Platten-Controller Modelle 2757 und 2780, Platten mit erweiterter Kapazität und höheren Umdrehungen pro Minute, dadurch weniger Plattenarme – wie ist die Auswirkung auf die Plattenantwortzeiten? Plattenlaufwerke mit erheblich größerer Speicherkapazität (35 GB, 70 GB und 141GB), mit 15.000 U/min sowie mit E/A-Adapter sorgen für eine verbesserte System-Performance. Die Datenrate der Platten-Controller 2757 und 2780 wurde gegenüber 2778/4778 E/A-Adaptern von bisher 80 MB/Sekunde auf 160 MB/Sekunde erhöht. Beide Platten-Controller 2757/2780 haben einen Schreib-Cache von 757 MB, der in 2004 angekündigte 2780 PCI-X Ultra RAID Disk Controller hat zusätzlich einen Lese-Cache von 1 GB. Ab April 2005 bieten die Platten-Controller 2757 und 2780 einen redundanten Write Cache und somit noch mehr Sicherheit für die Daten im Falle des Ausfalls eines Disk-Controllers. Kann unter Berücksichtigung all dieser Leistungsverbesserungen davon ausgegangen werden, dass weniger Plattenarme ausreichen? Wenn bisher beispielsweise 100 Plattenlaufwerke mit einer Speicherkapazität von 17,5 GB konfiguriert wurden, können wir jetzt mit 50 x 35 GB Plattenlaufwerken dieselbe oder sogar eine verbesserte Performance erzielen? Wie sind die Plattenlaufwerke mit 70 GB und 141 GB Speicherkapazität einzuordnen? Welche Konfiguration empfiehlt sich für diese Laufwerke? Dies ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen Fragen, die sich alle iSeries/i5-Performance-Experten nach der Ankündigung stellten.

Bisherige Platten-Controller-Modelle konnten in den meisten Fällen problemlos 300 Plattenanforderungen pro Sekunde bearbeiten (mit 15 Plattenlaufwerken pro Controller, d. h.: 20 Operationen pro Sekunde auf jedem Laufwerk). Mehr als 450 Operationen pro Sekunde beeinflussen die Performance erheblich. Um eine ausgewogene System-Performance zu erzielen, werden normalerweise Konfigurationen empfohlen, bei denen jeder Plattenzugriffsarm maximal 20 Plattenanforderungen pro Sekunde ausführt. Im Laufe der Zeit werden daraus etwa 30 Plattenoperationen pro Sekunde auf jedem Plattenlaufwerk. Daraus erklärt sich der negative Impact auf die Performance. Obwohl die bisherigen Plattencontroller mit zu den Führenden der Branche gehörten, stellen die neuesten Modelle in punkto Technologie und Performance einen Quantensprung dar.


Der neue Plattencontroller 2780

Mehr Plattenoperationen in kürzerer Zeit

Unter der Voraussetzung, dass mit 2757/2780-Plattencontrollern gearbeitet wird und auf den Plattenlaufwerken bisher keine Performance-Engpässe auftraten, kann die Anzahl an Plattenzugriffsarmen, die für die gängigsten Konfigurationen (mit Ausnahme der Platten mit 141 GB Kapazität) erforderlich sind, um den Faktor 2 verringert werden (und damit können möglicherweise Plattenlaufwerke mit einer größeren Speicherkapazität verwendet werden). Labortests haben gezeigt, dass die 2757/2780-Platten-Controller mehr als 900 Plattenoperationen pro Sekunde durchführen können. In der Praxis unterstützen diese Controller weitaus mehr Operationen pro Sekunde. Wenn Sie Plattenlaufwerke mit 10.000 U/min einsetzen, sollten Sie daher Ihr System für 50 Plattenoperationen pro Sekunde für jedes Plattenlaufwerk konfigurieren. Bei Laufwerken mit 15.000 U/min empfiehlt sich eine Konfiguration mit 60 Plattenoperationen pro Sekunde für jedes Plattenlaufwerk. Nach den bisherigen Erkenntnissen kann davon ausgegangen werden, dass bei Plattenlaufwerken mit 10.000 U/min 60 Plattenoperationen pro Sekunde und bei Plattenlaufwerken mit 15.000 U/min 75 Plattenoperationen pro Sekunde zufrieden stellende Ergebnisse liefern.

Grundsätzlich gilt Folgendes: Bei einem ausgewogenen System, das mit 2757- und/oder 2780-Plattencontrollern arbeitet, kann mit der Hälfte der Plattenlaufwerke eventuell eine verbesserte Performance erzielt werden. Sie können daher mit Laufwerken mit größerer Speicherkapazität arbeiten. Es empfiehlt sich jedoch nicht, 70/141-GB-Laufwerke in einer RAID-Umgebung einzusetzen, ohne zuvor ein entsprechendes Datenmodell zu erarbeiten. Da die höhere Plattenkapazität von 70/141-GB-Laufwerken zwangsweise eine reduzierte Anzahl von Plattenarmen zur Folge hat, müssten diese 70/141-GB-Platten daher im Vergleich zu den Laufwerken mit geringerer Kapazität pro Plattenarm weitaus mehr Plattenoperationen pro Sekunde durchführen.


Platten-Mirroring

Anmerkung: 70/141-GB-Laufwerke eignen sich hervorragend für gespiegelte Umgebungen, in denen Lesevorgänge von beiden Plattenlaufwerken, je nach Position des Zugriffsarms, möglich sind und Schreibvorgänge durch den Schreib-Cache mit 757 MB (tatsächliche Größe nach Komprimierung) abgedeckt werden. Außerdem können die 70/141-GB-Laufwerke hervorragend für historische Datenbestände in einem separaten User-ASP mit wenig Plattenoperationen eingesetzt werden. Bei Spiegelungen werden für dieselbe Kapazität doppelt so viele Zugriffsarme benötigt.

Abschließend eine generelle Aussage: Plattenschutz mit RAID-5 ist gut, RAID-5 plus Write Cache Protection ist besser, Mirroring ist das BESTE.

Autor: Dieter Werkmann, iSeries Specialist Technical Sales Central Region