Es gibt Bewegung im Hause IBM. Wir nutzten die CeBIT, um mit den Verantwortlichen im deutschsprachigen Raum über Lotus gestern, heute und morgen zu sprechen. Das Gespräch mit Peter Hantl, Marketing Manager, Kurt Fessel, Direktor Regional Brand Sales Leader und Erik Schwalb, Manager Technical Sales bei Lotus Software Central Region führte Thomas Seibold. Thomas Seibold: Welche Software-Releases sind derzeit verfügbar und was erwartet uns in absehbarer Zeit?
Erik Schwalb: Die 6.51-Version ist seit Anfang März auf Deutsch komplett verfügbar. Version 7 wird ab dem ersten Quartal 2005 erhältlich sein. Die Announcements zu der jeweiligen Version gibt es traditionsgemäß auf der Lotusphere in den USA.
Peter Hantl: Ich denke doch, dass wir auf der nächsten CeBIT die Version 7.0 den deutschen Besuchern vorstellen können. Das Highlight der neuen Version wird die optionale Nutzung der DB2-Datenbank sein. Kunden, die die Vorteile einer relationalen Datenbank nutzen möchten, können ab Version 7 die DB2-Funktionalitäten in ihre Entwicklung einbeziehen, müssen es aber nicht.
Erik Schwalb: Wenn ein Kunde bereits DB2-Know-how hat, kann er es uneingeschränkt für Lotus einsetzen. Unabhängig davon bleiben vorhandene Mechanismen wie Lotusskript und Agenten weiterhin verfügbar. Das gilt auch für den Anwendungsentwickler: Alles ist transparent und findet unterhalb der Anwendung statt. Wir rechnen deswegen mit einer verstärkten Nachfrage in Bezug auf die DB2-Einbindung. Der Endanwender wird zudem keinen Unterschied feststellen können. Er arbeitet wie bisher mit Lotus und greift auf die Daten zu, ohne zu wissen, welche Datenbank er im Moment nutzt. Die Einbindung von DB2 ändert nichts an bestehenden Routinen wie Replikation. Alle diese Domino-immanenten Lösungen sind selbstverständlich unmodifiziert parallel zu nutzen.
Peter Hantl, Marketing Manager, Lotus Software Central Region
Erik Schwalb, Manager Technical Sales, Lotus Software Central Region
Peter Hantl, Marketing Manager, Lotus Software Central Region
Thomas Seibold: Welche Unterstützung bieten Sie Ihren Bestands- und Neukunden?
Peter Hantl: Um dem Kunden die Entscheidung zum Umstieg auf eine neue Lotusversion zu erleichtern, werden wir – wie bisher bei allen Major Releases – die Features der kommenden Version(en) frühzeitig kommunizieren. Dadurch weiß der Kunde genau, was ihn wann erwartet. Er kann sich z.B. rechtzeitig zur Teilnahme am Beta-Programm anmelden und seine internen Anforderungen auf die neue Version abstimmen. Der große Vorteil liegt dabei in der Planungssicherheit.
Kurt Fessel: Wir können dem Kunden stets genau vermitteln, wohin sich das Produkt Lotus bewegt. Er kann sich rechtzeitig technologisch z.B. an den Bereich WebSphere annähern.
Thomas Seibold: Wir haben über die Lösungsbasis gesprochen. Was ändert sich bei der Benutzeroberfläche?
Peter Hantl: Schon seit geraumer Zeit weisen wir im Bereich Lotus Workplace darauf hin, dass wir eine klassische Notes/Domino-Schiene und zudem einen Weg in Richtung Portale gehen. Diese Anforderung kam auch mit von unseren Kunden, da deren Strategie mehr und mehr in die Richtung Portale geht. Wir liefern dazu die Möglichkeit, über Portlets benutzerspezifische Portale zu erstellen.
Thomas Seibold: Herr Schwalb, nennen Sie uns doch noch die Highlights der Integrationsmöglichkeiten.
Erik Schwalb: Die Integration in ERP-Anwendungen betreiben wir von der Domino-Sicht aus immer im Kontext der jeweiligen Anwendung. Wir stellen die technischen Interfaces zur Verfügung – Stichwort Lotus Domino Enterprise Integrator (LEI): Dieses Zusatzprodukt ermöglicht die Connectivity zu verschiedenen Backend-Systemen, z.B. zu SAP oder Oracle. Dabei sind kein Programmieraufwand oder -kenntnisse nötig, die Verbindung wird über Konfigurationsdokumente hergestellt; die Zumischung der Daten erfolgt dann live oder im Batch.
Peter Hantl: Der Lotus Domino Enterprise Integrator hat sich über die Jahre als Integrationswerkzeug bewährt. Es gibt nun mal in jedem Unternehmen Lösungen von verschiedenen Herstellern, mit denen gearbeitet wird. Mit dem LEI stellen wir die Verbindung zu diesen Systemen her.
Erik Schwalb: Für bestimmte Anwendungsfälle, in denen z.B. ein Anwender nur ab und zu Daten aus einem SAP-System benötigt, rentiert es sich nicht, diesem User das SAP-Frontend bereitzustellen. Die benötigten Daten können stattdessen einfacher in seine vorhandene Notes-Umgebung integriert werden.
Peter Hantl: Für eine Portallösung wie Lotus Workplace ist das der klassische Fall einer beispielhaften Integration von ERP-Anwendungen in ein vorhandenes System.
Thomas Seibold: Welche Partnerlandschaft steht Ihnen zur Verfügung und wie kann der Kunde sie nutzen?
Peter Hantl: Weltweit haben wir über 20.000 Business-Partner, die für das System Lotus Domino-Lösungen sowie Tools entwickeln und diese entsprechend installieren und integrieren.
Kurt Fessel: Wir sind auf unsere Partner angewiesen, da wir auf der einen Seite die Plattform zur Verfügung stellen und auf der anderen Seite der Partner seine spezielle Lösung für einen bestimmten Bereich bereitstellt. Die Kommunikation zwischen der IBM und den Partnern funktioniert da sehr gut. Diese Partner sind der Garant für den Erfolg am Markt, da sie meist näher am Kunden und an dessen Bedürfnissen sind und damit flexibel auf geänderte Anforderungen reagieren können.
Peter Hantl: In diesem Zusammenhang möchte ich gerne auf die neuen Business Partner Software Solution Center (BPSSC) hinweisen. Im Augenblick existieren elf BPSSC in Deutschland. In einem solchen Software Solution Center stellen Geschäftspartner der IBM eine Umgebung bereit, in der Lotus-Software und weitere Produkte der Software-Gruppe vorgeführt werden und von den Kunden und Interessierten selbst ausprobiert werden können. Ich möchte jeden unserer Partner einladen, die Möglichkeiten dieser Solution Center gemeinsam mit seinen Kunden zu nutzen.
IBM Deutschland GmbH
D-81829 München
Telefon: (+49) 089/4504-0
www.lotus.de