Eine feste Größe im Markt für Gartenmöbel ist die Gebr. Stern GmbH & Co. KG in Affalterbach bei Ludwigsburg. Das Erfolgsrezept des mittelständischen Unternehmens: Qualität bei Produkten und Service, höchste Lieferfähigkeit sowie Schnelligkeit und Flexibilität. Das Rückgrat der Geschäftsprozesse bildet ein ERP-System. Ob hochpreisige Sitz- und Liegemöbel aus Teak, Korb, Eisen, Aluminium oder Low-cost-Kunststoffsessel – Stern bietet rund 1.800 Artikel für jeden Kundenwunsch. Stern wurde 1947 gegründet und beschäftigt heute 70 Mitarbeiter. Stern-Produkte finden sich in den Sortimenten führender Möbelhändler, leistungsstarker Fachhändler und innovativer Baumarktgruppen.
Die IT-Unterstützung durch SCM wurde bisher nur unzureichend genutzt. Durchgängige Prozesse, Vernetzung der Abteilungen und unternehmensweite Transparenz zu schaffen, war Kernauftrag bei der Entscheidung für eine neue betriebswirtschaftliche Softwarelösung. “Früher haben wir die für das Einzelproblem beste Softwarelösung eingesetzt und dann die Daten über Schnittstellen weitergereicht”, berichtet Martin Quabeck, Leiter Organisation & EDV bei Stern. Der viel zu hohe Aufwand für die Datenübermittlung sei nur eine Seite der Medaille gewesen: “Frappierend war, dass die einzelnen Bereiche mit ihren individuellen Lösungen auch autark arbeiteten; wir lebten mit dem Tunnelblick. Bezüglich der Transparenz unserer Prozesse waren wir ans Limit gekommen.” Zentrale Kriterien bei der Softwaresuche waren deshalb ein “hoher Integrations- und Automatisierungsgrad, aber auch komfortable Möglichkeiten für manuelle Eingriffe”, erläutert Quabeck.
Zunächst wurde SoftM Suite im Bereich Lagerverwaltung eingeführt. Als nächstes wurden die Altanwendungen für Auftrag, Vertrieb, Einkauf und Rechnungswesen durch integrierte Module ersetzt, während parallel dazu der elektronische Datenaustausch (EDI) eingeführt wurde. Die Umstellungen erfolgten im laufenden Betrieb. “Heute kann ich einen Auftrag von seiner Entstehung bis zur Verladung und durch die Sendungsverfolgung bis zum Kunden nachvollziehen und in einem Strang darstellen”, so Quabeck. “Aus unserer Sicht besonders wichtige Fähigkeiten der Software sind die Artikelverfügbarkeitsübersicht und die Möglichkeit, Bestellungen mit bestehenden Aufträgen gegenzulesen, zu bestätigen bzw. zu modifizieren.”
Großes Volumen heterogener Ware
Stern ist für fast jeden seiner Kunden Direktlieferant. “Unser wichtigster Logistikansatz bei der Softwareentscheidung war eine höhere Liefererfüllung. Dabei müssen wir die Warenverteilung selbst in der Hand behalten, manuell eingreifen und bestimmte Routinen ändern können, denn nicht immer wird der älteste Auftrag als erster erfüllt”, so Quabeck. “Wir sind mit unserem neuen System viel effektiver und haben einen deutlich höheren Auslieferungsgrad als früher – und der ist für uns das Maß der Dinge.”
Mit der neuen Software wird heute eine Inventur, die vorher etwa fünf Tage erforderte, an einem Tag abgewickelt und das Modul Mehrplatzlager unterstützt speziell die Anforderungen eines Hochregals und ermöglicht die “chaotische Lagerplatzverwaltung” bei Stern mit insgesamt 9.800 Lagerplätzen auf einer Gesamtfläche von 10.000 qm. Den Versand führt Stern aus Qualitätsgründen selbst durch. Manuelle Eingriffe müssen jederzeit und einfach möglich bleiben.
Elektronische Kommunikation mit großen und kleinen Partnern
“Wir haben begonnen, uns sowohl bei der Auftragsbearbeitung als auch bei der Bearbeitung von Bestellungen mit EDI zu befassen und bieten das sukzessive unseren Geschäftspartnern an”, berichtet Quabeck. “Wir starten schwerpunktmäßig mit großen Häusern, aber auch mit kleineren innovativen Kunden, die bereits den Nutzen der schnelleren Datenübermittlung und besseren Kommunikation erkannt haben.” “Auch im Einkauf wollen wir EDI nutzen, stoßen dabei aber immer noch auf gravierende Schwierigkeiten. Denn EDI ist längst nicht immer gleich EDI, da herrscht in der Realität Individualismus pur”, weiß Quabeck. “Und das heißt, wir müssen uns an das anpassen, was dort gefordert wird.”
Die Potenziale der SoftM Suite völlig zu erschließen, betrachtet Quabeck als ständige Aufgabe: “Wir erkennen bei der täglichen Arbeit mit dem System, wo wir noch weiter gehen könnten. Viele dieser Fragen haben sich vorher gar nicht gestellt.”
Hans-Peter Sander, freier Journalist in Dießen am Ammersee