Interview mit Peter F. Landolt, General Manager J.D. Edwards Central Europe:

Michael Wirt:

Was versteht J.D. Edwards unter benutzerorientierten Software-Lösungen?

Peter F. Landolt:

Software-Lösungen müssen sich klar an den Bedürfnissen der Anwender und den Anforderungen des Unternehmens ausrichten. Daher bietet J.D. Edwards auf der einen Seite eine hohe Personalisierbarkeit der Applikationen entsprechend der Anwenderanforderungen sowie Informationszugriff und Kommunikation über unser Portal. Für die Anwendungen bedeutet das auf der anderen Seite, dass diese sich an die Geschäftsprozesse anpassen müssen und nicht umgekehrt. Die Praxis zeigt, wie gut dies möglich ist: Unsere Kunden können teilweise bis zu 100% im Standard bleiben.

„Benutzerorientiert“ bedeutet schlussendlich, dass der Software-Lieferant die Geschäftsprozesse in einem Unternehmen optimiert und dem Unternehmen damit zu wirtschaftlichem Erfolg verhilft.

Michael Wirt:

Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2002?

Peter F. Landolt:

Wir wollen 2002 und auch in 2003 jeweils mindestens um 30% – und damit deutlich stärker als der Markt – wachsen. Im Bereich Consulting haben wir zum Jahreswechsel bereits neue Mitarbeiter eingestellt. Weitere werden vor allem im Vertrieb folgen. Diese beiden Bereiche werden wir kontinuierlich weiter ausbauen. Unser Ziel ist klar: Nummer 2 im Markt für Unternehmens-Software in Central Europe zu werden.

Michael Wirt:

Welche Rolle spielt für Sie das Internet?

Peter F. Landolt:

Das Internet hat die Geschäftswelt verändert. Den Unternehmen stehen ganz neue Möglichkeiten des Kontakts mit ihren Kunden und Zulieferern zur Verfügung. Ein Hersteller von Unternehmens-Software muss seine Applikationen vollständig internetfähig anbieten, alles andere ist nicht akzeptabel. Besonders die Bereiche CRM, Procurement und SCM eignen sich herausragend für die internetgestützte Zusammenarbeit zwischen Zulieferern, Produzenten und Kunden.

Michael Wirt:

Wie verändert sich die Nachfrage bei Ihren Kunden?

Peter F. Landolt:

Auch für unsere Kunden – häufig Mittelstandsunternehmen oder unabhängige Einheiten internationaler Konzerne – gelten die gewachsenen Anforderungen an Lieferzeit und Individualität. Deshalb werden Produkte wie SCM oder CRM immer wichtiger. Wir unterstützen unsere Kunden dabei durch die hohe Flexibilität der Software, durch eine breite funktionale Abdeckung sowie die durchgängige Integration der Software-Module im Sinne des Collaborative Commerce.

Michael Wirt:

Collaborative Commerce – Was bedeutet das für Sie?

Peter F. Landolt:

Collaborative Commerce bezeichnet die vernetzte Zusammenarbeit aller Beteiligten einer Wertschöpfungskette – vom Rohstofflieferanten bis zum Kunden. Grundlage hierfür sind Geschäftsprozesse, die über die Grenzen eines Unternehmens hinausgehen und mehrere am Wertschöpfungsprozess beteiligte Unternehmen umfassen. Eine C-Commerce-Lösung muss das Enterprise Resource Planning-System mit Customer Relationship Management und Supply Chain Management verbinden.

Michael Wirt:

Wie positionieren sie sich im Bereich CRM?

Peter F. Landolt:

J.D. Edwards hat im Sommer diesen Jahres den CRM-Spezialisten YOUcentric übernommen und sein CRM-Angebot komplettiert. Gerade in Mass Customization-Modellen kommt einem eng integrierten Customer Relationship Management-System eine hohe Bedeutung zu: Sowohl die individuelle Ansprache der Kunden, ihre Betreuung als auch die Bestimmung der Individualitätskriterien bieten CRM-Anwendungen – z. B. mit integrierten, dialogorientierten Online-Shops.

Michael Wirt:

Welches ist das zentrale Marktsegment für Sie?

Peter F. Landolt:

Ganz klar der Mittelstand, wobei wir kontinuierlich eine Steigerung der durchschnittlichen Installationsgröße feststellen. Die Anforderungen an den Leistungsumfang bleiben dabei unverändert. Zu den mehr als 500 Installationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören z. B. der österreichische Ski-Marktführer Fischer, der IT-Distributor ALSO ABC aus der Schweiz, Nintendo of Europe, Hoppe und ERBE Elektromedizin.

Michael Wirt:

Nennen Sie ein paar Stichworte zu Ihrem Angebot für den Mittelstand.

Peter F. Landolt:

Zunächst mal sind unsere Lösungen größenunabhängig. Sie erfüllen die Anforderungen an Flexibilität, die gerade für den Mittelstand von hoher Bedeutung sind. Hier gibt es meist keine riesigen IT-Budgets und die investierten Gelder müssen durch einen schnellen Return on Investment wieder eingespielt werden. Deshalb bieten wir auch ein Supply Chain Management-Angebot mit einem speziellen Pricing an sowie den IBM e-Server für J.D. Edwards, der speziell für die J.D. Edwards-Software konfiguriert wurde und den wir als Bundle gemeinsam mit IBM zu einem mittelstandsgerechten Preis anbieten.

Michael Wirt:

Herr Landolt, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.