Bei den Adelholzener Alpenquellen werden stündlich 240.000 Flaschen abgefüllt, die zunehmend auch außerhalb Bayerns abgesetzt werden. In der Unternehmens-IT setzt man auf den Getränke-Softwarespezialisten Copa Systeme. Herzstück ist Dogas/400, eine Branchenlösung zur Abwicklung aller administrativen und logistischen Vorgänge auf dem IBM iSeries-Server. Außerdem kommt das integrierte Warenwirtschaftssystem IWS/400 zum Einsatz. Dieses schafft den durchgängigen Informationsfluss von der Materialdisposition über den Einkauf, die Bestandsführung und Lagerverwaltung bis hin zur Rechnungsprüfung und Bewertung. Dogas/400 bietet Kommunikationsschnittstellen zu MDE-Systemen im Zentrallager von Adelholzener. Das Zentrallager für Ersatzteile und Werbemittel beinhaltet insgesamt 25.000 Artikel.

Nach anfänglichem Einsatz von MDE-Geräten im Offline-Betrieb – Daten wurden im Gerät gespeichert und gelegentlich via Docking-Station und PC ins WWS-System übertragen – erfolgte in diesem Jahr die Umstellung auf Wireless-Online-Betrieb. Dazu wurden neue MDE-Geräte von PSC eingeführt. „Wir hatten nie die exakten Bestände, es kam immer wieder zu Überschneidungen und es bestand stets die Gefahr des Datenverlustes, wenn eines der Geräte Schaden genommen hätte“, berichtet der Leiter Einkauf, Johann Hartl.

Auch EDV-technisch bietet die Online-Lösung mehr Komfort. „Die neuen MDE-Geräte stellen exakt die iSeries-Masken dar und sind direkt mit den Copa-Systemen verbunden. Das macht die Handhelds zu einem vollwertigen Terminal und eröffnet uns neue Möglichkeiten“, lobt EDV-Leiter Wolfgang Schillmeier. „Jegliche Programmanpassung ist nur noch im Copa-Programm auf der iSeries vorzunehmen. Früher war das ein großer Aufwand.“

Warenentnahme online verbucht

Verbunden über zwei Sender mit einem Wireless-LAN setzt Adelholzener die MDE-Geräte hauptsächlich bei Abgangsbuchungen im Lager ein. Etwa 100-mal pro Tag sind Lagerartikel an Mitarbeiter auszugeben. Dabei gibt der Lagerist zuerst in das MDE-Gerät ein, was für ein Vorgang läuft – z.B. eine Entnahme. Dann wird der Abholer anhand seines Barcode-Chips, den jeder Mitarbeiter wegen der Zeiterfassung bei sich führt, eindeutig identifiziert. Anschließend wird die betreffende Kostenstelle des Abholers eingegeben. Außerdem wurde in dem System die Möglichkeit geschaffen, einzelne Projekte abzubilden – etwa eine Entnahme dem „Neubau Labor“ zuzuordnen. Die 5-stelligen „sprechenden“ Kostenstellen-Nummern sind einfach strukturiert.

Dann holt der Lagerist den Artikel, scannt den entsprechenden Barcode am Regal bzw. am Artikel und gibt die Menge ein. Alle Artikel sind mit Barcode-Etiketten versehen, die beim Wareneingang gedruckt werden. Mit dem Scannen und der Mengenerfassung wird „vor Ort“ im Lager online ein Datensatz für das WWS auf der iSeries abgesetzt, welcher Mitarbeiter welche Anzahl welchen Artikels entnommen hat. „In diesem Augenblick ist bereits im System gebucht. Der aktuelle Lagerbestand ist neu berechnet“, so der IT-Chef.

Von den unternehmensweit rund 200 Usern können 80 – z.B. in Produktion, Vertrieb oder Logistik – über PCs im Ethernet-Netzwerk direkt auf Informationen aus Dogas/400 bzw. IWS/400 zugreifen. Durch sofortige Buchung sind immer präzise Lagerbestandsinformationen vorhanden. Täglich werden bei Bestandsunterschreitung unter automatischer Berücksichtigung der Wiederbeschaffungszeiten Bestellvorschlagslisten generiert.

Nutzen schafft Akzeptanz

„Die Wireless-Lösung rentiert sich mittelfristig“, erklärt EDV-Leiter Schillmeier. „Bei Bedienbarkeit, Aufwand für Einführung und Support bis hin zum Nutzen in der täglichen Arbeit sind die Erwartungen erfüllt: Die Prozesse werden um Einiges beschleunigt, die Entnahme geht ruckzuck. Das ist ganz wichtig, wenn z.B. in der Produktion eine Anlage steht und ein Ersatzteil gebraucht wird.“ Den „ganz großen Vorteil“ für die EDV sieht er aber in der komfortablen Einstellbarkeit: „Es müssen nur das für das Wireless-LAN konfigurierte MDE-Gerät und die TelNet-Sitzung (AS/400-Session) bereitgestellt werden, mehr ist für die einzelnen Geräte nicht notwendig – keine interne Programmierung, auch kein Laden von Stammdaten usw.“

Die Bedienerfreundlichkeit hebt Einkaufsleiter Hartl hervor: Die MDE-Geräte sollten einfach zu bedienen sein, und das Display musste für die Darstellung der iSeries-Bildschirmmaske groß genug sein. „Das Gerät ist wirklich handlich. Mit dem Gummizug kann man es immer an der Hand behalten und arbeiten.“ Deutlich verbessert habe sich zudem die Fehlerquote. Das Verfahren hat auch bei den Mitarbeitern – Lageristen wie Abholer – eine große Akzeptanz gefunden. Keine Wartezeiten, problemloses Handling, permanent hohe Verfügbarkeit aller Artikel am Lager haben dazu beigetragen.

„Wenn man sieht, wie gut das funktioniert und Nutzen bringt, überlegt man natürlich, wo diese Technik noch Sinn machen würde“, gibt der IT-Chef einen Ausblick. Nach neuen Einsatzgebieten in Warenannahme und Stichtagsinventur gab es auch Gespräche mit dem Logistikleiter. Schillmeier sieht in diesem Bereich noch Rationalisierungspotenziale.

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