Die Handelskooperation Markant hat ihr Großhandelsgeschäft sowie ihr Fruchtimportgeschäft mit einem Rückverfolgungssystem ausgestattet. Mit SoftM wurde eine Lösung realisiert, um die Warenbewegungen jederzeit übers Internet einsehen zu können. Seit dem Jahr 2002 ist bei der Zentralen Handelsgesellschaft (ZHG) mbH, der Großhandelsgesellschaft der Markant-Firmengruppe, Offenburg, SoftM Suite als Warenwirtschaftssystem im Einsatz. Dort arbeiten zirka 150 User mit den SoftM Suite-Anwendungen für Einkauf, Vertrieb, Logistik, Financials und Controlling. Im Zuge der EU-Verordnung 178/2002 (Rückverfolgbarkeit), der Gentechnik-Verordnung 1830/2003, der Kennzeichnungsrichtlinie (Zutaten, Allergene) und anderer Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit startete Markant im vergangenen Jahr ein Projekt, um die Warenbewegungen chargengenau rückverfolgen zu können.
Für das Projekt wurden folgende Ziele formuliert:
Erstens sollte es eine ganzheitliche Lösung sein, die von der Warenübernahme bis zur Anlieferung beim Empfänger reicht. Qualitätssicherungsprozesse sollten fest integriert, Sonderfälle (Import, Obst/Gemüse im Streckengeschäft, Produktion von Backzutaten aus Trockenfrüchten) mit abgedeckt und die Erweiterung auf Nonfood-Artikel problemlos möglich sein.
Zweitens sollte eine effiziente und sichere Warensperrung gewährleistet werden.
Drittens wurde eine korrekte Retourenabwicklung gefordert, die u.a. die chargengeführte Wieder-Eingliederung verkehrsfähiger Ware ermöglichen sollte.
Viertens sollte eine systemunabhängige, ausgelagerte Chargen-Datenbank mit allen Lagerbewegungen zur Verfügung gestellt werden.
Hauptaufgabe Organisation
Im Zentrum des Projekts stand die Organisation der Vertriebs-, Beschaffungs- und Logistikprozesse. Bei einem solchen Projekt, das zahlreiche Unternehmensprozesse einbezieht, sei die richtige Analyse entscheidend, so Raik Hollender, Leiter Organisation und Beratung der Markant Handels und Service GmbH: „Es gilt die alte Schneiderweisheit: siebenmal messen, einmal schneiden.“ Aber nicht nur organisatorisch, auch technisch wurden wichtige Neuerungen eingeführt. So stellte man die Läger der Markant ZHG in Worms und Hamburg auf beleglose Kommissionierung um. Weiterhin wurde eine umfassende Chargen-Verwaltung eingeführt, der zentrale Artikelstamm um die gesetzlich geforderten Merkmale zur Gentechnik sowie die Zutatenliste zur Kennzeichnung von Allergenen erweitert.
Im Projekt, das im zweiten Halbjahr 2004 durchgeführt wurde, ist eine Lösung entstanden, die alle genannten Anforderungen erfüllt und die auch Besonderheiten wie Obst/Gemüse-Importe abdeckt. Spezielles Highlight ist eine Rückverfolgungs-Plattform im Internet. Damit ist sichergestellt, dass die verantwortlichen Mitarbeiter im Problemfall von jedem beliebigen Ort aus den Status der betreffenden Charge abfragen und unmittelbar die nötigen Maßnahmen nach den festgelegten Regeln (für Warensperrung, Rückruf etc.) veranlassen können. „Die Rückverfolgungs-Plattform hat für uns existenzielle Bedeutung“, erklärt Hollender. „Wir sichern damit das Vertrauen unserer Handelspartner.“
Die Internet-Plattform gibt Auskunft, wohin eine Charge geliefert wurde