Permanentes Unternehmenswachstum IT-technisch unterstützen, Hochverfügbarkeit sicherstellen und das möglichst kosteneffizient – das sind die wesentlichen Anforderungen, die von der IT-Abteilung bei dem Fenster- und Türenhersteller Internorm bzw. im internationalen Fensternetzwerk (IFN) zu erfüllen sind. Wenn bei der Fertigung von täglich rund 3.900 Fenstereinheiten im Drei-Schicht-Betrieb während der Hochsaison die IT ausfällt, dann nimmt der wirtschaftliche Schaden eine bedrohliche Größenordnung an. Jedes einzelne Fenster wird im Kundenauftrag gefertigt. Steht die IT, ist am Ende der laufenden Schicht auch schnell das Ende der laufenden Produktion erreicht. Hochverfügbarkeit der IT-Systeme ist für das Unternehmen daher von entscheidender Bedeutung.

Geforderte IT

Bei IFN waren bisher zwei iSeries Modell 830 im Einsatz. Das Produktivsystem war mit acht Prozessoren fast zu 100 Prozent mit Applikationen von Internorm ausgelastet und am Standort Traun angesiedelt. Das Backup-System, gleichzeitig als Testumgebung eingesetzt, stand ebenfalls in Traun – allerdings in einem anderen Brandabschnitt. Dieses Backup-System hatte noch bei weitem nicht die Kapazitätsgrenzen erreicht. Es muss aber im Katastrophenfall in der Lage sein, die Produktivsysteme zu übernehmen und darf daher nicht „sparsam“ konfiguriert werden. Die Hochverfügbarkeit wird mit der High Availability Suite von DataMirror realisiert.

Mit der Beteiligung an der Topic GmbH, einem Türenhersteller, bestand zusätzlich der Bedarf, die IT-Services in Traun zu konsolidieren und die ERP-Lösungen auf das bei IFN eingesetzte Enterprise One 8.9 von J.D. Edwards umzustellen. Die Nachrüstung der Systeme war unvermeidlich. Dabei entschied man sich bei IFN aber für eine wirtschaftlichere und auch zukunftsorientiertere Vorgehensweise, als einfach nur Prozessorleistung hinzuzufügen.

Das bestehende Backup-System sollte durch eine iSeries 825 abgelöst werden. Das Modell ist für mittlere und große Unternehmen konzipiert und unterstützt logische Partitionierung (LPAR). Diese zukunftsorientierte Funktionalität ermöglicht die dynamische Umverteilung von Ressourcen in mehreren Anwendungsumgebungen und bietet IFN damit auch Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft.

„Kurzfristig wäre es sogar billiger gewesen, eine kleine iSeries dazuzustellen. Aber so darf man nicht kalkulieren“, begründet Stefan Dinges, Bereichsleiter IT-Consulting bei IFN, die Entscheidung. „Mehr Platzbedarf, mehr Administrationsaufwand – aber insbesondere: keine Perspektive, die Systeme von weiteren Unternehmen nutzen zu lassen, waren für uns entscheidende Argumente, die für die 825er mit LPAR sprachen. Wenn morgen ein weiteres Unternehmen zur IFN-Gruppe dazukommt, können wir dieses IT-mäßig sehr einfach integrieren.“

LPAR in der Praxis

Derzeit evaluiert man bei IFN noch die Möglichkeiten der LPAR-Technologie, es gibt aber schon konkrete Erfahrungen: positive und negative. Die 825er ist bei IFN vorläufig in fünf Partitionen aufgeteilt. Neben der Primary Partition für die Administration, dem Backup- und Testsystem sind weitere drei Partitionen für Application Services, in die jeweils eigenständige ERP-Instanzen implementiert werden, vorgesehen. Die Daten der unterschiedlichen Firmen sind dabei physisch in komplett getrennte Bereiche aufgeteilt und können so jederzeit in ein eigenständiges System migriert werden.

Die klare Trennung der Bereiche führt zu transparenten Kosten- und Abrechnungsstrukturen – und schafft damit eine weitere Grundlage für Application Service Providing. Das dynamische Umverteilen von Ressourcen in mehreren Umgebungen vereinfacht die Administration und ermöglicht es IFN, schnell und flexibel auf interne Anforderungen reagieren zu können.

Das Einsparungspotenzial der Technologie kann derzeit bei IFN noch nicht wie erwartet realisiert werden. „Ab vier bis fünf Partitionen rechnet sich die Technologie zwar, die Software-Lizenzierung ist aber noch nicht auf LPAR abgestimmt. Es werden z.B. Lizenzkosten für drei Prozessoren verrechnet, obwohl die High Availability Suite von DataMirror nur eine Partition mit 1,7 Prozessoren nutzt. Wir erwarten, dass sich die Anbieter hier sehr bald etwas einfallen lassen, sonst müssten wir im Einzelfall Konsequenzen ziehen“, meint Dinges dazu.

Die nächsten Schritte

Um die bestehenden Systeme möglichst optimal auszulasten, werden sukzessive weitere Töchter der Gruppe die zentrale IT-Umgebung nutzen. Zukünftig sollen aber nicht nur Unternehmen der Firmengruppe auf den Systemen bei IFN arbeiten. Man erwartet einen wachsenden Bedarf nach Application Services, da kleinere Unternehmen mittelfristig nur dann wirtschaftlich arbeiten können, wenn sie kostenintensive Bereiche, die nicht zu den Kernkompetenzen gehören, outsourcen.

Dazu Dinges abschließend: „Dank LPAR-Technologie bleibt die Unabhängigkeit der Unternehmen erhalten, sie sind im System zu 100 Prozent als eigenständiges Unternehmen aktiv. Mit einem Restore kann die Umgebung einfach kopiert werden, es besteht also keine, nur sehr mühsam auflösbare technische Abhängigkeit zu uns als Anbieter. Das ist für viele ein ganz wichtiges Argument, eben diesen Schritt zu gehen. Und der IT-Geschäftsbereich bei IFN ist für diesen Service jetzt optimal vorbereitet.“

Andrea Drescher, creaPower

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