die Daten daraufhin per Outlook verschicken. Und wer OfficeVision ablösen will, wird sich freuen zu hören, dass es Produkte gibt, die den Wechsel zu Word sehr einfach machen. Mithilfe von Konvertern bleiben sogar die Variablennamen, Schriftzuweisungen und Formatierungen weitestgehend erhalten, so dass die Übergangszeit bis hin zur zeitweisen Koexistenz fließend verläuft.
Nicht auf Excel verzichten
Integratives Zusammenspiel statt parallele Insellösungen, schlanker Workflow statt Mehrfachpflege, Redundanz und inkonsistente Daten – auch für die unterschiedlichsten Auswertungen und Reports steht die Office-Palette von Microsoft zur Verfügung. Spread-Sheets können nach Belieben auf der PC-Seite erstellt werden und die benötigten Daten von DB2 abzapfen. Auf diese Weise hält natürlich auch die Grafik Einzug in bestehende OS/400-Anwendungen.
Mailen mit Anhang
Mithilfe der entsprechenden Tools unter OS/400 lassen sich in der Mailkommunikation nicht nur Adressen, sondern gleich auch noch die Anhänge aus DB2 importieren. Das Gleiche gilt für Spool-Dateien (wahlweise als PDF- oder TIF-Attachments) sowie verschiedene iSeries-Objekte, -Bibliotheken und -Dateien; inwieweit jedoch der Outlook-User von seinem PC auf DB2 zugreifen kann, um hieraus seine Daten zu generieren, ist wiederum ein anderes Kapitel.
Bei Anruf: Daten?
Ein bisher nur wenig besetztes Feld ist die Sprach/Daten-Konvergenz. So werden die Möglichkeiten der Computer Telephony Integration (CTI) von iSeries-Anwendern nach wie vor wenig genutzt, was wohl auch daran liegen mag, dass es nicht allzu viele praktikable Anwendungen auf dem Markt gibt. Leider gibt es bis heute auch noch keine überzeugende CTI-Lösung, die iSeries- und beispielsweise Access-basierte Programme unter einen Hut bringt. Das verwundert umso mehr, als dass die Rationalisierungspotenziale recht hoch sind. Schließlich gehört das Telefon nach wie vor zu den beliebtesten und meist genutzten Kommunikationsmedien. Angefangen vom Anruf per Mausklick über die automatische Identifikation der Anrufer mit zur Verfügung gestellten Meta-Informationen bis hin zu Merklisten zum Nachtelefonieren entgangener Anrufe bietet CTI nicht nur Viel-Telefonierern eine breite Palette Zeit und Kosten sparender Aspekte.
Und was ist mit VoIP?
Apropos Telefonieren: In der berühmt-berüchtigten Glaskugel kennt das Telefon keine herkömmliche Telefonnummer mehr, sondern – angeschlossen an das lokale Netzwerk – eine Internet-Adresse. Es ist jedoch fraglich, ob man den Auguren in ihrer Behauptung Glauben schenken mag, dass Voice over IP (VoIP) die kommenden Jahrzehnte entscheidend prägt. Denn wenn das Telefon erst einmal verschwunden ist, klingelt es schließlich nur noch bei angeschaltetem Rechner, und die Qualität der Übertragung via TCP/IP erscheint zumindest heute noch zu wenig konstant, um angesichts des Telefonie-Preisverfalls das Thema VoIP zur wirklich prickelnden Alternative werden zu lassen.
Integration ist Trumpf
Office-Lösungen aller Art erleichtern den Geschäftsalltag. Manche warten nur darauf, gekauft und installiert zu werden, andere befinden sich noch auf dem Weg von der Vision zum einsatzfähigen Produkt. Für alle, ob originär auf der iSeries oder im integrierten Zusammenspiel mit dem PC, gilt: Die Betonung bei der Auswahl der Systeme sollte immer auf Integration liegen, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass diese von der IBM zu leisten ist. Gut beraten ist, wer auch bei Office-Anwendungen auf die Expertise und das Angebot etablierter Spezialanbieter zurückgreift. In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihres Midrange Magazins.
M.W.