Altgedienter Sourcecode ist noch lange nicht reif für den (elektronischen) Papierkorb. Zwar geraten praxiserprobte Anwendungen durch die rasante Entwicklung des Internet unter Druck. Doch anstatt komplette Lösungen neu zu entwickeln, stellt in vielen Fällen Re-Engineering die günstigere Variante dar. Auch Mainframe-Lösungen lassen sich heute rasch und einfach in neue e-Business-Technologien integrieren. Klassische Client-Server-Architekturen halten nach wie vor bedeutende Marktnischen besetzt. Ihre Vorteile werden vor allem im Bereich des e-Business deutlich. Die meisten Anwendungen sind den Kinderschuhen längst entwachsen. e-Business-Lösungen großer Versandhäuser etwa verlangen mächtige Anwendungen, die mit Zugriffen mehrerer tausend Anwender zurecht kommen müssen. Sie umfassen umfangreiche Produktdatenbanken, beherrschen komplexe Transaktionen und Datenbankzugriffe. Hier kommen die Vorteile einer klassischen Host-Lösung voll zum Tragen. Bedingt durch die Hostarchitektur laufen alle benötigten Anwendungen auf nur einer Maschine, was eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und kurze Reaktionszeiten ermöglicht.

Backend-Integration wichtig

Die wesentliche Herausforderung einer solchen Hostlösung liegt in der Integration des Backend, die einen Großteil der Kosten verschlingen kann. Ist das Backend samt zugehörigem Analyse- und CRM-System erfolgreich integriert, kommen die Vorteile der Hostarchitektur wie Zuverlässigkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit dem e-Business voll zugute.

Angesichts engerer IT-Budgets freuen sich CIOs auch über die günstige und transparente Kostenstruktur einer zentralistischen Hostlösung. So weit, so gut. Doch muss es immer eine komplette Neuentwicklung einer e-Business-Lösung sein? Immer häufiger ziehen CIOs eine Modernisierung bestehender Systeme als vielversprechende Variante in ihre Überlegungen mit ein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Großteil der Hostanwendungen wurde bereits vor Jahren in leistungsfähige Hochsprachen – wie z. B. COBOL – realisiert. Sie laufen stabil und zuverlässig. COBOL ist gut skalierbar und geht sparsam mit Ressourcen um – Eigenschaften, die im Falle einer Modernisierung bestehen bleiben.
Für alle Altanwendungen, egal in welcher Sprache sie geschrieben wurden, gilt außerdem: Sie enthalten meist umfangreiches betriebs- oder branchenspezifisches Know-how – z. B. kundenorientierte Features. Das sind wichtige Argumente, die für eine Modernisierung und gegen eine Neuentwicklung sprechen. Bei einer Modernisierung muss der Sourcecode nur geringfügig angepasst werden. Geeignete Tools unterstützen die Modernisierung effektiv und halten die Investitionskosten niedrig. Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich von der Realisierung graphischer Benutzeroberflächen über die Integration von Backends, Office Integration oder die nachträgliche Einbindung von Datenbanken in bestehende Anwendungen.

Tools erleichtern die Integration, die in Hinblick auf Technik und Sicherheit recht komplex ist. Beispielsweise müssen in der Regel verschiedene Kommunikationsprotokolle unterstützt werden. Die Usinger EasiRun Europa GmbH bietet mit FlexGen und FronTier zwei solcher Modernisierungstools. Die Re-Engineering Suite FlexGen etwa unterstützt die Modernisierung bestehender Anwendungssysteme und vermeidet größere Eingriffe in den Sourcecode. Der Testaufwand sinkt entsprechend.

Entwicklungstools wie FlexGen oder FronTier bestehen aus Softwarebausteinen, die über definierte Schnittstellen mit der Außenwelt kommunizieren. Deshalb spricht man auch von Componentware. Schon jetzt haben viele Unternehmen positive Erfahrungen bei der Nutzung von Componentware gesammelt. Das Softwarehaus SEV GmbH in Marktgröningen stattete eine Anwendung für den Stahlhandel mit einer graphischen Benutzeroberfläche aus. SEV-Geschäftsführer Hubert Offenloch: „Durch den Einsatz der Componentware hatten wir die neue Benutzeroberfläche schon nach sechs Mannmonaten fertig. Die Investition zahlte sich in kurzer Zeit aus, die Verkaufszahlen stiegen sprunghaft an.“ Auch Rolf Hoffmann, Leiter der Informatik bei den Wiesbadener Zementwerken Dyckerhoff AG, hat mit der Modernisierung seines Online-Logistiksystems gute Erfahrungen gemacht. „Wir haben Neuland betreten, aber alles funktioniert reibungslos“, erklärt er.

Eine ansprechende Lösung für Transformierungsprobleme bietet die Produktpalette von Transoft, für die EasiRun die exklusiven Vertriebsrechte im deutschsprachigen Raum besitzt. Die Transoft Produktpalette gliedert sich in drei Bereiche: Die Screen Component Adapters stellen eine schnell implementierbare Transformierungslösung zur Modernisierung der Benutzeroberfläche bereit, die größere Eingriffe in den Sourcecode vermeidet. Die Data Component Adapters ermöglichen das Erstellen SQL-basierter Services, die als logische Komponenten in bestehende oder neu entwickelte Anwendungen integriert werden können. Bestehende Anwendungen in COBOL, RPG, C und BASIC können durch die Language Component Adapters in neue Anwendungsarchitekturen überführt werden.

Modernisieren: Ja

Fazit: Trotz der aktuellen Stagnation der Investitionen, die auch die e-Business-Projekte tangiert, bietet sich in der Modernisierung von Anwendungen eine attraktive Alternative zur Neuentwicklung. Je größer die Zahl erfolgreicher Modernisierungsprojekte, desto stärker steigt der Anreiz für andere Unternehmen, auch ihre Anwendungen einem Re-Engineering zu unterziehen. Denn unabhängig von der derzeitigen Konjunkturkrise schreitet die Entwicklung des e-Business weiter voran. Wer am Markt bestehen will, darf die Modernisierung nicht vernachlässigen und muss sich auf die Welt des Internets und die durch sie induzierten Entwicklungen einlassen.

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