Der Auftrag einer Finanzbuchhaltung hat sich im Lauf der Jahre verändert. Vom reinen Instrument zum Buchen hat sie sich zum Controllingwerkzeug entwickelt, welches jederzeit die finanzielle Lage eines Unternehmens abbilden kann. Ein Anbieter für den Mittelstand und Spezialist im iSeries-Bereich ist die K+H Software Kantioler KG aus Germering. Komplementär Arne Claßen stand Michael Wirt für ein Gespräch zur Verfügung.
Michael Wirt:
Herr Claßen, wie ist die K+H Software Kantioler KG mit dem Jahr 2002 zufrieden?
Arne Claßen:
Zusammengefasst war es ein sehr turbulentes Jahr; Insolvenzen und Verkäufe im IT-Sektor haben neben dem politischen Einfluss den Markt und seine Anwender verunsichert. Innerdeutsch bewegen wir uns auf einem Verdrängungsmarkt, wobei unsere Erfolgsfaktoren klar in den umfangreichen Funktionalitäten der Anwendungen, dem umfassenden Service- und Beratungsangebot, der hohen Kundenzufriedenheit sowie der marktgerechten Produktentwicklung lagen – was speziell durch den großen Erfolg unserer Produkte Forderungsmanagement und OP-Controlling eindrücklich bestätigt wurde.
Ein weiterer großer Vorteil liegt in der Internationalität der K+H. So ausgerichtet können wir durch unsere umfangreichen Erfahrungen von dem Wachstum auf dem Auslandsmarkt maßgeblich profitieren. Zusammengefasst können wir durch diese Erfolgsfaktoren – entgegen dem sonstigen Trend – sehr positive Bilanz ziehen.
Michael Wirt:
Welche Ziele setzen Sie uns sich für 2003?
Arne Claßen:
Unser oberstes Ziel ist der Erfolg unserer Kunden und Partner. So ausgerichtet stellen wir dem Markt und unseren Kunden Werkzeuge zur Verfügung, die sie bei der Optimierung der internen Geschäftsabläufe maßgeblich unterstützen. Darüber hinaus möchten wir die Unternehmenszahlen noch transparenter vorhalten, um dadurch noch bessere Entscheidungshilfen zu geben und ein noch schnelleres Reagieren zu ermöglichen.
Wir wollen den eingeschlagenen Weg der markgerechten Weiterentwicklung – speziell hinsichtlich des Controllings innerhalb der Buchhaltung und die weitere Optimierung innerhalb der Betreuung und des Supports – weiter vorantreiben. Den Kunden werden neue Release-Stände mit umfangreichen neuen Funktionalitäten zur Verfügung gestellt. Im Hinblick auf die Geschäftspartner ist das Ziel, die Integration innerhalb der Anwendungen im Sinne des Kunden weiter voranzutreiben. Denn der Informationsaustausch, der damit auch abteilungsübergreifend möglich ist, wird für die Anwender immer elementarer. Standard sind heute die Anzeige der offenen Aufträge in der Buchhaltung sowie die Informationsweitergabe der benötigten Zahlungstage oder der Bonitätsauskunft an das Vertriebssystem. Damit wird eine redundante Datenhaltung und die damit verbundenen möglichen Fehlerquellen vermieden.
Michael Wirt:
Vor welche Anforderungen stellt Sie der Markt?
Arne Claßen:
Der Markt fordert eine auskunftsfreudige Buchhaltung und vor allem Werkzeuge, um an ihr Geld zu kommen! Um den Anforderungen des Marktes nachzukommen, ist das K+H Forderungsmanagement sowie das OP-Controlling entstanden. Denn heutzutage ist es elementar, den Kostenblock eines Unternehmens genau im Auge zu behalten und diesen – wo immer möglich – zu senken. Das Ziel, den Kreditbedarf merklich zu senken und eventuelle Forderungsausfällen frühzeitig vorzubeugen, ist damit realisiert.
Des Weiteren wird der Wunsch nach Möglichkeiten und Werkzeugen zur Ausweitung der Automatisierung vieler täglicher Arbeitsabläufe immer lauter. So trägt z. B. das K+H-eigene Bankenclearing mit einer automatischen Zuordnungsquote von bis zu 90 Prozent erheblich dazu bei.
Durch die vermehrte Konzernbildung sowie die kundenseitige Ausweitung der Geschäftsfelder ins Ausland sind hier die Anforderungen abzudecken. Somit ist das Softwarehaus gefragt; vor allem Flexibilität innerhalb der Anwendungen ist elementar. So sind die jeweiligen landesspezifischen Steuerrichtlinien abzudecken; die landesinterne Korrespondenz – z. B. Regulierungsschreiben, Mahnungen usw. – muss in der Landessprache erfolgen. Auch muss die Bilanzierung nach jeweiligem Landes- und Konzernrecht abzuwickeln sein. Zusätzlich ist der Datenaustausch sowie die Konsolidierung innerhalb des Konzerns zu gewährleistet. Hier kann die K+H durch Installationen in über 25 Ländern auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen und die Unternehmen tatkräftig bei Ihrem Wachstum unterstützen.
Michael Wirt:
Vor welche Anforderungen stellt Sie der Gesetzgeber?
Arne Claßen:
Die Anforderungen seitens des Gesetzgebers sind bei K+H realisiert. So ist z.B. das Archiv- und Formularwesen in die K+H-Anwendungen integriert. Dies dient nicht nur zur Abdeckung der Richtlinien seitens der GDPDU, sondern auch einem komfortableren und effektiveren Arbeiten. Die Abschreibung nach IAS – auch unter Berücksichtung der damit verbundenen Regelungen, wie z. B. der Aktivierung von Leasinggütern – ist integriert und kann auch parallel zu anderen Bewertungsarten geführt werden. Auch ist für die eventuelle Wiedereinführung der Vermögenssteuer anwendungsseitig bereits vorgesorgt.
Michael Wirt:
Welche Rolle spielt der „neue“ Ansatz der IBM, die iSeries als Lösungsmaschine zu platzieren (inklusive der neuen Einstiegsserver im Low-Level-Preissegment)?
Arne Claßen:
Die Position der K+H Software ist hier eindeutig definiert. Wir sind mit dieser Plattform verhaftet; unser Spezialistentum und unsere Lösungsentwicklung ist darauf ausgerichtet und wir setzten auch für die Zukunft auf diese Plattform. Der Weg den die IBM mit diesem Konzept beschreitet, bedeutet für uns Wachstumspotential mit einem neuen Markt.
Michael Wirt:
Wie sehen Sie das Thema „Partner“ im Midrange-Bereich?
Arne Claßen:
Zum einen ist eine Tendenz der Gesamtlösungsanbieter hin zur Konzentration auf das Kerngeschäft und die Kernkompetenzen spürbar. Die oft in „guten Zeiten“ geschaffenen „Nebenbaustellen“ – in Bezug auf die Ausweitung des eigenen Lösungsangebotes – werden durch den meist hohen Pflege- und Weiterentwicklungsaufwand unrentabel und somit wieder aufgelöst. Um diese Lücken zu schließen, werden Lösungspartner, die sich auf einen Bereich spezialisiert haben und ihr Handwerk beherrschen, immer interessanter.
Auch Anbieter, die das eigene Produktportfolie abrunden oder ergänzen, greifen dabei immer häufiger auf Partner-Lösungen des jeweiligen Spezialisten zurück. Sind diese Lösungen integriert, stellen sie für den Kunden auch einen Mehrwert dar.
Arne Claßen ist Komplementär der K+H Software KG
K+H Software Kantioler KG
D–82110 Germering
Telefon: (+49) 089/894410-0
www.kh-software.de