Für das Erstellen hochperformanter und unternehmensweit integrierbarer e-Business-Lösungen sind qualitativ hochwertige Software-Entwicklungsumgebungen gefragt. Die müssen neben der Möglichkeit zum Neu-Design auch die zur Integration bestehender Anwendungen bieten. Eine Entscheidung will wohl überdacht sein – ein Methodenwechsel ist meist kostspielig… Entwickler haben heute vielfältige Aufgaben – in immer kleineren Teams müssen stetig aufwändigere Arbeiten in kürzerer Zeit bewältigt werden. Die Geschäftsanwendungen werden komplexer, Applikationen müssen schnell und mit aussagekräftigen, personalisierten Inhalten zur Verfügung stehen. Dann ist noch die Integration in bestehende Backend-Systeme zu berücksichtigen, damit die bereits investierten Gelder nicht als „verbrannt“ gelten müssen. Und natürlich hat ein guter Entwickler – ganz wichtig – immer schön das Ohr am Markt: Um mit dem Lebenszyklus des e-business, neuen Programmiersprachen und -techniken Schritt zu halten. Ein Traumjob?

Erleichterung

Entwicklungsumgebungen haben die Aufgabe, die Programmierung von Software zu vereinfachen. Sie sind quasi „Mutter“ verschiedener Development Tools, mit denen sich Enterprise Software, Web-Lösungen, Software für den Mobil- oder sprachgestützten Zugang und andere entwickeln lassen. Im Zuge der Enterprise Application Integration (EAI) entscheiden sich viele für „eine Entwicklungsumgebung für alles“. So wird die Problematik des aufwändigen Zusammenführens von vornherein ausgeschlossen. Entwicklungsumgebungen können auch als Filter des babylonischen Sprachgewirrs in der IT genutzt werden, zumindest solche, die mit verschiedenen Sprachen adressiert werden können und dann „übersetzen“. Diese Funktion ist nicht ganz unwichtig: Laut Microsoft sind nur 10 Prozent der weltweiten Entwicklergemeinde der Programmiersprache Java mächtig.

Integration

Entwicklungsumgebungen haben mit der iSeries insbesondere eines gemein: Ihr Schwerpunkt liegt auf der Integration. Mit der Abkürzung IDE (Integrated Development Environment) sind all die Lösungen gemeint, die sämtliche notwendigen Bestandteile wie Code Editor, Compiler oder Debugger unter einer einheitlichen Oberfläche anbieten.

Die Entwicklungsumgebung kann eine Standalone-Applikation sein – oder als einer oder mehrerer bestehender und kompatibler Anwendungen eingesetzt werden. IDEs gelten als benutzerfreundliche Frameworks für viele moderne Programmiersprachen wie Visual Basic, Java und andere. Integrierte Entwicklungsumgebungen für die Entwicklung von HTML-Code werden heute wohl am häufigsten eingesetzt. Zum Aufbau einer Website zum Beispiel sind HTML-Kenntnisse nicht für jeden Schritt notwendig – viele lassen sich automatisiert durch IDEs wie z.B. Netscape Composer oder MS FrontPage ausführen.

Mit einem Editor lassen sich Datenformen auf relativ simple Art bearbeiten, vorhandene Texte, Grafiken etc. laden und speichern. Compiler sind für das Auslesen von Source Code aus einer Quelldatei und die „Übersetzung“ in ein ablauffähiges Programm verantwortlich. Ein Linker fasst die als Einzelmodule vorliegenden Quelldateien zu einem brauchbaren Programm zusammen, das dann zur Qualitätskontrolle durch einen Debugger läuft.

XML

Die eXtensible Markup Language ist ein flexibler Standard, um Informationsformate zu designen, und sowohl Format als auch Daten im WWW, Intranet oder anderswo zu teilen. Das vom World Wide Web Consortium (W3C) empfohlene „Sprachgenie“ ähnelt der heute für den Aufbau von Webseiten genutzten HTML (Hypertext Markup Language): Beide enthalten Markup-Symbole, um den Inhalt einer Seite oder einer Datei zu beschreiben. HTML beschränkt sich dabei darauf, wie dieser Content angezeigt wird und wie eine Interaktion möglich ist, XML beschreibt die Inhalte mit Bezug darauf, welche Datenart beschrieben wird. Diese kann dann entweder als reines Datenmaterial ausgeführt werden, mit ähnlichen Daten auf einem anderen Rechner gespeichert oder – wie ein HTML-File – angezeigt werden. XML ist „extensible“, also erweiterbar: Die Markup-Symbole sind im Vergleich zu HTML nicht limitiert und zumde selbst-definierend.

Aufbruchstimmung

Die IBM bekräftig immer wieder ihr Engagement für Linux – das in der Konsequenz wohl auch als Sterbehilfe für RPG gewertet werden kann. Linux gilt als ein Schlaraffenland für Programmierer: Es gibt kaum eine Sprache, die nicht unter dem freien Betriebssystem zur Verfügung steht. Zunächst monierten Programmierer die umständlichere Bedienung, besonders diejenigen, denen mit VisualBasic eine bei der Programmierarbeit unterstützende Oberfläche zur Verfügung stand, hatten mit den Kommandozeilen-Compilern Probleme. Inzwischen gibt es verschiedenste grafische Umgebungen – und immer mehr Linux-Freunde.

Web Services

Im Zuge des Wunsches nach unternehmensübergreifender Kommunikation und Interoperabilität von Applikationen wurden Web Services etabliert. Ein Web Service ist schlicht ein Stück Software, das sich selbst über das Internet verfügbar machen kann und ein standardisiertes XML Messaging System nutzt. XML bietet den Vorteil der Hersteller- und Plattformunabhängigkeit, ist relativ einfach zu erstellen und zu nutzen.

Web Services versprechen die große Freiheit: Mit ihnen ist man völlig losgelöst von der zugrundeliegenden Technologie, mit der normalerweise Applikationen aufgebaut werden. Web Services können über sämtliche Plattformen, Datenbanken und Programmiersprachen hinweg genutzt werden und befreien den Entwickler von sämtlichen Einschränkungen, mit denen er früher zu kämpfen hatte, wenn er verschiedene Applikationen verbinden wollte.

Mit WS integrieren

Ein wichtiges Einsatzgebiet für Web Services wird, so Berlecon Research, die E-Business-Integration sein. Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research: „Mit Web Services wird die Integration nicht neu erfunden, aber die technische Seite wird entschieden einfacher und rückt damit in den Hintergrund.“ Gefragt seien jetzt Kenntnisse in der Modellierung und dem Management von Geschäftsprozessen. Damit eröffneten sich für Technologieanbieter mit Geschäftsprozesshintergrund, wie z.B. Softwareanbieter für den B2B-Ecommerce, interessante Chancen den klassischen EAI-Anbietern Marktanteile streitig zu machen. Bis zur endgültigen Akzeptanz von Web Services müssten sich die Anbieter aber noch einigen Herausforderungen stellen: Neben der Lösung von Sicherheitsproblemen stehen auch Transaktionssicherheit, Skalierbarkeit und verlässliche Messaging-Standards auf der Agenda.

Großes Thema

Rund ein Drittel der deutschen Unternehmen haben bereits eine Strategie zum Einsatz der neuen Technologie entwickelt und fast genau so viele betrachten Web-Services als bedeutsames oder sehr bedeutsames Thema. Das ergab eine Studie der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young nach Befragung von 170 deutschen Unternehmen.

Die Zahl derer, die Web-Services auf breiter Front einführen werden, werde vermutlich schnell steigen: 32 Prozent der Befragten glauben die neuen Softwarebausteine innerhalb der nächsten 2 Jahre und 44 Prozent in 4 bis höchstens 4 Jahren auf breiter Basis in ihrem Unternehmen einzusetzen. Für das laufende Jahr bewegt sich das finanzielle Volumen bei der Mehrzahl der Projekte noch unter einer Million Euro. Rund zehn Prozent liegen zwischen einer und fünf Millionen Euro.

Hilfsmittel Sprache

Wir haben die freie Auswahl – es gibt eine Menge Tools, die die Entwicklung von Software clever unterstützen. Die Entwicklung von Web Services ist auf Basis verschiedenster Sprachen ein Kinderspiel, oder .NET? Irgendwann wird es vielleicht eine Lösung geben, die einen schlichten Gedanken automatisch in ein für jedermann nachvollziehbares Stück Software verwandelt. Die Programmierung von Applikationen via Stimme ist schon heute möglich. Aber ob Java sprechen leichter ist, als Java zu schreiben?