Ein ERP-System mag sämtliche Vorgänge rund um interne Planung, Steuerung, Abwicklung und Kontrolle im Unternehmen abwickeln – vielerorts kommt es jedoch an einer Stelle immer wieder zum Medienbruch von einer EDV-gestützten hin zu einer klassisch manuellen Abbildung: bei der Planung der Arbeitsschritte in der Fertigung. Charakteristisch ist hier noch immer eine Vorgehensweise “von Hand zu Fuß” mittels Hin- und Herschieben bunter Kärtchen auf einer zumeist überdimensionalen Plantafel im Büro des verantwortlichen Mitarbeiters, und dies selbst in Fertigungsbetrieben mit einer großen Variantenvielfalt. Ist ein neuer Plan schlussendlich bis ins letzte Detail ausgearbeitet, genügen oftmals nur der Ausfall einer einzigen Maschine, veränderte Prioritäten oder Stockungen im Materialfluss, und das gerade erst mühevoll erarbeitete Konzept muss schon wieder komplett umgestellt werden.
Eine typische Situation: Der in vielen Stunden erstellte Fertigungsplan für die nächste Woche ist gerade auf der Plantafel ausgesteckt, da kommt die Information, dass ein bestimmtes Teil dringend schon zwei Tage eher benötigt wird. Verschiebungen sind nicht mehr möglich und so gibt es keine andere Möglichkeit, als den gesamten Vorgang komplett neu aufzurollen. Vor diesem Hintergrund mutet es fast verständlich an, wenn insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen am liebsten ganz auf eine – eventuell noch kostspielige – softwaregestützte Feinplanung verzichten würden, gingen damit nicht auch stets unzufriedene Kunden einher oder auch eine schlechte Auslastung wertvoller Produktionsmittel, insbesondere in Zeiten ständig steigender Maschinenstundensätze.
Mittel und Wege
Es gibt jedoch einen Ausweg aus dem Dilemma, denn ein Plan ist per se grundsätzlich nämlich nur dann schlecht, wenn er keine Veränderungen zulässt. Dazu bietet die r.z.w. cimdata AG mithilfe ihres neuen Tools cdAPS (Advanced Planning System) zur grafisch-interaktiven Fertigungsplanung für die hauseigene ERP-Lösung cd2000 ganz konkrete Handreichungen. Nachdem in der ERP-Lösung die Einplanung auf der Basis verschiedener Bedingungen erfolgt ist, hat der Planer mit diesem Modul die Möglichkeit, die als Balken visualisierten Arbeitsgänge, Baugruppen und Fertigungsaufträge auf der Zeitachse zu verschieben: wie er seiner Meinung nach die Werkstatt am besten auslastet, in welchem Umfang Personal und Materialien zur Verfügung stehen und wie die zugesagten Kundentermine am besten eingehalten werden können. Ein intelligentes System nimmt dabei im Hintergrund verschiedene Konfliktprüfungen vor und weist den Anwender darauf hin, wenn aufgrund von Abhängigkeiten eine Verschiebung nicht ohne die Veränderung weiterer Voraussetzungen möglich ist.
Der Planer bleibt souverän
Verschoben werden können ganze Fertigungsaufträge, Baugruppen oder einzelne Arbeitsgänge; hier sind keine Grenzen gesetzt. Veränderungen sind jederzeit und stets unter der Prämisse möglich, dass der Planer in seiner Handlungsweise autark bleibt und letztendlich selbst entscheiden kann, wann und in welcher Form ein Arbeitsgang durchgeführt wird. Nimmt er Änderungen vor, sieht er online auf dem Monitor, wie sich dadurch die Fertigungstermine verändern beziehungsweise in welcher Form die Bereitstellung von Materialien oder die Auslastung der Kapazitäten im weiteren Verlauf gewährleistet ist oder zu Konflikten führen kann. Der Planer wird in die Lage versetzt, kreativ zu werden und trotz des Zeitdrucks, der zumeist auf ihm lastet, die Fertigungsplanung komfortabel am Bildschirm vorzunehmen. Darüber hinaus kann er weiterhin seine Fähigkeiten rationell und ohne Zeitverlust für die manuelle Nachplanung weiterer betroffener Vorgänge einsetzen. Ein weiterer Vorteil: Die Planungsvorgänge werden für alle Mitarbeiter, auch außerhalb der Arbeitsvorbereitung, transparenter.
Umfassende Leistungen
In vielen Fertigungsbranchen gestaltet sich eine nur manuell durchgeführte Fertigungsplanung besonders schwierig, da hier sehr viele Abhängigkeiten bestehen und ein Eingriff in einem Teilbereich Auswirkungen in einem ganz anderen Bereich nach sich ziehen kann. Als Kapazitätsträger müssen dann nicht nur die Maschine am Arbeitsplatz, sondern ebenso Werkzeuge und unter Umständen sogar das Personal betrachtet werden. Auf diese Weise entstehen komplexe Abhängigkeiten, die auch von einem erfahrenen Planer in vollem Umfang kaum zu erfassen sind.
Vor diesem Hintergrund leistet cdAPS die Abbildung nicht nur von ein-, sondern auch von mehrdimensionalen Prozessen: Dank angezeigter Kapazitätsüberlastungen besteht die Möglichkeit, entweder online die verfügbare Kapazität des Inhouse-Arbeitsplatzes zu erhöhen (Schichten hinzufügen oder verlängern), oder, wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, zukünftig direkt im Monitor den entsprechenden Auftrag an ein Fremdunternehmen zu vergeben und somit die eigene Fertigung zu entlasten. Weiterhin lassen sich Arbeitsgänge splitten und zur Verringerung der Durchlaufzeit auf mehrere Maschinen verteilen. Zur Reaktion auf Kapazitätsengpässe ist es ebenso möglich, den Arbeitsgang auf einen anderen Kapazitätsträger umzuplanen, und zwar mithilfe der sofort startenden Konfliktprüfung sowie der Visualisierung veränderter Fertigstellungstermine.
Als Unterstützung bei der Konfliktbehebung kann der Planer auch das Planungssystem in Anspruch nehmen und die Terminierung der betroffenen Vorgänge automatisch neu berechnen lassen. Da alle Manipulationen erst auf Anforderung in cd2000 zurück übertragen werden, bietet sich so die Möglichkeit, auf der Suche nach der optimalen Lösung verschiedene Szenarien zunächst nur zu planen und hinsichtlich ihrer Auswirkungen zu prüfen. Alle manuellen Planungseingriffe erfolgen direkt im Monitor der grafischen Fertigungsplanung oder – auf Basis der Integration des Moduls in das ERP-System – durch direkte Zugriffe auf Programme des cd2000. Sie beinhalten natürlich auch die abschließende Erzeugung der notwendigen Fertigungsunterlagen.
Überzeugende Argumente
Das größte Problem der betroffenen Mitarbeiter beim Übergang von der traditionell manuellen auf eine softwarebasierte grafisch-interaktive Feinplanung liegt zumeist in der Umstellung im visuellen Bereich. Wer früher seine Plantafel schon von der Bürotür überblicken konnte, wird einige Zeit brauchen, um sich an den Bildschirm zu gewöhnen. Darüber hinaus bleibt er trotz aller Softwareunterstützung stets souverän, kann weiterhin ohne Systembrüche auch selbst Eingriffe vornehmen und wird so noch kreativer.
Erweiterbarer Standard
Unternehmen sind mehr und mehr angehalten, nach Just-in-time-Prinzipien zu arbeiten; Losgrößen werden immer geringer – gleichzeitig darf aber der Aufwand zur Erstellung eines Plans nicht ins Uferlose wachsen. Hier ist ein intelligentes Planungstool zukünftig unverzichtbar. Mit cdAPS hat r.z.w. cimdata damit auf ganz konkrete Markterfordernisse reagiert, und die Kunden des Unternehmens nehmen dabei aktiv Einfluss auf die Entwicklungsarbeit. Der Grund: Bisher gab es auf dem Markt, wenn überhaupt, nur Individuallösungen für zahlungskräftige Anwender. Im Bestreben, einen auch für den Mittelstand bezahlbaren Standard zu schaffen, der gleichzeitig die Bedürfnisse mehrerer Branchen adäquat abdeckt, generiert das mittelständische Softwarehaus daher eine stark erweiterbare Struktur von cdAPS, das sich damit als Standardkomponente in das funktionsstarke ERP-System cd2000 komfortabel einbinden lässt.
r.z.w. cimdata AG
D–99425 Weimar
Telefon: (+49) 03643/8640-0
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