Aufgrund der angespannten Kostensituation im Gesundheitswesen sind wirtschaftliche IT-Lösungen gefragt. Die Klinik Bethesda in Tschugg, Schweiz, setzt aus diesem Grund auf einen IBM eServer iSeries als Plattform für die Finanzbuchhaltung und Personalabrechnung der Inel-Data AG. Dass es im Gesundheitswesen viel zu rechnen gibt, liegt auf der Hand. Doch Rechnen – in Form von Personal- oder Quartalsabrechnungen – bedeutet viel Arbeit in der Verwaltung. Die Krankenhäuser sind jedoch angehalten, die damit verbundenen Kosten möglichst gering zu halten. Dem ist nur mit einer leistungsfähigen EDV nachzukommen. Für die Verantwortlichen heißt das, dass in regelmäßigen Abständen Hard- und Software auf den neuesten Stand zu bringen sind. So auch in der Klinik Bethesda in Tschugg, Schweiz, dort wurden unlängst Teile der Hard- und Software modernisiert.
Immerhin lief die alte AS/400 F10 etwa zehn Jahre lang. Seit August versieht nun ein neuer eServer iSeries der Baureihe 800 seinen Dienst, bestückt mit einem 2463-Prozessor, 1 GB Hauptspeicher und zweimal 17,5 GB Plattenspeicher (gespiegelt). Ergänzend dazu ist ein NT-Server NetFinity 5000 Modell 8659 in Betrieb, ebenfalls von IBM, der klinikweit rund 70 PCs mit der Windows-Datenwelt versorgt. Das betrifft Office-Programme, Outlook für die interne und externe Kommunikation sowie verschiedene klinikspezifische Anwendungen. iSeries, NT-Server und PCs sind zu einem LAN-Netzwerk mit unterschiedlich verteilten Zugriffsrechten zusammengefasst. Auf der iSeries laufen das Rechnungswesen-System INEL-IRW und die Personalabrechnung INEL-PERS der Inel-Data AG. Das Software- und IT-Consulting-Unternehmen aus dem Schweizerischen Sirnach ist IBM-Partner und betreut die Klinik Bethesda seit 11 Jahren in EDV-Fragen – einschließlich Installation der Hardware.
Verfügbarkeit – ein wichtiges Thema in der Klinik
Auch im Rechnungswesen wurde im Zuge der Server-Modernisierung einiges erneuert. Für die insgesamt fünf User, die auf die Abrechnungsprogramme zugreifen, wurden neue PCs angeschafft und diverse Programm-Updates durchgeführt, beispielsweise für die Personalabrechnung: „Wir haben vor kurzem die Windows-Oberfläche eingeführt, damit ist ein sehr komfortables Arbeiten möglich“, erklärt Jacqueline Giger, Personalleiterin, die unter anderem mit dafür verantwortlich ist, dass die Mitarbeiter der Klinik pünktlich ihren Lohn bekommen. Das Sirnacher Software-Haus bietet die Personalabrechnung in der iSeries-Version mit echter Windows-Oberfläche an, die auf den neuen Rechnern von Jacqueline Giger und ihren Mitarbeiterinnen installiert ist. Die Datenbank und der Batch-Teil des Systems laufen nach wie vor in bewährter Weise unter OS/400.
Eines der wichtigsten EDV-Themen im Klinikbereich ist die Verfügbarkeit von Hard- und Software. Eng damit verbunden ist die Verfügbarkeit der Energieversorgung. Die Klinik Bethesda betreibt eine Notstromversorgung. Um eine sichere Funktion zu gewährleisten, wird monatlich ein Test durchgeführt; bei Stromunterbrechung muss sich die Notstromgruppe zuschalten. Auch in so einem Falle zeigt die iSeries ihre Qualitäten. Der Server fährt bei Stromausfall sofort herunter, sichert die Daten und fährt später wieder exakt an der Stelle hoch, an der er unterbrochen wurde. „Wir betreiben ein Sicherheitskonzept mit gespiegelten Festplatten und täglicher Datensicherung auf Band“, erklärt Peter Rohrbach, EDV-Leiter. Ferner ist aus Sicherheitsgründen das Netzwerk als Einbahnstraße konzipiert. Die Personlabteilung kann, um Daten zu übernehmen, von den iSeries-Programmen aus auf den NT-Server zugreifen. In umgekehrter Richtung funktioniert der Datenfluss jedoch nicht.
Online-Unterstützung für den Anwender
Falls es einmal Hard- oder Software-Probleme geben sollte, hilft der EDV-Partner weiter. Online-Unterstützung sorgt auch bei Problemen mit der Anwendungs-Software rasch für Abhilfe, wie Jacqueline Giger zu erzählen weiß: „Wenn wir uns nicht sicher sind, ob beispielsweise wichtige Daten für die Abrechnung korrekt hinterlegt wurden, können wir das online mit einem Mitarbeiter von Inel-Data schnell klären.“ Und hinterlegt werden muss einiges, um eine korrekte Abrechnung zu gewährleisten. Der Umstand, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in Teilzeitarbeitsverhältnissen stehen, erfordert zahlreiche Abrechnungsvarianten. Die so genannten „Pool-Mitarbeiter“, die auf Abruf zur Verfügung stehen, werden beispielsweise nach den monatlich variierenden gearbeiteten Stunden entlohnt. Unter Umständen sind Zuschläge für Feiertage oder Nachtarbeit zu berücksichtigen. Daneben gibt es in der Schweiz Kinderzulagen, für ausländische Mitarbeiter muss die Quellensteuer monatlich abgerechnet werden. Insgesamt gibt es vom Kanton Bern 30 festgeschriebene Gehaltsklassen mit wiederum je 40 Stufen; in der Klinik in Tschugg muss ungefähr die Hälfte davon berücksichtigt werden – jede Menge Abrechnungsvarianten also. In ähnlicher Weise setzt sich das für andere Bereiche fort. Per Schnittstellen gelangen die Abrechnungsdaten von der Lohn- oder Patientenabrechnung zur Zahlung in das Finanzbuchhaltungssystem IRW von Inel-Data, damit von dort aus der Zahlungsverkehr abgewickelt werden kann.
Fazit: Die Modernisierung der IT in der Klinik Bethesda in Tschugg erfolgte nach dem Grundsatz: „Halte am Bewährten fest, aber berücksichtige dabei die Fortschritte der EDV“. EDV-Leiter Peter Rohrbach meint dazu: „Die iSeries deckte bisher unsere Hardware-Anforderungen voll ab. Die Tatsache, dass wir die Vorgängermaschine zehn Jahre ohne größere Probleme im Einsatz hatten, war Anlass genug, bei unserem IT-Konzept zu bleiben.“
Autor: Dipl.-Ing. Richard Läpple, freier Fachautor
INEL-DATA AG
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