Wenn auf deutschen Bildschirmen hochklassiger Fußball oder ein spannender Hollywood-Film läuft, dann ist vielfach die Firma KirchMedia GmbH & Co. KGaA im Spiel. Das Unternehmen ist Marktführer im werbefinanzierten Fernsehen; darüber hinaus gehören Lizenzhandel, Neue Medien, Sport, Film und Fernsehproduktion sowie Filmtechnologie zu den weiteren Aktivitäten. Unternehmensgruppen mit einer langjährigen komplexen Firmengeschichte tragen beim Aufbau eines modernen Informations-Managements häufig eine schwierige Hypothek: Alte und neue Systeme, Daten aus unterschiedlichen Quellen und Systemarchitekturen verschiedener Provenienz, die in verschiedenen Unternehmen der Gruppe aufgebaut wurden, müssen auf möglichst effiziente Weise konsolidiert werden. Dieser Herausforderung sahen sich die IT-Verantwortlichen gegenüber, als das Unternehmen ein zukunftsorientiertes Management-Informationssystem aufbauen wollte. Den Schlüssel zu diesem Vorhaben lieferte der BI-Spezialist Cognos mit seiner webfähigen Lösung.

Von der Tabellenkalkulation zum Data Warehouse

Die in über 40 Jahren gewachsene Struktur des Medienunternehmens bedingt ein effizientes Management auf einer umfassenden Informationsbasis. Unter den heutigen Marktbedingungen der Medienbranche geht es um schnelle Entscheidungen, die auf sicheren und aktuellen Informationen gründen.

Die Analyse der Ausgangsbedingungen für ein leistungsfähiges Management-Informationssystem in punkto Verfügbarkeit, Kompatibilität und Integrität der Daten führte zu dem Ergebnis, dass ein Data Warehouse mit seinen vielfältigen Auswertungs- und Nutzungsmöglichkeiten der Daten die beste Lösung darstellt. „Bevor wir unser Data Warehouse-Projekt starteten, gab es nur Auswertungen mit relativ einfachen Mitteln, wie zum Beispiel dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel, dessen Ergebnisse dann mit PowerPoint aufbereitet wurden. Die auf einem Data Warehouse aufsetzende BI-Lösung ersetzt also kein hoch entwickeltes Analyse- und Auswertungssystem, sondern eine Reihe von begrenzten Lösungen. Mit dem Neuansatz sollten unsere Manager in die Lage versetzt werden, schnell und einfach Auswertungen und Präsentationen aller Art machen zu können“, beschreiben Christoph von Linden, Abteilungsleiter Informationsmanagement, und Florian Griesbeck, Teamleiter System Integration und Projektleiter für das Data Warehouse, die Ausgangssituation.

Arbeiten mit heterogenen Datenquellen

Die heterogene Systemlandschaft besteht im Wesentlichen aus einem AS/400-System, das nur noch teilweise operativ läuft, einem SAP R/3-System für Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung sowie aus einem Rechte-Handelssystem, das als Eigenentwicklung den Kern der IT-Infrastruktur bildet. Diese drei Systeme stellen hauptsächlich die betriebliche Datenbasis für das Data Warehouse. Systemtechnisch besteht es aus einer Oracle-Datenbank und einem Applikationsserver für Web-Front-Ends. Die Abkehr von einfachen Auswertungslösungen mit Hilfe standardmäßiger PC-Applikationen und der Einstieg in eine umfassende, webfähige Auswertungs- und Reporting-Lösung auf BI-Basis stellt einen weitreichenden Übergang dar – auch für die Benutzer. Dabei geht es weniger darum, komplizierte Prozesse zu beherrschen (im Gegenteil, die Lösung lässt sich einfach bedienen), sondern darum, die neuen Möglichkeiten für unterschiedliche Aufgaben einzusetzen. Den Schwerpunkt der Nutzung des Data Warehouse bildet das Inhouse-Reporting.

Hauptanforderungen an die Lösung

„Wir haben uns verschiedene Angebote genau angeschaut. Unser Wunsch war eine Lösung aus einer Hand, um die Komplexität des Systems nicht unnötig zu vergrößern. Zweites Kriterium war die Verfügbarkeit eines ETL- (Extraction Transformation and Load-) Werkzeugs, das einen zuverlässigen Import von SAP-Daten sicherstellt. Dafür bietet das Tool von Cognos die beste Lösung. Es ermöglicht über die generierten ABAP-Scripts einen gut dokumentierten, revisionssicheren, stabilen Zugriff auf diese Daten. Dieser Zugriff hält auch einer kritischen Prüfung stand. Das dritte Kriterium für die Auswahl waren Thin-Clients, die das ausgewählte System in Form des Impromptu Web Report Servers und des PowerPlay Enterprise Servers zur Verfügung stellt“, beschreibt Florian Griesbeck die ausschlaggebenden Kriterien für das Auswertungs- und Reporting-System.

Die Web-Komponenten und auch alle sonstigen Elemente der Cognos BI-Lösung erwiesen sich schon in der ausführlichen, acht Tage dauernden, Proof-of-Concept-Phase als sehr benutzerfreundlich, so dass keine langwierigen Schulungen notwendig waren. In der Anwendung ging es zunächst darum, die Benutzer mit den Reporting-Möglichkeiten vertraut zu machen. In der darauf folgenden Phase sollten die User auch eigene Auswertungen generieren. In der Proof-of-Concept-Phase entstand ein Data Warehouse, das mit einem Dutzend Muster-Cubes (Data Marts) im Prinzip schon alle wesentlichen Anforderungen abdeckte. Das System arbeitet derzeit mit zwei Cubes, deren Zahl allerdings schnell wachsen wird.

Nach der Einführungsphase sollen in den Fachabteilungen zunächst Key User mit dem System arbeiten. Dann können die Fachabteilungen das Cube- und Report-Design Zug um Zug selber gestalten und das Informationsmanagement sorgt für die produktive Umsetzung. Als wesentliches Architekturmerkmal der Implementierung des BI-Systems sind die Zugriffsrechte nicht auf der Datenbank-Ebene, sondern auf der BI-Systemebene implementiert.

Datenkonsolidierung für ein effizientes Controlling

Das gesamte BI-System arbeitet mit Upfront als Teil des PowerPlay Enterprise Servers, dem PowerPlay Transformation Server zur Erstellung von Cubes, Impromptu WebReports, um Standard-Auswertungen im Web bereitzustellen, dem Impromptu-Administrator für die Entwicklung sowie der ETL-Lösung von Cognos. Um den Benutzern die Möglichkeit zu Ad-hoc-Auswertungen zu geben wird Cognos Query zum Einsatz kommen.

„Wir werden sicherlich plausibel darstellen können, dass die neue Data Warehouse BI-Lösung sich bezahlt macht. Erste Ansätze, bei denen das Data Warehouse ein wichtiges Werkzeug für das konzernweite Controlling bildet, weisen bereits darauf hin. Ohne eine umfassende Konsolidierung der Daten aus den unterschiedlichen Firmen der Kirch-Gruppe, die logischerweise kein monolithisches System bilden, wäre ein effizientes Controlling schwierig. Deshalb stellt die Data Warehouse BI-Lösung für das Management-Informationssystem von KirchMedia und das Controlling in der Kirch-Gruppe eine optimale Lösung dar“, resümieren die beiden IT-Fachleute.

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