Der Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gehört in Deutschland zu den am meisten reglementierten Bereichen überhaupt. Hersteller und Großhändler pharmazeutischer Produkte und alle an der Lieferkette Beteiligten sind heute bereits im Zusammenhang mit Blutpräparaten zu lückenloser Dokumentation verpflichtet; diese Nachweispflicht soll jetzt auch auf andere Medikamente ausgeweitet werden. Gerade in der Auslieferung ist das angesichts schneller Durchlaufzeiten und oftmals sehr kleiner Verpackungsgrößen ein äußerst diffiziles Unterfangen, das genauso wie die sich abzeichnende Geburt der Internet-Apotheke den Einsatz spezialisierter IT-Lösungen erfordert.
Maschinelle Identifikation
Die pharmazeutische Distribution hat mit einer ausgeprägten Komplexität und sehr hohen Geschwindigkeiten umzugehen. So verstreichen von der Rezepterstellung über den Apothekenauftrag bis hin zur Auslieferung oft nur ein oder zwei Stunden. Auch in dieser heißen Phase ist eine Chargenrückverfolgung zu garantieren. Wichtige Voraussetzung für den Erhalt des lückenlos „vollen Durchblicks“ über die gesamte Logistikkette hinweg ist das Vorhandensein maschinenlesbarer Produkt- und Chargennummern sowie das des Haltbarkeitsdatums auf der Verpackung. Nicht selten muss hier der Großhändler noch nacharbeiten, damit der Pickprozess vollautomatisiert ablaufen kann. Die Distributoren planen bereits, die Pickraten von Schachtautomaten von derzeit etwa 12 auf 20-25 Produkte pro Vorgang zu erhöhen – eine Aufgabe, die hinsichtlich der bisherigen Möglichkeiten der Kodierung und Lesbarkeit der Produkt- und Chargennummern zu scheitern droht. Versuche mit Magnet-Chips als Alternative zu klassischen Barcodes auf den Verpackungen sind vielversprechend angelaufen, drohen jedoch an den Kosten zu scheitern.
Apotheken „droht“ der e-Wettbewerb
Unmittelbar bevor steht in der Pharmazie zudem die Ausweitung des e-Business auf den Endkunden. Noch ist der Versandhandel von Arzneimitteln nach geltendem Recht zwar verboten, und auch der Vertrieb apothekenpflichtiger Arzneimittel über das Internet wird mit Strafe oder Bußgeld belegt. Aber genauso wie die eingeschränkte Vergabe von Apotheken-Lizenzen dürfte in Deutschland auch das Verbot des Web-Einkaufs schon bald zur Vergangenheit gehören. Schließlich berät die Europäische Kommission schon längere Zeit über die Genehmigung pharmazeutischer Mail-Order-Systeme für den Bezug nicht verschreibungspflichtiger, aber dennoch in Deutschland als apothekenpflichtig eingestufter Medikamente über das Internet.
DocMorris sorgt für Unruhe
So steht über die deutschen Instanzen hinweg und bis hin zur Europäischen Gerichtsbarkeit die endgültige Klärung der Frage noch immer aus, ob die niederländische Internet-Apotheke DocMorris auch weiterhin sogar rezeptpflichtige Mittel an Endkunden in Deutschland verschicken darf; die Cyber-Apotheke schenkt ihren Kunden sogar die sonst übliche Zuzahlung. Natürlich kämpfen die Apotheken hart um das herkömmliche System, garantiert es ihnen doch ein bislang sicheres Geschäft. Laut BKK (Bundesverband der Betriebskrankenkassen) bleiben knapp vierzig Prozent des Netto-Verkaufspreises bei den Apotheken und dem Großhandel hängen und damit wesentlich mehr als irgendwo sonst in der EU.
Individuelle Software-Landschaft
Zurzeit kommen in Deutschland in der pharmazeutischen Distribution vorwiegend Software-Individuallösungen zum Einsatz – einige davon IBM iSeries-basiert. Diese Systeme wurden über Jahre hinweg auf die konkreten Anforderungen der Großhändler eingerichtet und wickeln mehr oder weniger vollständig deren Geschäftsprozesse ab. Unter dem Produktnamen IBS Pharma hat International Business Systems (IBS) die weltweit einzige speziell für den Pharmazeutischen Großhandel entwickelte Standard-Software auf den Markt gebracht, die sämtliche extrem hohen Ansprüche hinsichtlich Beschaffung, Pickprozess, Kundenservice, Auslieferung und Lagerhaltung erfüllt. Das erfordert nicht nur eine ausgeprägte Funktionalität, die mit branchenübergreifenden ERP- (Enterprise Resource Planning-) Lösungen nicht darstellbar ist, sondern insbesondere auch die Fähigkeit, hohe Volumina möglichst schnell abzubilden. Denn wenn ein Kunde – in unserem Fall eine Apotheke – bestellt, sind nun einmal Schnelligkeit und Präzision geboten. Hier hat IBS im Rahmen von Benchmarks im IBM Forschungszentrum in Rochester, USA, Meilensteine gesetzt – mit der bahnbrechenden Durchlaufleistung von zwei Millionen Auftragszeilen innerhalb einer Stunde und durchschnittlichen Antwortzeiten von 0,04 Sekunden. Entsprechend erfolgreich verkauft sich die Software der in 32 Ländern aktiven International Business Systems im internationalen Bereich; das beweisen nicht zuletzt diesjährige Abschlüsse in Finnland, Brasilien und der Schweiz. Die Lösung wurde von der deutschen IBS-Niederlassung entwickelt, hier befindet sich auch das weltweite Competence Center für IBS Pharma.
Für den deutschen Markt vorbereitet
In der absehbaren Öffnung des e-Commerce und einer damit einhergehenden Umstrukturierung in der pharmazeutischen Distribution liegt die Stunde Null für IBS Pharma auch in Deutschland. Erst dann wird nämlich ein Return on Investment für die Großhändler innerhalb vernünftiger Parameter möglich sein – was brächte es auch schon, eine neue Software einzuführen, mit der man nicht bedeutend mehr anfangen kann als mit der abgelösten? Bis es soweit ist, hat die 2001 erstmals vorgestellte Lösung, die aktuell bei Distributoren in siebzehn Ländern in der engeren Wahl steht, sich vielfach bewährt und dürfte damit auch als Prophet im eigenen Lande gute Karten haben.
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