Preisfrage: Wie nennt man ein alkohol- und kohlensäurehaltiges Getränk, das durch Gärung aus den Zutaten Wasser, Hefe, Malz sowie Hopfen gewonnen wird? Richtig, es kann sich natürlich nur um Bier handeln. Eine besonders hohe Qualität bei dessen Herstellung sowie auch bei der Produktion zahlreicher innovativer Biermischgetränke hat sich die Homburger Karlsberg Brauerei auf ihre Fahnen geschrieben. Um innerhalb der IT-seitigen Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse ebenfalls qualitativ hochwertig agieren zu können, fiel der Entschluss zum Umbau der bestehenden DV-Infrastruktur mit Hilfe des Darmstädter IBM Premier Partners PROFI Engineering Systems AG. Eine eigenentwickelte Software zur Abbildung der Geschäftsprozesse auf einer IBM AS/400 älteren Modells – das war die Ausgangssituation bei der traditionsreichen Karlsberg Brauerei, als sich die IT-Leitung zur Umstrukturierung entschloss. „Wir wollten definitiv weg von der Eigenentwicklung hin zu einer Standardlösung, um die zukünftig noch stärker geforderte Flexibilität und Modernität erbringen zu können, und haben uns daher zur Einführung von mySAP entschieden“, erinnert sich Peter Zorn, IT-Leiter bei Karlsberg. Aufgrund der umfassenden Funktionalitäten, die das Enterprise Resource Planning- (ERP-) System von SAP zur Verfügung stellt, war dabei von vornherein klar, dass nur eine neue Hardware-Plattform die dafür notwendige Performance und Verfügbarkeit bietet. „Wir hatten mit der bisherigen AS/400 ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, was die Zuverlässigkeit und die Gesamtkosten anbelangt, daher stand es außer Frage, dass die neue Maschine, auf der SAP laufen sollte, ebenfalls von IBM kommt“, ergänzt der IT-Leiter.
Um auch künftig die nötige Speicherkapazität gewährleisten zu können, die immer größere Datenmengen erfordert, bestand darüber hinaus der Wunsch nach der Einführung eines leistungsstarken Storage Area Networks (SAN) als zentralen Speicher für alle unternehmenswichtigen Daten. Zeitgleich zu diesen Aktivitäten sollte in Eigenregie das bestehende Rechenzentrum um ein zweites erweitert werden, um so durch die Verteilung der Server auf zwei Standorte die Verfügbarkeit der Systeme und Applikationen zusätzlich zu erhöhen; des Weiteren stand die Implementierung eines Lagerverwaltungssystems an.
Der richtige Partner für ein anspruchsvolles Projekt
Bereits im Vorfeld bestanden gute Kontakte zu PROFI durch kleinere Projekte, die das Darmstädter Unternehmen für Karlsberg erfolgreich durchgeführt hatte. Im Auswahlprozess zur Ermittlung des IT-Partners für dieses umfassende Projekt konnte sich PROFI nun insbesondere aufgrund seiner umfangreichen Kompetenzen als langjähriger IBM Partner wie auch als Spezialist in Sachgebieten wie SAN, Backup-Konzept und Intel-Server-Konsolidierung durchsetzen; zudem überzeugte das optimale Preis-/Leistungs-Verhältnis des vorgelegten Konzepts zur Gestaltung der IT-Infrastruktur im neuen Rechenzentrum bei Karlsberg. In der Auftragsvergabe war Folgendes enthalten: hardwareseitig die Installation einer iSeries i5 Modell 9406-550, dann ein IBM eServer BladeCenter zur Erhöhung der Verfügbarkeit sowie der IBM Tivoli Storage Manager (TSM) als wirksamen Schutz vor Datenverlusten durch Backup und Archivierung. Im Zuge der Hardware- und Server-Konsolidierung sollte künftig innerhalb des BladeCenters VMware zum Einsatz kommen, um so alle System-Ressourcen effizient nutzen zu können.
Schritt für Schritt zum Optimum
Im ersten, heute bereits abgeschlossenen Schritt fand zunächst der Transfer der Altdaten von der bisher genutzten AS/400 auf die neue iSeries und die Installation der Hardware statt. In Zusammenarbeit mit dem IT-Team von Karlsberg führte PROFI hierbei das komplette Sizing in beiden Rechenzentren durch und übernahm die Steuerung des gesamten Projekts, so auch bei der Einrichtung des TSM inklusive der Sicherungskomponente Cristie Bare Metal Restore (CBMR). Der IT-Partner managte die Integration des SAN-Netzwerks mit der Cluster-Lösung von Veritas für Microsoft-Server zur Minimierung geplanter und unvorhergesehener Ausfallzeiten. Die Verknüpfung der bestehenden Anwendungen mit der neuen Umgebung verlief ohne Probleme, so dass nach einer nur wenige Wochen dauernden Projektzeit bereits der Jahresabschluss über die neue Plattform abgewickelt werden konnte.
Parallel zur Einführung des Lagerverwaltungssystems und der Einrichtung des zweiten Rechenzentrums führt Karlsberg derzeit die Implementierung des ERP-Systems mySAP auf der iSeries durch.
Geben und nehmen in Sachen Konsolidierung
Die innovative Verbindung BladeCenter/VMware ermöglicht einen wechselseitigen Nutzen. Zum einen bestand der Wunsch, das System im Hardware-Bereich skalierbar zu machen, was durch die Installation des BladeCenter erreicht wurde. Andererseits sollte aus Konsolidierungsgründen die Voraussetzung gegeben sein, die vorhandene Hardware so gut wie möglich zu nutzen, wofür VMware die notwendige Unterstützung liefert. Aktuell läuft VMware innerhalb des BladeCenters auf zwei Blades, auf diesen wiederum sind 20 Anwendungen installiert. Sind Wartungsarbeiten erforderlich, stehen alle 20 Applikationen auf einem der beiden Blades zur Verfügung. „Dies hat dann lediglich minimale Einbußen auf die Geschwindigkeit. Im Normalfall sind sie auf beide verteilt, so dass eine gute Auslastung der Geräte wie auch eine gute Geschwindigkeit zu verzeichnen ist“, so Peter Zorn. Ein besonderes Plus bezüglich des Managements der Umgebung und der Sicherung der Verfügbarkeit ist: Im laufenden Betrieb können Anwendungen verschoben werden, ohne dass die User es während ihrer Tätigkeit bemerken.
Positiver Blick auf Gegenwart und Zukunft
Auch wenn es in Sachen ERP noch einiges zu tun gibt, so steht Karlsberg bereits jetzt eine solide und überaus flexible Infrastruktur zur Verfügung, die die Basis dafür bildet, auch alle künftigen Anforderungen adäquat abzubilden. Durch die Verteilung auf zwei Rechenzentren und den Einsatz von Cluster-Software ist dabei eine deutlich höhere Verfügbarkeit gegeben, zudem hat sich ganz generell die Stabilität der Systeme verbessert. „Die Karlsberg Brauerei hat mit der Umstrukturierung der IT-Infrastruktur alle Voraussetzungen dafür geschaffen, sich als Unternehmen mit innovativen Produkten auch IT-seitig flexibel aufzustellen“, resümiert Peter Zorn zufrieden. „Die gemeinsam mit PROFI erarbeitete Konzeption auf der Grundlage von IBM-Produkten erfüllt alle Anforderungen, die wir an die Funktionalität und Performance von Hard- und Software stellen.“
Fachautorin: Sabine Sturm