Die iSeries ist „up and running“ und verrichtet ihre Dienste. Um den Anwendern die Aufgaben so komfortabel wie möglich zu machen, hat der Markt Add-Ons hervorgebracht. So existiert eine Reihe nützlicher User-Tools, sei es zur Unterstützung der Software-Entwicklung, zur Zugriffssicherung oder auch zur Migration. Hier spielen Kommunikationswerkzeuge eine wichtige, weil alltägliche Rolle. Zu ihrem Wesen gehört, dass es sich um nützliche Add-Ons im Umgang mit dem System handelt, die jedoch keine eigenständigen Applikationen darstellen. Vielmehr bekommt die iSeries über sie einen verlängerten Arm oder auch zusätzliche Kommunikationskanäle im Sinne integrativer Bestandteile, die aus allen Applikationen heraus angesteuert werden können. Dabei steht die Integration im Vordergrund, denn nur das Miteinander aller Anwendungen führt zur Steigerung der Effizienz.

Unified Messaging

Der Brief gehört nach wie vor zu den zentralen Dokumenten des Geschäftslebens. Zu den Übermittlungsarten gehören neben der „gelbe Post“ seit den Achtziger Jahren das Telefax und seit Beginn der Neunziger die e-Mail – Tendenz steigend. Alle drei Säulen der schriftlichen Bürokommunikation müssen Unternehmen heute applikationsübergreifend beherrschen. Denn niemand lebt mehr isoliert auf einer Insel. Jeder ist eingebunden, wenn auch in unterschiedlicher Komplexität. Und selbst bei einer überschaubaren Konstellation aus zwei Lieferanten, einem Logistikpartner und zehn Großkunden – nennen wir es eine „Supply Chainlet“ – ist Flexibilität in der Kommunikation erforderlich.

Integration und Miteinander

Ob Angebote oder Bestellungen: Im Idealfall laufen alle Prozesse im Sinne des Unified Messaging integriert und mit einer einheitlichen Benutzeroberfläche ab. Direkt vom 5250-Bildschirm oder dem PC-Client lassen sich mithilfe von Tools Spool- oder Windows-Dokumente via Internet oder Fax versenden und empfangen; dabei können bei der e-Mail je nach Rahmenbedingungen Lotus Notes, Microsoft Outlook, Netscape oder beliebige andere Clients zum Einsatz kommen.

Fixe Faxe

Auch Faxe können beispielsweise direkt aus den ERP- (Enterprise Resource Planning-) und MS-Office-Anwendungen generiert werden. Die wegfallenden Arbeitsschritte des Ausdruckens und Einlesens in das Faxgerät ersparen zunächst Zeit und Kosten. Hinzu kommt, dass sich insbesondere der Fax-Massenversand mit Zeitvorwahl in die günstigen Nacht- und Wochenendtarife legen lässt. Auch das Erstellen kombinierter Verteiler aus Fax- und e-Mail-Adressaten ist bei einigen Tools möglich, wobei diese anhand der Adresse sogar erkennen, welche Versandart der Empfänger bevorzugt.

Die Brücke zur Telephonie

Einen interessanten Übergang von der stationären Bürokommunikation zur mobilen Telephonie bietet die so genannte Push-Technologie für e-Mails und Telefaxe. Hierbei leiten die Tools automatisch selektierbare Nachrichten aus den e-Mail-Accounts der Benutzer auf das Handy weiter. Dadurch verkürzen sich Antwortzeiten gerade bei denjenigen Mitarbeitern erheblich, die oft auf Dienstreisen sind und die keine Möglichkeit oder Gelegenheit zum externen Auslesen ihrer Mail-Accounts haben. Natürlich lässt sich das Prozedere auch auf den Fax-Bereich übertragen.

Ich glaub’, mein Server „smst“

Überhaupt spielt die Integration mobiler Telefone eine immer größere Rolle. Wer hat nicht noch den Werbespot vor Augen, in dem zwei Teams einen Brückenbau von beiden Seiten beginnen und sich in der Mitte verfehlen, weil der Chef in der heißen Phase nicht (mobil) erreichbar war? Alle erdenklichen Nachrichten kann der Midrange-Server, unterstützt von einem entsprechenden Tool, auch direkt versenden. Auf SMS- (Short-Message-Service-) Basis erhält der IT-Leiter so beispielsweise am Abend oder unterwegs Fehlermeldungen und sonstige Steuer-Codes und kann seinerseits auf dem gleichen Weg auch Steuerbefehle jeder Art an die iSeries zurücksenden.

Anwendungsbeispiel Logistik

Dass das Spiel „Von der iSeries auf das Handy“ auch in anderen Bereichen funktioniert, zeigt das Logistikbeispiel des Speditionsunternehmens Friedrich Schulze aus Berlin. Der Mittelständler bewegt über 1.000 Fahrzeuge. Sowohl die eingesetzten Fahrer als auch die Disposition und alle zugriffsberechtigten Kunden können sich via Handy über den Status von Sendungen informieren und Auskünfte austauschen, beispielsweise zu kurzfristigen Änderungen im Auslieferungsprozess oder hinzugekommenen Aufträgen. Die Fahrer erhalten dabei die Anweisungen innerhalb kürzester Zeit, wodurch die Disposition stets top-aktuell bleibt.

Bei Anruf iSeries

Im Tool-Bereich existieren sogar natürlichsprachige Ansätze – und das in beiden Richtungen. So lassen sich einerseits Daten von der iSeries in gesprochene Worte transferieren und damit über das Telefon Anrufer ansprechen. Andererseits ist auch der umgekehrte Weg möglich – also die sprachgesteuerte Eingabe von Daten. Über Voice-Mailing, den Einsatz von Sprachbausteinen und Telefonvermittlungs-Funktionen können die vielfältigsten Sprachdaten-Anwendungen realisiert werden. Ob Bestell- und Reservierungssysteme oder Auskunftsprogramme für Banken und Versicherer – das Einsatzgebiet ist in Verbindung mit der entsprechenden Applikation grenzenlos.

Datenaustausch öffnet Welten

Vor dem Hintergrund der Datenintegration ist das Zusammenspiel aller zur Anwendung kommenden Applikationen von großer Bedeutung. So lassen sich beispielsweise Word und Excel vor den Karren spannen, um die Welt der MS Office-Produkte und damit den Quasi-Standard für die iSeries zu öffnen. Alternativ zum vergleichsweise langsameren und unsichereren Zugriff per ODBC (Open Database Connectivity) existieren Ansätze, für den Datenaustausch zwischen dem PC und der iSeries eine eigene Kommunikationsschicht aufzusetzen.

Datenbank-Zugriffe

Für den direkten Zugriff auf die integrierte Datenbank DB/2 steht mit SQL (Structured Query Language) eine standardisierte Abfragesprache zur Verfügung, die alle erforderlichen Sprachelemente enthält, um sämtliche Operationen für den Umgang mit relationalen Datenbanken durchzuführen. Grundsätzlich lässt sich dabei nach drei Befehlsgruppen unterscheiden: Mithilfe der Data Definition Language (DDL) lassen sich neue Datenbank-Strukturen aufbauen (so zum Beispiel Tabellen, Indizes und Views) sowie Strukturdefinitionen existierender Datenbank-Objekte verändern und Objekte löschen. Die Data Manipulation Language (DML) unterstützt die Manipulation – will heißen: Modifikation – von Daten und deren Auswertung. Der Aspekt Data Control Language (DCL) schließlich subsumiert alle möglichen Aktionen zum Einrichten und Entziehen von Systemprivilegien beziehungsweise Rechten auf bestimmte Datenbank-Objekte. Die Datenbank-Administration wird durch die verschiedensten SQL-Tools erleichtert, wobei insbesondere auch die Themen Berechtigung und Sicherheit Berücksichtigung finden.

Dies ist nur ein kleiner Abriss einer Vielfalt von Tools für die iSeries, die im täglichen Umgang mit dem System dessen Möglichkeiten erhöhen und letztendlich die Effizienz zu steigern vermögen. Im Rahmen unseres aktuellen Schwerpunkts „Software-Utilities und Tools“ erfahren Sie mehr zu diesem Thema; Anbieter und konkrete Produkte sind in gewohnter Übersichtlichkeit im Midrange Solution Finder recherchierbar.