Um im heutigen globalen Markt bestehen zu können, müssen Unternehmen ihre Services rund um die Uhr anbieten. Der Zugang zu den Daten muss immer gewährleistet sein, die Wiederherstellung des Systems nach einem Desaster darf Stunden, nicht Tage dauern. Die Rückspeicherung der letzten Datensicherung, die Wiederherstellung von unvollständigen Transaktionen nach einem Systemausfall ist für viele Unternehmen keine annehmbare Option mehr. Wir sind heute abhängig von der Informationstechnologie; ein Computerausfall kann zehn, hunderte oder tausende gut bezahlter Arbeitskräfte zur Untätigkeit verdammen. Dies ist besonders übel, wenn der Mitbewerber im Markt nur einen Klick entfernt erreichbar ist. Viele Faktoren beeinflussen den Grad der Verfügbarkeit eines Servers: angefangen von der Zuverlässigkeit von Hardware und Software bis zur Gründlichkeit und Ausbildung der Systemadministratoren. Die Richtlinien im Katastrophenfall müssen klar und präzise definiert sein. Die Daten müssen nicht nur verfügbar, sie müssen sicher sein. Sie werden gesichert, kopiert und an sicheren Plätzen untergebracht. Wie lange sind sie im gleichen Gebäude wie die Server, auf dem gleichen Gelände? Welchen Einfluss hat ein Stromausfall auf die Verfügbarkeit des Servers oder des Backup-Servers?

Die Bausteine der Hochverfügbarkeit

Mit dem Erwerb einer iSeries ist bereits ein großer Schritt zu einem hochverfügbaren System getan. Es gibt auf dem Markt keinen Server, der eine vergleichbare Zuverlässigkeit hat wie eine iSeries. Diese hohe Zuverlässigkeit führt ca. 80 Prozent aller iSeries-Kunden dazu, lediglich regelmäßige Datensicherung als ihre Disaster Recovery-Strategie einzusetzen. Diese Strategie kann bei einem Serverausfall dazu führen, dass Stunden oder Tage vergehen, bis alle Dienste wieder zur Verfügung stehen. Der Weg zur kontinuierlichen Verfügbarkeit setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

Data Protection – Grundlage der Hochverfügbarkeit ist die eingesetzte Hardware mit der dazu nötigen Software. Die Daten der iSeries können auf internen Platten gespeichert werden oder, falls bereits ein SAN im Einsatz ist, auf externen Storage Servern. Die schnellen iSeries-Plattenkontroller bieten als Schutzmechanismen Plattenspiegelung oder RAID-5 an. Damit ist ein Austausch von defekten Platten im laufenden Betrieb gewährleistet.

Transaction Integrity – Nur mit Hardware lässt sich keine Hochverfügbarkeit realisieren. Kernpunkt jeglicher Hochverfügbarkeit ist die eingesetzte Anwendungssoftware. Werden sämtliche Datenbank-Änderungen in einem Journal protokolliert? Besteht die Möglichkeit eines Rollback bei fehlerhaften oder unvollständigen Transaktionen? Wird Commit eingesetzt, um Transaktionen klar abgrenzen zu können? Wie verhalten sich langlaufende Batchjobs, die nicht vollständig durchgelaufen sind? Ohne den Einsatz von Journal ist eine Hochverfügbarkeit nicht zu realisieren. Journal ist nur der erste Schritt, in den Anwendungen sollte auch Commit verwendet werden.

Data Resiliency – Der am häufigsten eingesetzte Weg zur Unzerstörbarkeit der Daten ist die Datenreplikation. Dazu wird eine ausgereifte Hochverfügbarkeits-Software von IBM Software-Partnern eingesetzt, die sämtliche Datenbank-Änderungen aus dem Journal auf einem Backup-Server nachvollzieht. Somit ist die Datenbank zweimal vorhanden, die Synchronisierung erfolgt zeitnah und der Backup-Server kann für alle Aufgaben, die lediglich ein Lesen der Daten erfordern, eingesetzt werden. Seit OS/400 V5R2 können auch Anwendungsobjekte und die Datenbank in einem independent Auxiliary Storage Pool (iASP) gespeichert werden. Ein iASP kann zwischen zwei Servern hin- und hergeschaltet werden. Beim Ausfall eines Servers kann der iASP und somit die Anwendung inklusive der Daten auf dem Backup-Server weiterlaufen. Eine Replikation der Datenbank kann beim Einsatz von iASPs somit entfallen.

Application Resiliency – In einem Umfeld, das 7 Tage lang 24 Stunden verfügbar sein muss, reicht die ständige Verfügbarkeit der Daten nicht aus. Auch die Anwendung muss immer verfügbar sein. Anwendungen, die das ClusterProven-Symbol verwenden dürfen, erfüllen alle Voraussetzungen zur permanenten Verfügbarkeit. Diese Anwendungen sind eng mit dem Betriebssystem des Servers verbunden und besitzen die Fähigkeit, mit dem Cluster-Management und der Datenreplikations-Middleware zu kommunizieren.

Clustering – Ein Cluster ist eine logische und physische Systemarchitektur, die Daten, Anwendungen und Anwender über mehrere Knoten (Server) verwaltet. IBM hat 1999 mit OS/400 V4R2 die Möglichkeit zum Clustering auf der AS/400 geschaffen. Die zur Verfügung gestellten Schnittstellen dienten zur Erstellung von ClusterProven-Anwendungen in Verbindung mit der Hochverfügbarkeits-Software. Mit der Einführung von iASP auf der iSeries wird Clustering auch von OS/400-Befehlen unterstützt und erfreut sich zunehmender Nachfrage.

Die Abhängigkeit von Daten und Anwendungen steigt immer mehr, gleichzeitig wird die Verfügbarkeit der Server immer wichtiger. Der Weg dahin ist keine „Alles-oder-nichts“-Entscheidung. Die Auswahl der Anwendungssoftware sowie die verwendeten Datenbankfunktionen helfen, den Schritt in die richtige Richtung zu machen.

Helmut Stein arbeitet als IT Consultant im iSeries Technical Support. Seine Schwerpunktthemen sind Architektur, LPAR und iASP. Erreichbar ist er unter: helmut.stein@de.ibm.com

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